Wirtz geht, Schmidt kommt
Wachablösung auf dem Posten des Ärztlichen Direktors am Kreiskrankenhaus Mechernich
Mechernich – Dr. Peter Wirtz (65), der bisherige Ärztliche Direktor des Kreiskrankenhauses Mechernich, wurde von Dr. Ulf Peter Schmidt, dem Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, abgelöst. Geschäftsführer Martin Milde stellte sich mit beiden Medizinern den Fragen der Presse und den Fotografen. Das Amt gilt als Schnittstelle zwischen Ärzteschaft und Krankenhausverwaltung.
Der Redakteur Thorsten Wirtz (Rheinische Redaktionsgemeinschaft) beginnt seinen Bericht mit der Anzahl der Untersuchungen, die Wirtz im neuen Herzkatheterlabor des Krankenhauses Mechernich gemacht hat, nämlich exakt 999: „Vierstellig ist es dann am Schluss doch nicht mehr geworden…“ Aber die Schnapszahl könne man sich auch gut merken…
Dr. med. Peter Wirtz, Chefarzt der Klinik für Kardiologie und Rhythmologie am Mechernicher Kreiskrankenhaus, beendet seine medizinische Laufbahn zum Jahresende. Nachfolger auf seinem Posten als Ärztlicher Direktor wird Dr. med. Ulf Peter Schmidt zum 1. Januar.
„Corona war die schwerste Zeit“
Wirtz kam 1995 als Leitender Abteilungsarzt Kardiologie ans Krankenhaus Mechernich. Seit 1999 leitete er die Klinik für Kardiologie und später auch Rhythmologie als Chefarzt –– und vertrat in der übergreifenden Funktion des Ärztlichen Direktors seit 2012 die Interessen seiner ärztlichen Kolleginnen und Kollegen.
„Als kommunikatives Bindeglied zur Geschäftsführung und Pflegedienstleitung behielt Dr. Wirtz stets den allumfassenden Blick für ein gelungenes, lösungsorientiertes Zusammenspiel der verschiedenen Fachdisziplinen“, lobte Krankenhaus-Geschäftsführer Martin Milde.
Größte Herausforderung seines Berufslebens sei ohne Frage die Zeit der Corona-Pandemie gewesen: „Da sind wir regelmäßig vor Aufgaben gestellt worden, die kaum lösbar schienen“, sagte Wirtz dem gleichnamigen Tageszeitungsredakteur: „Es war ein harter Weg, die nötige Routine zu entwickeln, zumal sich in der Anfangszeit der Pandemie ja auch fast wöchentlich die Vorgaben des RKI oder der Politik geändert haben.“
Die interdisziplinäre Zusammenarbeit der verschiedenen Fachabteilungen sei gerade in dieser Zeit besonders wichtig gewesen. Seinen Ruhestand will der 65-Jährige mit einem Urlaub beginnen. „Und dann möchte ich mehr Zeit auf dem Golfplatz verbringen, um mein Handicap zu verbessern“, erklärte Wirtz.
Ein Patient habe ihm vor einigen Jahren die Lust am Golfsport vermittelt: „Der hat nicht lockergelassen, bis ich tatsächlich einen Schnupperkurs im Golfclub Burg Zievel belegt habe.“ „Die Arbeit hat mir viel gegeben, ich habe aber auch viel für die Arbeit gegeben“, sagte Wirtz. Deshalb hoffe er, nun auch mehr Zeit für die Familie zu haben. „Obwohl man die Zeit, die man verpasst hat, nicht zurückgeben kann.“
Thorsten Wirtz im „Kölner Stadt-Anzeiger“ und in der „Kölnischen Rundschau“: „Die Funktion als Ärztlicher Direktor geht nun auf Dr. Ulf Peter Schmidt über, der seit 2010 als Chefarzt die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Krankenhaus Mechernich leitet. Nach beruflichen Stationen in den Universitätskliniken Essen und Münster, dem Klinikum Herford sowie dem Kantonspital Baden in der Schweiz, zog es ihn 2009 nach Mechernich. Seither wohnt er in Kommern.“
Jedes vierte Krankenhaus bedroht
„Aktuell befinden wir uns in politisch bedingt schwierigen Zeiten, die unser Krankenhaus vor einige Herausforderungen stellen“, sagte Dr. Schmidt der Zeitung unter Anspielung auf die anstehenden Reformen im Gesundheitswesen. „Jedes vierte Krankenhaus in Deutschland soll eingespart werden, da muss man sich entsprechend positionieren“, betonte auch Geschäftsführer Martin Milde.
Den zunehmenden Personalmangel sieht Schmidt als einen wesentlichen Arbeitsschwerpunkt: „Wir müssen weiterhin attraktive Angebote schaffen, um ärztliche Nachwuchskräfte zu gewinnen und sie auch langfristig zu halten.“ Den Teamgedanken lebe er nicht nur im eigenen Fachbereich vor, sondern setze sich auch dafür ein, interdisziplinär Konsens zu finden.
Als Mitglied im Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung vertraue er auf ein gut funktionierendes regionales wie überregionales Netzwerk. „Es ist wichtig, immer im Austausch zu bleiben und auf ein gemeinsames Verständnis hinzuarbeiten. Dafür will ich mich stark machen. Wir sitzen schließlich alle im gleichen Boot“, so Schmidt.
pp/Agentur ProfiPress