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Open-Air-Konzert zum Geburtstag

Kommerner Feuerwehr feiert 150-jähriges Jubiläum mit großer Party auf dem Arenbergplatz am Samstag, 8. September, ab 17 Uhr – „Schlager trifft Kölsch“ lautet das Motto – Mit dabei sind „Die Kläävbotze“, Michael Holm, ein Andreas Gabalier-Double, Cat Ballou, Hermes House Band und die PGM BigBand

Kommern – In der Kommerner Feuerwache hängen noch viele Relikte aus frühen Jahren – wie die rote Feuerwehrspritze und das aus Kupfer gefertigte Standrohr, an dem die Wasserschläuche angeschlossen werden konnten.  Die Feuerwehr Kommern blickt mit Stolz auf 150 Jahre zurück. Um das Jubiläum gebührend zu feiern, ist eine große Party auf dem Arenbergplatz „vorgesehen.

„Schlager trifft Kölsch“ heißt das Motto des Open-Air-Konzerts am Samstag, 8. September, ab 17 Uhr. Für den Partyabend konnte die Feuerwehr bekannte Musiker und Bands gewinnen.

„Schlager trifft Kölsch“ heißt das Motto des Open-Air-Konzerts am Samstag, 8. September, ab 17 Uhr. Für den Partyabend konnte die Feuerwehr bekannte Musiker und Bands gewinnen.

Die Kläävbotze, die Kultband aus dem Kölner Norden bringt kölsche Mundartlieder, rockige Abräumer und Stimmungslieder zum Schunkeln und Mitsingen auf die Bühne im Dorf. Mit Schlagern wie „Mendocino“ oder „Tränen lügen nicht“ war er einer der erfolgreichsten Musiker der 70er Jahre und darf heute bei keiner Schlagerparty fehlen: Michael Holm. Eine „Andreas Gabalier Double Show“ bietet an dem Abend Joey Gabalögl. Zudem spielen Cat Ballou („Et jitt kei wood“), die Big Band der Prinzengarde Mechernich und die bekannte Cover-Pop-Gruppe „Hermes House Band“.

Der Eintritt zum Konzert kostet 25 Euro im VVK, 27 Euro an der Abendkasse. Vorverkaufsstellen sind: Autoteile Kloska in Kommern, Gemünd, Blankenheim, Kall und Zülpich, Bierverlag Meyer in Satzvey, Bücher Schwinning in Mechernich, www.eventim.de. Am Freitag, den 31. August, ab 18.30 Uhr, feiert die Feuerwehr zudem einen Festkommers in der Kommerner Bürgerhalle.

Rund 100 Einsätze pro Jahr

In den 150 Jahren waren einige Herausforderungen zu stemmen, getreu dem Motto: „Gott zur Ehr! Dem Nächsten zur Wehr!“ Löschgruppenführer Ralf Eichen, der auch schon über 40 Jahre bei der Kommerner Truppe aktiv ist, zählt aktuell rund 100 Einsätze pro Jahr für seine Mannen.

Blicken stolz zurück auf 150 Jahre Kommerner Feuerwehr: Löschgruppenführer Ralf Eichen und Ehrenmitglied Wolfgang Abel. Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

„Das Hochwasser vor zwei Jahren, bei dem halb Kommern unter Wasser stand, vergisst man nicht. Da waren wir sogar selbst stark von den Überschwemmungen betroffen“, so Ralf Eichen. Aber auch der großflächige Brand auf dem Altus Knipp sei sicherlich ein Sondereinsatz gewesen.

Recherchen belegen die Gründung 1868

Aufwendige Recherchen von Wolfgang Abel, heutigem Ehrenmitglied der Kommerner Feuerwehr, hatten ergeben, dass die Feuerwehr am 12. Januar 1868 gegründet worden war. Der damalige Präsident der St.-Sebastianus-Schützengesellschaft Carl Abels konnte 64 gestandene Kommerner Männer für die Gründung einer Wehr begeistern.

Wolfgang Abel ist es zu verdanken, dass das Gründungsjahr der Kommerner Feuerwehr nachgewiesen werden konnte. Drei Jahre lang hatte der Kommerner in Archiven gewühlt – dabei entdeckte er die Gründungsurkunde aus dem Jahre 1868. Foto: Kirsten Röder/pp/ProfiPress

„Bemühungen mit einem Brandcorps hatte es zwar vorher schon gegeben, diese waren aber leider nicht vom Erfolg gekrönt. Mit einer vorhandenen Brandspritze, die in der Gielsgasse stationiert war, begegnete man nunmehr dem ‚Roten Hahn‘ in organisierter Form“, berichtet Eichen.

