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Spiele für alle zum Ausleihen

Rebekka Gruber bringt die Idee einer „Spieliothek“ von der Nordsee mit nach Mechernich – Konzept soll im Schulausschuss am 18. November vorgestellt werden – In Quickborn „absolut populäre soziale Einrichtung“

Mechernich – Rebekka Gruber ist im August aus Quickborn bei Hamburg nach Mechernich gezogen. Von der Nordsee hat sie eine schöne Idee in die Stadt am Bleiberg mitgebracht. Sie möchte eine „Spieliothek“ etablieren, die durch einen neuzugründenden Verein getragen werden soll.  

Wer kennt sie nicht: die gemütlichen Spieleabende mit der Familie oder Freunden? Man hat sie geliebt. Man hatte Zeit füreinander und miteinander – was in der heutigen Zeit nicht mehr selbstverständlich ist.

Der Handel hält ein unendlich vielfältiges Angebot von „Activity“ bis „Zoff im Zoo“ bereit. „Jeder, der Kinder hat weiß, dass das, was im Kinderzimmer liegt, irgendwann einfach nicht mehr interessant ist. Vielleicht weil das Kind auch schon zu alt für das Spiel ist“, so die Wahl-Mechernicherin. Regelmäßig neue Spiele zu erwerben, das gebe oft der Geldbeutel junger Familien und meist auch der Stauraum nicht her.

Genau da setzt Grubers Idee an. In ihrer „Spieliothek“, die vom Prinzip her ähnlich wie eine Bücherei funktioniert, wird jedoch nicht Literatur, sondern stattdessen Spiele verliehen.

Rebekka Gruber stellt ihr Konzept der „Spieliothek“ am Montag, 18. November, 17 Uhr, im Schulausschuss vor. Ralf Claßen (l.), Kämmerer und Dezernent der Stadt, und Willi Göbbel, zuständiger Teamleiter des Fachbereichs Bildung, Kultur und Tourismus, sind von der Idee angetan. Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

Nur kleiner Unkostenbeitrag

„Jede Familie kann mit einem kleinen jährlichen Unkostenbeitrag unbegrenzt Gesellschaftsspiele aller Art und für jedes Alter ausleihen. Gleichzeitig ist es ein Ort, wo Eltern, auch direkt die Spiele mit den Kindern spielen können, wenn man möchte“, erläutert Gruber. Außerdem wolle sie gerne Großspiele, wie Stelzen, Basketballkorb oder Fühlbrett, zum Verleih anbieten. Damit könne man auch eine Spielrallye gestalten. – wie zum Beispiel eine Spielrallye – die dann für Kindergeburtstage oder Familienfeiern genutzt werden könnten.

In ihrer Heimatstadt sei das eine „absolut populäre soziale Einrichtung“ gewesen, die sich fest etabliert hat, so die Sozialpädagogin.

Was auf den ersten Blick nach purem Vergnügen ausschaut, hat aber durchaus Tiefgang, denn Spielen fördert die Kinder in vielerlei Hinsicht, erklärt Gruber: „Kinder lernen spielerisch, sich an Regeln zu halten und vor allem geduldig warten zu können.“ Diese Tugend sei heute nicht längst nicht mehr selbstverständlich. Ganz nebenbei werde Wahrnehmung, Motorik, Gedächtnis, Ausdauer und logisches Denken angeregt. Dabei sei Spielen durchaus auch schon was für kleine Kinder. „Man kann ruhig schon mit Zweijährigen beginnen“, rät die Sozialpädagogin.

In der „Spieliothek“ kann man Spiele aller Art ausleihen oder auch direkt vor Ort gemeinsam spielen. Foto: Helene Souza/pixelio.de/pp/Agentur ProfiPress

Und natürlich gelte immer noch: Spielen verbindet. Gruber ist sicher: „Schon mit einer Runde Entenangeln kann man viel kompensieren und dem Kind viel für den weiteren Lebensweg mitgeben.“  

Für Kinder bis zum Senior

Das Angebot muss nicht allein auf Kinder und Jugendliche begrenzt bleiben, so die Mutter zweier kleiner Kinder: „Es gibt für jede Zielgruppe ein geeignetes Spiel.“ Die Spiele-„Bücherei“ sei auch für Senioren durchaus geeignet.

Die Einrichtung könne durchaus ein Ort des Kennenlernens sein. Denkbar seien auch Kursangebote oder Frühstückstreffen für Alleinerziehende am Vormittag – aber das ist noch Zukunftsmusik.

Um das Projekt überhaupt realisieren zu können sucht Rebekka Gruber nun Mitstreiterinnen und Mitstreiter, denn ohne ehrenamtliche Helfer, wird das Projekt nicht umsetzbar sein. Ein Verein muss gegründet werden. Die „Spieliothek“ soll sich über den niedrigen Vereinsbeitrag, Spenden und zusätzliche Einnahmen zum Beispiel aus Veranstaltungen finanzieren. Spenden in Form von Spielen seien jederzeit dann herzlich willkommen.

Ihre Idee will die Rebekka Gruber im Schulausschuss am Montag, 18. November, um 17 Uhr, vorstellen. Die Sitzung ist öffentlich. Zuhörer willkommen. „Ich würde mich freuen, wenn viele kommen“, so Gruber.

Wer interessiert ist oder bei der „Spieliothek“ mitmachen möchte, kann sich vorab bei Rebekka Gruber unter rebekkagruber@gmx.de melden.

  pp/Agentur ProfiPress