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Schlagkräftig und steinreich

Dorfgemeinschaft Katzvey pflanzt alte Obstbaumsorten auf dem Mehrgenerationenplatz – Paten stiften Setzlinge und Zubehör – Spiel-, Sport- und Erholungsplatz dank Baggereinsatz jetzt auch barrierefrei  

Katzvey – Der diesjährige Oktober gilt als der heißeste seit Beginn der Wetteraufzeichungen 1881, ebenfalls in der Eifel. Der Klimawandel ist auch Thema in der Dorfgemeinschaft Katzvey und man kam zu der Frage: Was kann man tun, welchen Beitrag kann man zum Beispiel als Dorf leisten? Streuobstwiesen, wie sie in früheren Zeiten zur Gartenbaulandschaft eines jeden Dorfes gehörten, sind nicht nur gut für unser Klima, sie dienen auch der Artenvielfalt und dem Naturschutz.

Gruppe (Streuobstwiese_Gruppe)
Mitglieder der Dorfgemeinschaft Katzvey arbeiten gemeinsam am Projekt „Streuobstwiese“ auf dem Mehrgenerationenplatz in Katzvey. Foto: privat/pp/Agentur ProfiPress
Gruppe (Streuobstwiese_Gruppe)
Mitglieder der Dorfgemeinschaft Katzvey arbeiten gemeinsam am Projekt „Streuobstwiese“ auf dem Mehrgenerationenplatz in Katzvey. Foto: privat/pp/Agentur ProfiPress

Kürzlich ging das Orga-Team der Dorfgemeinschaft Katzvey auf dem Mehrgenerationenplatz ans Werk. Eine Streuobstwiese sollte entstehen. Hierfür galt es, acht Bäume, ausgesuchte alte Obstsorten, zu setzen. „Diese Arbeit alleine mit Spaten und Spitzhacke zu verrichten war zum Glück nicht nötig, denn Lars Krueger rollte erstmals mit seinem Bagger an und hob die Pflanzlöcher im ‚steinreichen‘ Boden von Katzvey aus“, berichtete Friedel Meuser von der Dorfgemeinschaft Katzvey. Zudem habe Guido Risters Geräte zum Rütteln und Bodenabfahren bereitgestellt.

Getreu dem Motto „viele Hände – schnelles Ende“ war die Arbeit nach wenigen Stunden und dank der zahlreichen Helfer und Helferinnen getan. Sie gingen teils schlagkräftig zu Werke.

Acht Paten

Die Umsetzung des Projektes wurde durch acht Baumpatenpaare möglich. Diese stifteten die jungen Obstbäume, alles was zum Setzen der Bäume und für deren gute Entwicklung nötig ist, von der

Pflanzerde, den Baumstützen bis zum Schutz vor Nagern.

Schlagkräftig (Streuobstwiese_Schlagkraft)
Damit der junge Obstbaum gut an- und zu einem kräftigen Hochstamm wachsen kann, muss er gestützt werden. Mit kräftigen Schlägen treibt Anne Gottlieb die Pfähle in den Boden unterstützt von Lars Krueger (l.) und Uwe Esser. Foto: privat/pp/Agentur ProfiPress
Schlagkräftig (Streuobstwiese_Schlagkraft)
Damit der junge Obstbaum gut an- und zu einem kräftigen Hochstamm wachsen kann, muss er gestützt werden. Mit kräftigen Schlägen treibt Anne Gottlieb die Pfähle in den Boden unterstützt von Lars Krueger (l.) und Uwe Esser. Foto: privat/pp/Agentur ProfiPress

Dank der Unterstützung durch die Baumpaten, blieben auch noch Mittel übrig, die es ermöglichten die Wiese zusätzlich mit einem Beet aus verschiedenen Gräsern zu bereichern. Die Bepflanzung wurde sorgfältig ausgewählt und fügt sich harmonisch ins Landschaftsbild ein. Die Streuobstwiese bietet zukünftig Vögeln und Insekten ein Refugium und leistet so auch einen Beitrag zum Naturschutz und Erhalt der Artenvielfalt.

Gräser (Streuobstwiese_Beet)
Eine Streuobstwiese lebt auch von der Pflanzenvielfalt unter und rund um die Obstbäume herum. In das Landschaftsbild passend, wurde ein Beet mit Gräsern angelegt. Gilla Meuser übernimmt das Angießen. Foto: privat/pp/Agentur ProfiPress

Neue Sitzgelegenheiten laden jetzt ein zum Verweilen und den Blick über die gesamte Anlage zu genießen. Mit Hilfe von Lars Krueger und dessen Bagger wurde auch noch eine Rampe geschaffen, die für Barrierefreiheit sorgt. „So können zukünftig auch Menschen, die auf Rollatoren oder Rollstühle angewiesen sind, die Spiel- und Sportflächen, die heute schon sehr viel Zuspruch erfahren, ebenfalls erreichen und teilhaben“, freuen sich Friedel Meuser und die Dorfgemeinschaft von Katzvey.

Alter Baumgarten neu gedacht

Eine Streuobstwiese besteht aus einer Ansammlung von Obstbäumen alter Sorten, die mit ausreichend Platz gepflanzt werden, um auch die Wiese darunter nutzen zu können. Alte Obstsorten sind zwar nicht so ertragreich wie jüngere Züchtungen, dafür aber sehr viel resistenter gegen den Befall von Schädlingen und Krankheiten. Früchte alter Sorten sind zudem sehr schmackhaft. Das ist schon fast Allgemeinwissen. Aber auf welche Weise leistet eine solche Wiese für unser Klima?

Obstbäume sind wertvolle Kohlenstoffspeicher, lebendige Luftfilter und produzieren Sauerstoff. Sie binden das Treibhausgas Kohlenstoffdioxid und auch das Grünland einer Streuobstwiese speichert je nach Beschaffenheit und Wasserstand Kohlenstoff. Ein hochstämmiger Obstbaum kann übrigens bis zu 100 Jahre alt werden und je nach Region nennt man Streuobstwiesen beispielsweise auch Bungert oder Bongert, abgeleitet aus dem Althochdeutschen „boumgart“ mit der Bedeutung Baumgarten.

Hand in Hand (Streuobstwiese_Hand in Hand)
Junge hochstämmige Obstbäume benötigen etwas Unterstützung damit sie sich gut entwickeln. Dieser Baum kann bis 100 Jahre alt werden und wird bald schmackhafte Früchte tragen. Auf dem Bild zu sehen René Klose (v.l.), Ralf Sofka, Friedel Meuser und Giuseppe Sciarrotta. Foto: privat/pp/Agentur ProfiPress
Hand in Hand (Streuobstwiese_Hand in Hand)
Junge hochstämmige Obstbäume benötigen etwas Unterstützung damit sie sich gut entwickeln. Dieser Baum kann bis 100 Jahre alt werden und wird bald schmackhafte Früchte tragen. Auf dem Bild zu sehen René Klose (v.l.), Ralf Sofka, Friedel Meuser und Giuseppe Sciarrotta. Foto: privat/pp/Agentur ProfiPress

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