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Von der politischen Bühne ins Kloster

Von der politischen Bühne ins Kloster
Zum 80. Geburtstag das Lebenswerk des früheren führenden Bundespostbeamten, Kommunal- und Kreispolitikers, Kirchenvorstands und Katholikenrats Helmut Weber gewürdigt – In den siebziger Jahren gegen alle Anfeindungen und Widerstände das öffentliche Leben verlassen, um als Vertrauter der Ordensgründerin Mutter Marie Therese in Mechernich ein weltweit wohl einmaliges Sozialwerk aufzubauen
Mechernich – Sein früherer Parteifreund und Weggefährte Otto Graf Lambsdorff hatte eine längere Grußadresse geschickt, auch ein Politik erfahrener Co-Abiturient, Euskirchens Ex-Stadtdirektor Dr. Heinrich Blaß, ließ beste Geburtstagsgrüße überbringen. Andere “Polit-Promis” wie Horst Pankatz, der Vize-Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland, Ratsvertreter und viele andere Ehrengäste waren höchst selbst zu Helmut Webers 80. Geburtstag nach Mechernich gekommen.
Ungewöhnlich genug für einen hoch verdienten Kommunal- und Kreispolitiker sowie angesehenen Katholikenrat und führenden Bundespostbeamten, dass dieser Geburtstag in einem Kloster – und noch dazu mit einer Heiligen Messe gefeiert wurde. Weber, der früher als “hohes Tier” in seiner Vaterstadt Mechernich und im Kreis Euskirchen galt, hat sich seit Mitte der siebziger Jahre aus dem öffentlichen und politischen Leben ganz zurückgezogen, um sich mit ganzer Kraft dem Aufbau und gegen alle Anfechtungen der gesellschaftlichen und kirchlichen Anerkennung der Communio in Christo in Mechernich zu widmen.
Deshalb wurde auch in der Hauskapelle und dem Refektorium dieser katholischen Laien-, Schwestern- und Klerikergemeinschaft gefeiert. Hauptzelebrant unter mehreren Priestern und Diakonen war Pfarrer Karl-Heinz Haus, der Generalsuperior der Communio in Christo. Die Festpredigt hielt Pfarrer Gregor Stepkes. Beide stellten das Licht der Nachfolge Christi in den Mittelpunkt, das Helmut Weber leuchten lasse, selbst aber eher unter den Scheffel zu stellen bereit sei.
Helmut Weber, ein enger Vertrauter der Ordensgründerin Mutter Marie Therese, war am Aufbau des Mechernicher Mutterhauses maßgeblich beteiligt, aber als Geschäftsführer des Sozialwerkes der Communio in Christo auch an Konzeption und Errichtung von Langzeitpflege (153 Betten) und Hospiz “Stella Maris” (zwölf Betten) in Mechernich sowie der Seniorenpflegeeinrichtung “Haus Effata” in Blankenheim.
Die Communio in Christo, die sich selbst als Orden des Zweiten Vatikanischen Konzils sieht und heute auf allen Kontinenten vertreten ist, will dem Anspruch der Reform nach diesem Konzil durch exemplarisch gelebte Nächstenliebe gerecht werden. Sie öffnet ausdrücklich die Augen dem Leid und der Not aller Menschen und lebt getreu dem geistlichen Leitwort “Die Liebe zum Nächsten ist Leben in Gott.” Tagtäglich pflegen Schwestern und Mitarbeiter schwerstkranke Menschen und begleiten sie liebevoll.
In der Langzeitpflegeeinrichtung werden schwerstpflegebedürftige und zum Teil beatmungspflichtige Patienten betreut. Ihr Durchschnittsalter beträgt 41 Jahre, viele liegen im Wachkoma. Betreut werden Schädel-Hirn-Verletzte, ALS-Patienten, Patienten nach Schlaganfall, Menschen mit neurologischen Krankheitsbildern (z.B. MS-Kranke), Patienten mit Chorea-Huntington, schwerstpflegebedürftige Behinderte und Patienten mit Infektionskrankheiten wie AIDS oder MRSA.
Wer Hilfe braucht, wird aufgenommen. Das gilt vor allem für junge Pflegebedürftige, die besonders schwer vermittelbar sind. Nach der Religions- oder Konfessionszugehörigkeit der Hilfsbedürftigen wird bei der Aufnahme nicht gefragt.
Bei den Geburtstagsfeierlichkeiten wirkte auch der Männergesangverein Mechernich unter der Leitung von Martin Mauel mit. Helmut Weber war selbst 15 Jahre lang aktiver Tenor in Reihen dieses Ensembles. Als Überraschungsgast trat Startenor Johannes Kalpers auf. Jürgen Sauer und Jürgen Schüffelgen vom Förderverein des Hospizes “Stella Maris” nahmen Helmut Weber nach Tenor Johannes Kalpers, dem Schirmherrn des Mechernicher Hospizes, als zweites Ehrenmitglied überhaupt in den Förderverein auf.
Auf Geburtstagsgeschenke hatte Helmut Weber bereits im Vorfeld verzichtet. Stattdessen hatte er den Erlös der Kollekte für die “Mechernicher Tafel” bestimmt, die vor zehn Jahren gemeinsam von der Stadt Mechernich, katholischer und evangelischer Kirchengemeinde und der Communio in Christo aus der Taufe gehoben worden war – und bis heute betreut wird. Sie versorgt bedürftige Mitbürger in Mechernich und Umgebung mit Lebensmitteln und Dingen des täglichen Bedarfs.
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

16.02.2009