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„Mir kalle jetz allemohl Platt“

Kreis Euskirchen will der Mundart mit Werbung, Veranstaltungen und Geld auf die Sprünge helfen – Kindersingen, Wanderungen, Theater, Kabarett, Konzerte, Rezitation und Mitmachen – Start 2022, 2023 erstes Mundartfestival geplant

Mechernich/Kall/Kreis Euskirchen – Auf Initiative von Günter Hochgürtel („Wibbelstetz“, „Eifel-Gäng“) und Landrat Markus Ramers will der Kreis Euskirchen ab 2022 die rheinisch-Eifeler Mundart besonders fördern. Unter dem Slogan „Mir kalle Platt“ sollen Veranstaltungen, Mundart-Wanderungen, Mitsingen für Kinder, Theateraufführungen, Seminare und Lesungen organisiert und publik gemacht werden.

Darstellende Kunst gehört auf jeden Fall auch ins Repertoire der Kreiskulturinitiative „Mir kalle Platt“, hier mit dem Theaterverein Glehn. Archivfoto: pp/Agentur ProfiPress

Ab dem Jahr 2023 soll es dann erstmals und ab dann alle zwei Jahre im Wechsel mit dem Krimifestival „Nordeifel-Mordeifel“ ein Mundart-Fest im Kreis Euskirchen geben mit einem ganzen Zyklus von Veranstaltungen „op Platt“. Bei seiner Außensitzung in Zülpich beschloss der Euskirchener Kreistag jetzt einstimmig eine Anschubfinanzierung von 3.000 Euro im kommenden Jahr und ab 2023 alle zwei Jahre jeweils 5.000 Euro.

Der Euskirchener Kreistag beschloss in seiner Weihnachtsaußensitzung in Zülpich den Start einer Mundart-Initiative ab 2022. Titel: „Mir kalle Platt“. Foto: Wolfgang Andres/Kreis/pp/Agentur ProfiPress

Sponsoren sollen gesucht und Fördermittel des Landes NRW beantragt werden, sagte Iris Poth, die Chefin der „Nordeifel-Tourismus GmbH“, die vom Kreistag federführend für das Projekt „Mir kalle Platt“ beauftragt wurde. 2022 sollen zunächst fünf Einzelveranstaltungen den Auftakt bilden, darunter ein gemeinsamer Abend mit verschiedenen Mundartautoren und Liedermachern aus dem Kreisgebiet.

Seit jeher schon Botschafter der Eifeler Mundart im In- und Ausland, sogar in den Vereinigten Staaten: Die Eifel-Rockband „Wibbelstetz“ mit Frontman Günter Hochgürtel (m.), der das Projekt „Mir kalle Platt“ zusammen mit Landrat Markus Ramers ausgeheckt hat. Foto: pp/Archiv ProfiPress

Einakter, Kabarett, Liedermacher

Da es bereits Theaterensembles im Kreisgebiet gibt, die Stücke in ripuarischer Mundart aufführen, soll eine weitere Veranstaltung 2022 der darstellenden Kunst dienen, etwa der Aufführung mehrerer Einakter durch verschiedene Theatervereine. Sehr publikumswirksam dürfte auch ein gemeinsamer Gig mit zwei der bekanntesten Eifel-Ensembles überhaupt werden: der kabarettistischen „Eifel-Gäng“ und der Rockband „Wibbelstetz“.

Nicole Habrich, Iris Poth und Patrick Schmidder (v.l.) stellten das Projekt „Mir kalle Platt“ vor. „Mundartisten“, also Autoren aller Genres, Liedermacher, Kabarettisten, darstellende Künstler und Theatervereine, die „op Platt spelle“, Erzähler und Mundart-Erklärer sollen sich bei Nicole Habrich, Bahnhofstr. 13 ∙ 53 925 Kall, Tel. (0 24 41) 99 457-16 ∙ Fax (0 24 41) 99 457-29, habrich@nordeifel-tourismus.de melden. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Ein Mitsing-Event für Kindergartenkinder auf Platt dürfte ebenso zum Auftakt-Repertoire des neuen Projekts „Mir kalle Platt“ gehören, wie eine Mundart-Wanderung oder Führung. Auch das muss nicht eigens für die neue Initiative des Kreises erfunden werden – die Bergwerksführungen von Karl Reger in der Grube Wohlfahrt in Rescheid sind bereits legendär.

Mundartsprecher und Bergbauexperte Karl Reger während der Dreharbeiten zur Mundart-DvD „Der ruede Prötter“ von Frank Wagener (Nettersheim) und Kameramann Manfred Trinzen (Gerolstein). Auch Fritz Koenn, Werner Rosen, Hermann-Josef Kesternich, Manni Lang, Hubert Büth und Günter Hochgürtel traten in dieser Produktion vor die Kamera. Foto: Frank Wagener/pp/Agentur ProfiPress

Es geht dem Kreis auch nicht nur darum, neue Fans für die Mundart zu gewinnen und neue Veranstaltungsformate zu definieren, sondern darum, bereits vorhandene Aktionen, Events und Künstler zu vernetzen und untereinander und mit ihrem Publikum in Beziehung zu bringen. Das sagte Iris Poth nach einer ersten Sitzung ihres Mitarbeiterstabes am Montag vor Weihnachten.

Zwei populäre „Native-Speaker“ der nördlichen Eifel (v.l.), der Mundart-Poet Fritz Koenn und Ex-Gemeindedirektor Hubert Büth mit lebenslänglichen Dialektbeziehungen zu Hellenthal, dem „Wildeberjer Ländchen“, Kall, Mechernich und Dahlem. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Der Startschuss zur neuen Veranstaltungsreihe unter dem Arbeitstitel „Mir kalle platt“ soll bereits im kommenden Frühjahr fallen“, schreibt Kreispressereferent Wolfgang Andres nach der Weihnachtssitzung des Kreistages: „Sowohl Einheimische wie Eifelfans sollen zum einen gezielt auf Veranstaltungen rund um die Eifeler Mundart aufmerksam gemacht werden. Zum anderen soll alle zwei Jahre im Rahmen eines Festivals ein buntes Programm rund um das Eifeler Platt geboten werden.“

Was Lutz Görner auf Hochdeutsch verkörpert, ist Manni Lang – hier bei einem Literaturfestival mit Autorenkollegen Norbert Scheuer und Jacques Berndorf in Gerolstein – seit fast 50 Jahren fürs ripuarische Platt seiner engsten Heimat. Foto: Anna Lang/pp/Agentur ProfiPress

Melden bei habrich@nordeifel-tourismus.de

Bei der Nordeifel-Tourismus GmbH zeichnet Nicole Habrich für die Vorbereitungen verantwortlich. Sie ist auch mit der Organisation des Literatur- und Lesefestivals „Nordeifel-Mordeifel“ betraut. „Mundartisten“, also Autoren aller Genres, Liedermacher, Kabarettisten, darstellende Künstler und Theatervereine, die „op Platt spelle“, Erzähler und Mundart-Erklärer sollten sich bei ihr in den nächsten Wochen melden: Nordeifel Tourismus GmbH, Nicole Habrich, Bahnhofstr. 13 ∙ 53 925 Kall, Tel. (0 24 41) 99 457-16 ∙ Fax (0 24 41) 99 457-29, habrich@nordeifel-tourismus.de, www.nordeifel-tourismus.de

pp/Agentur ProfiPress