Trump, die „fussije Schmierwoosch“
Hochstimmung bei der sechsten Kneipensitzung im Mechernicher „Magu“ – Obergartzemer Vollblutkarnevalist Hans-Dieter Hahn-Möseler brachte wieder Größen des kölschen Fasteleer am Bleiberg an den Start – Erlös für die gemeinnützige Mechernich-Stiftung
Mechernich – „Das war die beste aller bisherigen Kneipensitzungen“ resümierten Organisator und Moderator Hans-Dieter Hahn-Möseler und Vorsitzender Ralf Claßen, für dessen Mechernich-Stiftung traditionsgemäß der Erlös des nostalgischen Fastelovends-Happenings im Restaurant „Magu“ bestimmt ist. In den ersten fünf Sitzungen ihrer Art kamen dabei über 5000 Euro für unschuldig in wirtschaftliche Not geratene Mitbürger zusammen.

„Fröhlich, lustig und nicht so laut, das ist eine Spielart des Karnevals, die genauso ihre Fans hat wie die Auftritte der großen kölschen Karnevalsbands, die in Festzelten und großen Sälen das Publikum mitreißen“, schreibt Stephan Everling im „Kölner Stadt-Anzeiger“ und in der „Kölnischen Rundschau“.
Wer den Fastelovend etwas dezenter feiern möchte, so Everling, der sei auf der Kneipensitzung in Mechernich genau richtig. 200 Zuschauer kamen, sahen und lachten sich schief und scheel. Für Hans-Dieter Hahn-Möseler ist die ruhige Gangart Konzept: „Kein Cat Ballou, keine Höhner, keine Bläck Fööss“, sagt er. Auf solchen Sitzungen würden die Redner gerne auftreten: „In den Sälen ist es zu laut!“

Hahn-Möseler ist im „janz normalen Leben“, also als semiprofessioneller Büttenredner die „Botz“ im Duo „Botz und Bötzje“. „Wir brauchen eine gewisse Aufmerksamkeit für das, was wir tun“, sagte auch Axel Foppen. Er ist mit Frank Fander „Hussmeister vom Bundesdaach“, Stammpersonal in der Mechernicher Kneipensitzung.

„Mechernicher Blei“ statt Gage
Immer wieder kommen die Akteure gerne, Hans-Dieter Hahn-Möseler ist Literat im Kölner Fasteleer und Weichensteller zu den Engagements bei Hunderten Sitzungen in der Domstadt. Da kommen die Akteure gerne und freiwillig nebenbei auch zu seinem jährlichen Benefiz-Gastspiel im „Magu“ und verzichten dabei sogar aufs üblicherweise recht üppige Honorar. Es gibt lediglich eine Flasche „Mechernicher Blei“, einen Kräuterlikör mit Bergwerkswappen auf der Flasche.

Mit im Programm „Der junge Trompeter“, „Dä Knubbelisch“, das Tanzcorps der „Großen Allgemeinen“, „Der Een und der Ane“, Franky Colonia, „Don de Cologne“, „Dä Nubbel“, die „Huusmeister“, die Original Tanzgruppe „Kölsch Hänneschen“ und Timo Schwarzendahl. Damit stellte der in Obergartzem lebende Möseler alles bisher Dagewesene in den Schatten, betonte Ralf Claßen, der Vorsitzende der gemeinnützigen Mechernich-Stiftung, die unschuldig in ökonomische gerate Mechernicher Familien unterstützt.

Rund 1000 Euro bleiben durch das Engagement der Künstler in jedem Jahr als Reinerlös übrig. Auch mit dem Hut wird herumgegangen. Für die Akteure stellt der Termin noch vor der offiziellen Sessionseröffnung eine Möglichkeit dar, ihr Programm noch einmal einem Härtetest zu unterziehen.
Besonders für die „Huusmeister“, die sich gern der aktuellen Politik widmen, ist das wichtig, da der vergangene Mittwoch mit dem Aus der Regierungskoalition im Bund eine neue Situation, aber auch Material für neue Gags geliefert hatte. „Wie improvisieren heute“, sagte „Hussmeister“ Fander mit einem Augenzwinkern: „Wir haben auf der Fahrt hierher noch geübt!“

„Unbeschreiblich schöner Abend“
Bei Michael Hehn, der als „Dä Nubbel“ im Karneval unterwegs ist, bekam der US-Präsident Donald Trump als „Fussije Schmierwoosch“ sein Fett weg. Doch er nahm sich auch „Imis“ vor, die nach dreimaliger Teilnahme am Rosenmontagszug meinten, sie seien richtige Kölner: „Wenn ich dreimal in der Garage übernachte, bin ich auch kein Auto…“
Mechernich-Stiftungs-Vorsitzender Ralf Claßen sagte am Schluss: „Es war ein unbeschreiblich schöner Abend! Der Erlös geht einmal mehr an die Mechernich-Stiftung. Dafür danke ich Hans-Dieter und allen, die dabei geholfen haben. Schon jetzt geht der »Run« auf die Karten für das nächste Jahr los.“

Als Ehrengast konnte Günter Kornell, der Vize-Bürgermeister der Stadt Mechernich, begrüßt werden. Die nahezu 200 fröhlich gestimmten Gäste waren begeistert vom Unterhaltungsprogramm. Den Startschuss gab Markus Rey auf der Trompete, gefolgt vom ersten Redner Ralf Knoblich. Wie in den großen Kölner Sälen kamen auch im „Magu“ das Tanzcorps der „Großen Allgemeinen“ und die Tanzgruppe „Original Kölsch Hänneschen“ mit jeweils über 30 Aktiven zum Einsatz.

Musikalisch wurde das Programm von Frank Morawa und „Don de Cologne“ Patrick Reichwein bereichert. Die „Huusmeister vom Bundestag“, Axel Foppen und Frank Fander, waren bereits zum 6. Mal am Bleiberg mit dabei. Den gesanglichen Schlusspunkt setzte „Rampensau“ Timo Schwarzendahl, der den Saal noch einmal aus dem Häuschen brachte.

Blumen für das Geburtstagskind
Ralf Claßen und Hans-Dieter Hahn-Möseler schrieben dem Mechernicher „Bürgerbrief“: „Ein herzliches Dankeschön geht selbstverständlich auch an unseren Techniker Christian Goedicke von „Goedicke Eventservice“, an alle lieben Menschen vor und hinter den Kulissen sowie an das tolle Team vom »Magu« Mechernich – et wor widder schön bei üch!“

Verantwortlich für den ganzen Zauber zeichnete der Erfinder der Kneipensitzung im „Magu“, Hans-Dieter Hahn-Möseler, „Botz“, Literat und 2. Vorsitzender des Stammtischs Kölner Karnevalisten vun 1951 e.V. Manuela Holtmeier, die Teamleiterin Bürger & Politik im Mechernicher Rathaus, feierte übrigens bei der 6. Kneipensitzung ihren Geburtstag und bekam ein Ständchen.
pp/Agentur ProfiPress