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Mehr als 1000 Herzen für 700 Jahre Mechernich

Mehr als 1000 Herzen für 700 Jahre Mechernich
Inge van Kanns Kunstaktion fand Zuspruch in der ganzen Welt – Besonders in der “Mailart”-Szene, deren Mitglieder zumeist im Postkartenformat 6,4 mal 8,8 Zentimeter arbeiten, stieß die Mechernicher Künstlerin auf rege Resonanz
Mechernich – Ein im wahren Sinne des Wortes “herzlicher Empfang” wurde jetzt den Besuchern von Inge van Kanns “Kunstpraxis” in Mechernich zuteil. Die Künstlerin hatte auch andere Kunstschaffenden dazu aufgerufen, aus Anlass der 700-Jahr-Feier, die Mechernich das ganze Jahr 2008 über beging, nicht nur ein Herz für Mechernich zu zeigen, sondern auch eines zu machen.
Um es vorwegzunehmen: Weit über 1000 Exponate kamen auf diese Art zusammen. Sie wurden jetzt in Inge van Kanns “Kunstpraxis” aus- und vorgestellt. Die Presse berichtet ausführlich, Alice Gempfer für die “Kölnische Rundschau” und Bernhard Romanowski für den “Kölner Stadt-Anzeiger”.
Sage und schreibe 700 der weit über 1000 Objekte, die jetzt in der Galeriewerkstatt “In der Hardt” zu sehen sind, hat Inge van Kann eigenhändig kreiert: “Mein Herz schlägt eben für Mechernich!” Übrigens steuerten nicht nur Mechernicher Kunstschaffende Objekte bei. Nachdem Inge van Kann in der jährlichen Weihnachtsausstellung Mechernicher Künstler die Initialzündung gegeben hatte, beteiligte sich bald schon die ganze “Szene” in der Eifelregion.
Mittels Internet in alle Welt
Mittels Internet startete van Kann einen Aufruf an befreundete Künstler aus ganz Deutschland, Europa und den USA, die sich auch nicht lange bitten ließen und ihre Exponate nach Mechernich schickten. Besonders in der “Mailart”-Szene, deren Mitglieder zumeist im Postkartenformat 6,4 mal 8,8 Zentimeter arbeiten, stieß die Mechernicher Aktion auf rege Resonanz.
Bernhard Romanowski schreibt: “Im Laufe des Jahres kam van Kann dann aber die Idee, dass sich ja auch die Bürger Mechernichs an der Aktion beteiligen könnten. Anfang Mai 2008 wandte sie sich im Rahmen der Ausstellung »Kunst zum Anfassen« und beim Brunnenfest in Mechernich mit ihrer Herz-Idee an die Öffentlichkeit. Alt und Jung nahm daran teil, so dass die Zahl 700 bald schon überschritten wurde.”
Beeindruckend fand der Autor dieser Zeilen aber nicht allein die Menge der Herzen, sondern auch die Vielfältigkeit der fantasievoll gestalteten Herzobjekte. Inge van Kann fertigte etliche ihrer Herzen als Coudragen, also als zusammengenähte Bildobjekte an und verwendete dazu Stoffe, die von anderen Leuten zumeist in den Abfalleimer geworfen werden. Von Collagen über Porträts bis hin zu alten historischen Abbildungen findet man in der Ausstellung alles in Herzform verarbeitet. Auch bei den Materialien waren den Teilnehmern keine kreativen Grenzen gesetzt.
Ausstellung in der “Kunstpraxis”
Ergänzt wird die Ausstellung in der “Kunstpraxis” durch Arbeiten von Carla Brandhold-Witschonke im Patchwork-Verfahren, die Gemälde von Siggi Gobin und die Stickereien von Ute Kühr. Die Werkschau “700 Herzen für 700 Jahre Mechernich” ist noch bis einschließlich Freitag, 30. Januar, in der “Kunstpraxis” (In der Hardt 13) nach Vereinbarung unter Telefon (0 24 43) 4 89 40 zu sehen.
Die “Kölnische Rundschau” titelte am Montag: “Ein Schwarzbrot-Herz für Mechernich – Inge van Kann präsentiert Ergebnisse der Jubiläumsaktion aus Deutschland, Europa und USA – 700 Herzen für 700 Jahre Kernort Mechernich wollten einheimische Künstler gestalten. Entstanden sind daraus weit über 1000 Herzen aus Deutschland, Spanien, Italien und sogar Amerika.”
Die Journalistin Alice Gempfer schreibt: “Beim Betreten des Ateliers der Mechernicher Künstlerin Inge van Kann mag manchem Besucher ganz warm ums Herz werden. Und das nicht von ungefähr: Der Raum strotzt vor Herzen. Die Wände sind über und über bedeckt mit unzähligen Liebessymbolen in allen Farben und Formen, aus verschiedenen Materialien von Papier und Stoff über Stein bis hin zu Schwarzbrot, symbolisiert oder naiv gestaltet. Die meisten von ihnen auf kleinen Kärtchen, zu je Neunen auf einem Blatt zusammen gefasst, unzählige Blätter neben, unter- und übereinander.”
Ein Herz aus Schwarzbrot
Die Autorin hebt besonders die “Herz-Werke” von Carla Brandhold-Witschonke (Patchwork), Siggi Gobin (Malerei), Inge van Kann (Coudragen) und Ute Kühr (Stickerei) hervor. Ob der Resonanz auf ihren Aufruf, so Inge van Kann, sei sie selbst überrascht gewesen. Die Aktion habe sich zum Selbstläufer entwickelt: “Viele Künstler fanden so viel Spaß an der Sache, dass sie gleich eine ganze Serie schickten.”
Namentlich erwähnt Alice Gempfer Gunter Grundmann aus München, der sich von Mechernichs Bergmannstradition inspirieren ließ. Der kurioseste Beitrag – ein herz aus Schwarzbrot – sei nach einer Ausstellung des Euskirchener Künstlers Rüdiger Axel Westphal entstanden. Als fleißigster Künstler wird der Mechernicher Peter Kremer genannt, der 135 Herzen mit selbst im Stadtgebiet fotografierten Motiven lieferte.
91jährige Ordensschwester älteste Teilnehmerin
Mit 91 Jahren war Schwester Elisabeth von der Communio in Christo die älteste Teilnehmerin der Aktion. Von der Idee begeistert, hatte die Ordensschwester den Bergheimer Kindergarten dazu animiert, bei der Kunstaktion mitzumachen. Als Initiatorin van Kann Wind von der Sache bekam, ließ sie bei Schwester Elisabeth nicht eher locker, bis auch sie sich selbst direkt beteiligte. “Und was ist mit Ihnen?”, habe sie die Communio-Schwester gefragt und ihr prompt Stifte nebst leeren Kärtchen vorbei gebracht.
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

04.02.2009