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Op Platt und pickepacke-voll

Karnevalsmesse des KV Vussem von 1977 war wieder ein voller Erfolg – Aus Indien stammender Mechernicher Pfarrer George Stephen Rayappan Packiam war ganz aus dem Häuschen: „Normalerweise geht es in deutschen Gottesdiensten ja eher steif zu, aber heute ist es bunt und lebendig“ – Resel Feyens „Feybach Finken“ und Erik Arndt sowie das Dreigestirn selbst sorgten für Musik

Mechernich So pickepacke-voll ist die Vussemer Pfarrkirche St. Margaretha selbst Heiligabend nicht, wie bei der jährlichen Mundartmesse des örtlichen Karnevalsvereins von 1977 e.V. So auch am vergangenen Samstag, als Prinz Frank I. (Gummelt, Mechernich), Jungfrau Dunja (Falk Lodzinski, Vussem) und Bauer Peter (Peter Empt, Vussem) mit dem Vorsitzenden Wolfgang Schneider und Präsident Ralf Schumann ins Gotteshaus einzogen.

Nach der Heiligen Messe wurden Orden verliehen, hier mit (v.r.) Bauer Peter Empt, Pfarrer George Stephen Rayappan Packiam, Prinz Frank I. Gummelt, Diakon Manfred Lang, Jungfrau Dunja (Falk Lodzinski), dem Vorsitzenden Wolfgang Schneider und Präsident Ralf Schumann. Foto: Monika Kreuser/pp/Agentur ProfiPress
Nach der Heiligen Messe wurden Orden verliehen, hier mit (v.r.) Bauer Peter Empt, Pfarrer George Stephen Rayappan Packiam, Prinz Frank I. Gummelt, Diakon Manfred Lang, Jungfrau Dunja (Falk Lodzinski), dem Vorsitzenden Wolfgang Schneider und Präsident Ralf Schumann. Foto: Monika Kreuser/pp/Agentur ProfiPress

Der aus Indien stammende Mechernicher Pfarrer George Stephen Rayappan Packiam (55) war ganz aus dem Häuschen, als er die bunt kostümierten Karnevalisten und Funkenmariechen zahlreicher befreundeter Gesellschaften erblickte. Auch das Schunkeln und die Andeutung von Tanzschritten gefielen ihm sehr: „Normalerweise geht es in deutschen Gottesdiensten ja etwas steif zu, aber heute ist es bunt und lebendig wie zu Hause!“

So pickepacke-voll ist die Vussemer Pfarrkirche St. Margaretha selbst Heiligabend nicht, wie bei der jährlichen Mundartmesse des örtlichen Karnevalsvereins von 1977 e.V. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
So pickepacke-voll ist die Vussemer Pfarrkirche St. Margaretha selbst Heiligabend nicht, wie bei der jährlichen Mundartmesse des örtlichen Karnevalsvereins von 1977 e.V. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Von dem, was die Lektorin Anneliese Klinkhammer und Diakon Manfred Lang in Lesung, Evangelium, Predigt und Fürbitten von sich gaben, verstand Father Stephen, wie er in den Gemeinden am Bleiberg genannt wird, herzlich wenig: „Ich verstehe Eure Mundart leider nicht. Aber ich habe verstanden, dass sie sich alle an ihrem Glauben freuen und gerne hierhergekommen sind!“

Anneliese Klinkhammer übersetzte

  Anneliese Klinkhammer hatte die Tagesliturgie in Eifeler Platt übertragen und bat in den Fürbitten gemeinsam mit den Narren für Frieden in der Ukraine, Umweltbewusstsein, die Abwendung der Klimakatastrophe und Gerechtigkeit unter den Menschen sowie gegen Verzweiflung und Resignation nach der Flut und gegen Profitgier und die Leugnung  wichtiger Werte.

Diesen Schuss von der Orgelempore machte Marco Sistig, der Sakristan der GdG St. Barbara Mechernich, am Samstag während der „Karnevalsmess op Platt“ des Vussemer Karnevalsvereins von 1977. Foto: Marco Sistig/pp/Agentur ProfiPress
Diesen Schuss von der Orgelempore machte Marco Sistig, der Sakristan der GdG St. Barbara Mechernich, am Samstag während der „Karnevalsmess op Platt“ des Vussemer Karnevalsvereins von 1977. Foto: Marco Sistig/pp/Agentur ProfiPress

Diakon Manfred Lang empfahl den Jecken „die joldene Rejel uss em Booch Tobit“ als Lebensleitfaden: „Watt Dir selleve vehass öss, datt daaschs De och kennem andere zomoode! Jävv dämm Hongerije von Dengem Bruert unn dämm Nackte von Denge Kleede. Söök nur beij Veständije Root – unn enne bruchbare Rootschlaach daaschs De ne veaachte. Lääsch alles, watt De plaans unn dees, en Joddes Hangk. Pries Denge Jott unn Häer zo jeder Zitt, unn bött, datt Denge Wääsch allewiehl schnack uss führt – unn alles, watt De ahnfängs, e joot Engk nempt.“ Das sei der ganze Talmud der Bibel, hätten weise Juden einst gesagt, der Rest seien „Kommentare“.

Am Schluss intonierte das Dreigestirn sein Sessionslied über das Nach-Hause-Kommen. Dazu zogen die Jüngsten des Vussemer Karnevalsvereins mit selbstleuchtenden Fackeln ein. Zunächst ins Kircheninnere und dann den erwachsenen Jecken und ihren Gästen aus vielen Gesellschaften voran zum Dorfgemeinschaftshaus. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
Am Schluss intonierte das Dreigestirn sein Sessionslied über das Nach-Hause-Kommen. Dazu zogen die Jüngsten des Vussemer Karnevalsvereins mit selbstleuchtenden Fackeln ein. Zunächst ins Kircheninnere und dann den erwachsenen Jecken und ihren Gästen aus vielen Gesellschaften voran zum Dorfgemeinschaftshaus. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Für die rechte musikalische Untermalung des Gottesdienstes sorgten einmal mehr Resel Feyen und ihre Flötengruppe, die „Feybach Finken“, die vom Mechernicher Kirchenmusiker Erik Arndt an Orgel und E-Piano begleitet wurden.

Am Schluss intonierte das Dreigestirn selbst sein Sessionslied über das Nach-Hause-Kommen. Dazu zogen die Jüngsten des Vussemer Karnevalsvereins mit selbstleuchtenden Fackeln ein. Zunächst ins Kircheninnere und dann von dort aus wieder vor die Tür und den erwachsenen Jecken und ihren Gästen aus vielen Gesellschaften ins Dorfgemeinschaftshaus voran.

pp/Agentur ProfiPress