Ein „gerütteltes Maß an Mut“ brauchte man am Steigerturm

Zwischendurch gab es sogar mal einen sogenannten Steigerturm in Kommern, der zwischen Rehgasse und Bleibach stand. Er hatte drei Etagen mit Dach und diente der Wehr nach dem Zweiten Weltkrieg als Übungsanlage. Doch irgendwann wurde er von neuer Technik doch überholt. Schiebeleiter und Drehleiter waren doch länger und sicherer als die alten Hakenleitern, die doch ein „gerütteltes Maß an Mut“ erforderten, wie in der Chronik zur 100-Jahr-Feier zu lesen ist.

Die Kommerner Feuerwehrleute um 1920 im Hof der ehemaligen Gaststätte Neuß in Kommern. Repro: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

Schließlich setzte man auch auf den Nachwuchs. 1973 wurde erstmals eine Jugendfeuerwehr Kommern gegründet. „Diese Jugendabteilung erwies sich als Glücksfall. Sehr viele Jugendliche wurden in den aktiven Feuerwehrdienst überstellt und konnten in späteren Jahren sogar Führungsfunktionen übernehmen“, so Eichen.

Das Leuchturmprojekt: das neue Feuerwehrgerätehaus

1982 erfolgte dann der große Schritt: der Umzug in das große, heutige Feuerwehrgerätehaus „In der Eule“. Eichen erinnert sich: „Musste man vorher in privaten Räumlichkeiten von Feuerwehrkameraden Schulungen durchführen, stand nunmehr ein moderner Unterrichtsraum, großer Aufenthaltsraum und Werkstätten zur Verfügung.“

Eine Feuerwache selbst zu bauen, galt damals als Leuchtturmprojekt. Die Löschgruppe wurde für ihre Leistung mit dem „Eisernen Steuergroschen“ des Bundes der Steuerzahler in Düsseldorf ausgezeichnet. Denn man hatte engagiert mit angepackt. Am Ende zählte man 5721 Stunden ehrenamtliche Arbeitsstunden.

Die Anforderungen an die Feuerwehr wuchsen mit der Zeit, deshalb kam auch noch ein weiterer Anbau hinzu. Heute beherbergt die Kommerner Feuerwache vier Feuerwehr-Einsatzfahrzeuge. Dazu gehört auch ein Spezialfahrzeug mit Containern für die Abwehr gefährlicher Stoffe und Güter, der kreisweit und überregional eingesetzt wird.

War es früher nur ein Brandmeister, der die Geschicke der Feuerwehr Kommern leitete, so sind heute 16 Mitglieder ausgebildete Brandmeisterdienstgrade, die ihren Kolleginnen und Kollegen mit ihren Erfahrungen zur Bewältigung ihrer Aufgaben zur Seite stehen.

Aktive Mannschaft

Löschgruppenführer Ralf Eichen kann aktuell auf 50 aktive Feuerwehrfrauen und -männer in der Einsatzabteilung zurückgreifen. Und auch junge Anwärter stehen schon in den Startlöchern: 20 Jugendfeuerwehrleute stehen als Nachwuchskräfte bereit für höhere Aufgaben.

Mehr als 50 Jahre hat sich Wolfgang Abel in der Kommerner Feuerwehr eingesetzt und ist jetzt Ehrenmitglied. Er hat seine ehrenamtliche Tätigkeit geliebt: „Die Aufgaben waren war interessant und es hat immer Spaß gemacht, sich für andere einzusetzen.

Ein Rätsel bleibt ungelöst

Doch ein Rätsel bleibt bisher ungelöst. Eine 1925 angeschaffte Fahne aus Samt und Seide ist verschollen.

650 Reichsmark wurden seinerzeit dafür zusammengekratzt – für die damalige Zeit ein beachtlicher Preis. Im Jahre 1929, anlässlich der 700-Jahr-Feier von Kommern, ist die Fahne noch auf einem Bild zu sehen. Man vermutet, dass sie heute das Wohnzimmer eines amerikanischen Soldaten schmückt, da die Fahne im April 1945 nach dem Einmarsch der amerikanischen Truppen spurlos verschwand.

pp/Agentur ProfiPress