Neue Zufahrt im Norden
Bei der Planung des Baugebiets in Kallmuth wurden diverse Bedenken der Bürger berücksichtigt – Erst Rückhaltebecken, dann Bebauung – Fläche für den Georgsritt bleibt bestehen
Mechernich-Kallmuth – Die zusätzlichen Kosten belaufen sich laut Verwaltung auf 150.000 Euro. Doch das war es den Politikerinnen und Politikern im Mechernicher Planungsausschuss wert. Denn sie stimmten dafür, dass das neue Kallmuther Baugebiet im Norden über den derzeitigen Feldweg angebunden werden soll, damit der Verkehr nicht am Kindergarten vorbeifließt.
Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger wohnten der Ausschuss-Sitzung bei. Im Vorfeld hatten sie sogar einen Verein gegründet. „Nicht um das Baugebiet zu verhindern, sondern weil wir mitgestalten wollen“, berichtet Anwohner Johannes Trimborn. Diese Mitgestaltung war auch bereits in einen Bürgerantrag von Ortsbürgermeister Robert Ohlerth eingeflossen.
Neben der geänderten Verkehrsführung wurde darin die Bitte formuliert, mit der Bebauung erst zu beginnen, wenn das geplante Rückhaltebecken in Betrieb ist und die größeren Abwasserrohre durch den Ort verlegt sind. Dazu konnte Thomas Hambach über den aktuellen Stand berichten. „Die Arbeiten sind ausgeschrieben und wir gehen davon aus, dass wir im Sommer mit dem Bau loslegen können“, sagte der Erste Beigeordnete.
Mittelfristige Perspektive
Im Ausschuss wurde sodann auch beschlossen, dass das Baugebiet in zwei Abschnitten entwickelt wird. Der zweite, südlicherer Teil soll erst dann realisiert werden, wenn die Fläche nicht mehr für die Traditionsveranstaltung des Georgsritts benötigt wird. Die Verwaltung bewertet dieses Vorgehen ebenfalls positiv. „Damit können bei einer mittelfristigen Perspektive auch junge Bürger aus Kallmuth ein Grundstück erwerben, deren Lebenssituation dies heute noch nicht hergibt. Damit kann nicht nur die nächste Generation bauen, sondern auch diejenigen die danach kommen“, heißt es in der Vorlage.
Darin plädierte die Verwaltung auch dafür, die Erschließung über die Straße „Georgswiese“ beizubehalten. Stadtplaner Thomas Schiefer untermauerte diese Haltung mit Zahlen. So sei tagsüber mit 19 Fahrzeugbewegungen pro Stunde zu rechnen, nachts mit vier. Eine Spielstraße könne man laut Straßenverkehrsordnung sogar dann einrichten, wenn mit bis zu 100 Fahrzeugbewegungen pro Stunde zu rechnen sei.
Doch die Argumentation verfing bei der Politik nicht. Die Ausschussmitglieder stimmten geschlossen für eine Erschließung im Norden. Eine Anbindung an die Straße „Georgswiese“ soll zwar auch entstehen, aber mit Pollern versehen werden, damit in Notfällen lediglich Rettungskräfte und Feuerwehr dort durchfahren können. Für die Anwohner und für den Ortsbürgermeister eine gute Entscheidung. „Ich hoffe, dass der Dorffrieden damit wieder hergestellt ist“, so Robert Ohlerth.
pp/Agentur ProfiPress