Streitschlichter im Schulbus
Mechernicher „Buspaten“ sorgen für stressfreie Fahrt
Mechernich – „Buspaten“ sind Schüler, die nach Schulschluss dafür sorgen, dass es an der Haltestelle und während der Busfahrt möglichst stressfrei zugeht. Dank einer erfolgreichen Kooperation der weiterführenden Schulen der Stadt Mechernich, der Polizei und des Mechernicher Busunternehmens Schäfer-Reisen erhielten jetzt 44 Schüler der Realschule, der Gesamtschule und des Gymnasiums Am Turmhof nach vorausgegangener Ausbildung ihre Zertifikate und Ausweise. Damit können sie sich Mitschülern gegenüber, die über die Stränge schlagen, als Buspaten zu erkennen geben.
„Ihr seid Vorbilder und könnt auf ruhiger Art und Weise regulierend eingreifen, wenn es nötig ist“, sagte Schäfer-Geschäftsführer Guido Bauer, der sich freute, dass die Resonanz auf das Angebot der Buspaten-Ausbildung so groß war und die Aktion seitens der Schulen so bereitwillig unterstützt wird. In einer Feierstunde in der Aula des Schulzentrums überreichten er und Polizist Rüdiger Köbrich den Schülern die Ausweise. „Ich finde es gut, wenn ihr in eurem Alter schon Verantwortung übernehmt. Das prägt eure Persönlichkeit“, lobte Köbrich das Engagement der Mittelstufenschüler.
Bei ihm hatten die Siebt- bis Neuntklässler sowohl in der Theorie als auch in einem Praxisteil gelernt, wie sie im Ernstfall Konflikte gewaltfrei lösen können. „Es geht vor allem Deeskalation“, betonte Köbrich. Für die Ausbildung hatte Schäfer-Reisen einen Bus zur Verfügung gestellt.
Die Buspaten schreiten etwa bei Streit und Rempeleien ein, unterstützen den Fahrer und haben auch ein Auge darauf, ob beispielsweise im Bus unerlaubterweise gegessen wird. Handele es sich um einen uneinsichtigen Störenfried, so könne dieser durchaus für eine Zeitlang „Busverbot“ erhalten, so der Polizist.
Guido Bauer betonte, dass die Fahrer und die Schäfer-Mitarbeiter jederzeit ansprechbereit für die Buspaten seien: „Scheut euch nicht, uns anzusprechen, wenn ihr Hilfe braucht.“ Dagmar Wertenbruch, Leiterin der Gesamtschule, empfahl den Buspaten, sich untereinander zu vernetzen und gegenseitig zu unterstützen.
pp/Agentur ProfiPress