„Mechernich als Herz der Nordeifel“
Stadtrat spricht sich mit großer Mehrheit für das Konzept der Innenstadtentwicklung aus – Antrag auf Förderung wurde am 30. September bei der Bezirksregierung eingereicht – „Die Stadtmitte hat eine Chance verdient“ – Die neue Mitte soll attraktiver werden und mehr Aufenthaltsqualität bieten – Fahrplan bis 2029 für „Schritt-für-Schritt“-Umsetzung der Maßnahmen
Mechernich – Jetzt heißt es abwarten, ob die Förderung für die Innenstadtentwicklung bewilligt wird. Am 30. September ist der Antrag auf Förderung von der Stadt Mechernich bei der Bezirksregierung eingereicht worden.
„Die Stadtmitte hat eine Chance verdient“, sagte Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick zu den Ratsvertretern, die sich danach mit überwiegender Mehrheit für das erste Rahmenkonzept aussprachen.
Bereits vor über einem Jahr war das Konzept erstmals mit seinem Handlungsfelder, Leitsätzen und Visionen für die Innenstadtentwicklung aufgestellt worden, nachdem Bürger und Gewerbetreibende ihre Wünsche und Ideen hatten mit einbringen können. Eingeflossen war auch die Bestandssituation mit Verkehrsnetz, Parksituation, Grün- und Freiräume. In den vergangenen Wochen und Monaten wurde das Konzept dann noch weiter verbessert.
Neuer Bereich
Bislang lagen vor allem drei Bereiche im Fokus: Die „Neue Stadtmitte“ mit dem Rathaus, Bleiberg- und Marktplatz, im östlichen Stadtteil das Schulzentrum und im Westen der Bahnhof mitsamt der historischen Arbeitersiedlung. Inzwischen wurde das Konzept um einen nördlichen Teil erweitert und damit auch das Krankenhaus integriert in die Gesamtbetrachtung. „Der Gesundheitsstandort hat schließlich eine große Bedeutung für die Stadt und Region“, konstatierte Dr. Eric Suder vom Fachplanungsbüro „MWM“ aus Aachen.
Er erläuterte in der Ratssitzung nochmal überblicksartig das Gesamtkonzept, vor allem die Ansätze und Ideen, wie sich Mechernich entwickeln sollte. Wert werde vor allem gelegt auf die Steigerung der Aufenthaltsqualität, die Barrierefreiheit, Stärkung des Rad- und Fußverkehrs und nicht zuletzt auch eine Neuordnung der Marktmöglichkeiten. Letztlich soll eine neue kompakte attraktive Stadtmitte gestaltet werden, mit optimierter Erreichbarkeit, mehr Grün, besserer Vernetzung der Bereiche untereinander, in der ebenso ein generationenübergreifendes Kultur-, Gesundheits- und Bildungszentrum im neuen Oktogon eine wichtige Funktion übernimmt.
„Flickenteppich überwinden“
„Mechernich Herz der Nordeifel“ als Zukunftsanspruch, zitierte Bernd Niedermeier, ebenfalls MWM, die Vision. Dafür müsse man auch „den baulichen Flickenteppich überwinden und endlich ein zusammenhängendes Zentrum schaffen“. Eine Schlüsselrolle komme dem Takko-Rewe-Getränke-Gebäude zu, das abgerissen werden soll. „Von dem Impuls erwarten wir uns, dass der auch ausstrahlt und eine langfristige strategisch gesteuerte Stadtentwicklung in dem ganzen Bereich auslöst“, so der MWM-Fachplaner weiter.
Vor allem aber will man weg von der „Hinterhofsituation“. Der Markt soll aus seiner Abgeschiedenheit („als unbelebter, verschatteter Platz“) herausgeholt werden und damit eine großzügige Nord-Süd-Achse öffnen. „Wir bekommen damit vom Gartenplatz bis runter zur Bahnstraße eine neue Platzsituation, die bespielt werden kann. Die für Märkte und Veranstaltungen dienen kann, aber auch im Alltag durch Außengastronomie und entsprechende Nutzungen, Dienstleistungen und Ladenlokale belebt werden kann“, sagte Niedermeier: „Um das zu erreichen, müssen wir uns auch Gedanken machen, wie wir den Verkehr leiten und was das Thema Erreichbarkeit angeht.“ Im Kern der Stadt ist eine Tiefgarage mit aktuell 113 Stellplätzen im Konzept vorgesehen, 28 Parkplätze bleiben auf dem Bleibergplatz.
„Das alles ist natürlich eine Grobkonzeption und muss im Weiteren erst konkreter ausgearbeitet werden. Aber wir wollen heute aufzeigen, was möglich ist und was hier die neue Mitte bieten kann“, so Niedermeier.
Start mit Florianstraße
Läuft alles nach Plan könnte das Konzept Schritt für Schritt bis 2029 umgesetzt werden. Als erstes stünde dann 2022 die Umgestaltung der Florianstraße an, die als Fußgängererschließung für den zentralen Bereich aufgehübscht werden soll.
Die Planer rechnen mit Kosten in Höhe von 17 Millionen Euro für die Baumaßnahmen in der Mechernicher Innenstadt. Wenn der Antrag bewilligt wird, stellt das Land 60 Prozent zur Verfügung. Abhängig ist man aber natürlich auch von privaten Investoren.
„Wir sollten die Chance nutzen“, sprach sich Dr. Hans-Peter Schick klar dafür aus. Hinter den einzelnen Maßnahmen stecke ein enormes dynamisches Potenzial für eine weiterhin lebendige Stadtmitte.
pp/Agentur ProfiPress