Kein Lärm durch Güterzüge erwartet
Nächtlicher Güterzugverkehr an der Bahnstrecke Köln-Trier im Kreis Euskirchen „wenig wahrscheinlich“ – Deutsche Bahn erwartet nach geplanter Elektrifizierung nicht mehr Züge auf der Eifelstrecke – Pressespiegel zu Beiträgen von Thorsten Wirtz im „Kölner Stadt-Anzeiger“ und in der „Kölnischen Rundschau“ – Auszuschließen ist nichts, aber wenn, dann in „weiter Zukunft“
Mechernich – Lärmschutzmaßnahmen aufgrund der geplanten Elektrifizierung der Eifelstrecke seien nach aktuellem Planungsstand nicht nötig. So äußerte sich ein Bahnsprecher gegenüber den Tageszeitungen der Rheinischen Redaktionsgemeinschaft, „Kölner Stadt-Anzeiger“ und „Kölnische Rundschau“.
Der Redakteur Thorsten Wirtz hatte entsprechende Recherchen angestellt und nachgefragt, ob die überlasteten Eisenbahnstrecken dies- und jenseits des Rheins nicht über eine elektrifizierte Eifelstrecke entlastet werden könnten und sollten. Er schreibt zum Ergebnis seiner diesbezüglichen Nachfragen: „Die Deutsche Bahn erwartet durch die geplante Elektrifizierung der Eifelstrecke grundsätzlich keine Veränderungen bei der Anzahl der Züge, die die Strecke befahren.“
Dennoch könne die Deutsche Bahn nicht ausschließen, dass vereinzelte Güterzüge oder Umleitungsverkehre, zum Beispiel bei Baumaßnahmen, über die Eifelstrecke geleitet würden, zitiert Wirtz den Sprecher der Bahn. Ein möglicher Güterverkehr auf der Bahnstrecke Köln-Trier war bereits kürzlich eines der Randthemen bei einer Debatte im Ausschuss für Planung, Verkehr, Umwelt und Klimaschutz der Stadt Mechernich zu den Folgen der geplanten Elektrifizierung.
Infrastrukturelle Voraussetzungen
Denn die notorische Überlastung der am Rhein entlangführenden Eisenbahnstränge könnte zu der Überlegung Anlass geben, auch Güterverkehr auf der ab 2026 elektrifizierten Eifelstrecke fahren zu lassen. Zwar solle die Elektrifizierung primär dem Schienenpersonen-Nahverkehr dienen, so Bernd Kolvenbach, Vorsitzender der Verbandsversammlung des Zweckverbands Nahverkehr Rheinland (NVR), gegenüber „Stadt-Anzeiger“ und „Rundschau“.
Aber: „Trotzdem könnte es irgendwann einmal relevant werden, dass auf der Strecke vermehrt Güterverkehre abgewickelt werden.“ Schließlich würden, zitiert Thorsten Wirtz den NVR-Vorsitzenden weiter, mit der Elektrifizierung die infrastrukturellen Voraussetzungen dafür geschaffen, dass Güterzüge auf der Strecke verkehren könnten.
Bedarf für neue Strecken
Tatsächlich, so führen es die beiden im Stadtgebiet Mechernich erscheinenden Kölner Tageszeitungen auf, gelte Nordrhein-Westfalen als „Flaschenhals auf dem Rhein-Alpen-Korridor, der wichtigsten europäischen Güterzugverbindung zwischen Rotterdam und Genua“. Bedarf für neue Strecken gebe es also, um die Rheinstrecke zu entlasten.
Auch wenn es nicht ganz auszuschließen sei, so lägen solche Überlegungen „auf jeden Fall noch in weiter Ferne“, erklärte Bernd Kolvenbach dem Redakteur Thorsten Wirtz. Auch die Deutsche Bahn betonte gegenüber dem Journalisten der Rheinischen Redaktionsgemeinschaft: „Entsprechende Trassenkapazitäten wären kaum vorhanden“. Deshalb sei es nur wenig wahrscheinlich, dass, so Wirtz, „Anwohner der Bahnstrecke Köln-Trier im Kreis Euskirchen künftig etwa durch nächtliche Güterzugverkehre gestört werden“.
pp/Agentur ProfiPress