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Jedem eine würdige Verabschiedung

Georg Schürmann und Gerhard Mayr-Reineke als Laien im Beerdigungsdienst der GdG St. Barbara Mechernich beauftragt – Angehörigen Trost und Beistand vermitteln – Beerdigungen befinden sich im Wandel: Künftig mit Wortgottesdienst und Beerdigungsansprache am Sarg oder an der Urne

Mechernich – Beerdigungen befinden sich im zeitlichen Wandel – auch in der Gemeinschaft der Gemeinden St. Barbara Mechernich. So schreibt es Pfarrer Erik Pühringer, der Leiter dieser GdG, im Pfarrbrief, dem „GdG-Boten“.

Demnach sollen die Beerdigungen an die Veränderungen der vergangenen Jahre angepasst werden. Unterstützung gibt es für den Pfarrer von Gerhard Mayr-Reineke und Georg Schürmann, die mit der bischöflichen Beauftragung zum Beerdigungsdienst ab sofort auch Wortgottesdienste mit Beisetzung übernehmen dürfen.

Pfarrer und GdG-Leiter Erik Pühringer ernennt Georg Schürmann (r.) kraft Beauftragungsurkunde von Bischof Dr. Heinrich Dieser zum Leiter des Beerdigungsritus in der Gemeinschaft der Gemeinden St. Barbara Mechernich. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
Pfarrer und GdG-Leiter Erik Pühringer ernennt Georg Schürmann (r.) kraft Beauftragungsurkunde von Bischof Dr. Heinrich Dieser zum Leiter des Beerdigungsritus in der Gemeinschaft der Gemeinden St. Barbara Mechernich. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

„Tote begraben und Trauernde trösten“ sei Aufgabe der ganzen christlichen Gemeinde, heißt es auf der Homepage des Bistums Aachen. Aus diesem Grund werden für den Beerdigungsdienst der Diözese bereits seit 1990 Laien nach entsprechender Ausbildung und Akzeptanz in ihren Pfarren und „Gemeinschaften der Gemeinden“ beauftragt.

In der GdG St. Barbara Mechernich haben jetzt Georg Schürmann und Gerhard Mayr-Reineke eine entsprechende Ausbildung abgelegt und ihre Beauftragung durch Bischof Dr. Helmut Dieser erhalten. Damit dürfen sie nun Begräbnisse nach katholischem Ritus leiten und Wortgottesdienste am Sarg oder an der Urne abhalten. Einschließlich Predigt, die sich bei Laien „Ansprache“ nennt.

Mit dem Verlust leben

Die beiden Männer sind schon lange mit der Kirche verbunden. Georg Schürmann hat bereits Erfahrungen im kirchlichen Dienst gesammelt als Kommunionhelfer, Wortgottesdienstleiter, Lektor und Krankenkommunionspender. Außerdem ist er im Kirchenvorstand und im Roggendorfer Kapellenverein aktiv. Hauptberuflich ist der 58-Jährige im Bereich der Informationstechnik tätig, privat ist er verheiratet und zweifacher Vater.

Die Entscheidung für den Begräbnisdienst ist ihm auch deshalb nicht leichtgefallen, weil seine diesbezüglichen Dienste in die reguläre Arbeitszeit fallen, sodass jedes Mal Absprachen mit seinem Arbeitgeber erforderlich sind.

Gleichzeitig habe er aber schon immer für andere Menschen da sein und im Dienst Gottes bei ihnen sein wollen, so der Roggendorfer. Nachdem er bei der Beisetzung seiner Mutter als Betroffener weniger gute Erfahrungen machen musste, setzte er sich mit dem Thema auseinander, um andere Trauernde zu unterstützen.

„Ich hoffe, den Angehörigen Trost und Beistand vermitteln zu können und ihnen Anregungen zu geben, wie sie mit dem Verlust leben können“, sagte Georg Schürmann der Journalistin Steffi Tucholke. Er weiß auch: „Zu Anfang werde ich sicher nicht perfekt sein, aber der Wille ist da, jeder und jedem eine würdige und individuelle Verabschiedung zu ermöglichen.“

Respekt, was die Menschen leisten

Gerhard Mayr-Reineke ist in einem traditionell religiösen Umfeld in einem kleinen Dorf in Bayern aufgewachsen. Auf die Schulzeit in einem bischöflichen Internat folgte ein Theologiestudium in Augsburg. Danach führte ihn sein Weg allerdings nicht in den kirchlichen Dienst. Stattdessen wurde er Facharbeiter im Maschinenbau.

Zum Beerdigungsdienst kam Gerhard Mayr-Reineke durch seine Neugier auf alles, was mit Leben und Tod zusammenhängt. „Es ist Respekt vor dem, was viele Menschen in ihrem Leben leisten und was sie auch an Glauben mitbringen. Und es ist mein großes Vertrauen, dass wir in allem gehalten sind von Gott.“ Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
Zum Beerdigungsdienst kam Gerhard Mayr-Reineke durch seine Neugier auf alles, was mit Leben und Tod zusammenhängt. „Es ist Respekt vor dem, was viele Menschen in ihrem Leben leisten und was sie auch an Glauben mitbringen. Und es ist mein großes Vertrauen, dass wir in allem gehalten sind von Gott.“ Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Gerhard Mayr-Reineke ist verheiratet, Vater zweier erwachsener Söhne und inzwischen Rentner. Durch seine Kinder kam er wieder dazu, kirchliche Funktionen zu übernehmen. „Über Kommunion- und Firmgruppen kam ich in den Pfarrgemeinderat. Daraus hat sich dann auch mein Engagement als Wortgottesdienstleiter ergeben“, erzählt er.

Zum Beerdigungsdienst kam er durch seine Neugier auf alles, was mit Leben und Tod zusammenhängt. „Es ist Respekt vor dem, was viele Menschen in ihrem Leben leisten und was sie auch an Glauben mitbringen. Und es ist mein großes Vertrauen, dass wir in allem gehalten sind von Gott.“

Veränderungen Rechnung tragen

Wie Pfarrer Erik Pühringer im GdG-Boten ausführt, haben sich die Beerdigungen in Mechernich deutlich verändert: „Waren in den ersten Jahren des neuen Jahrtausends über 80 Prozent aller Beerdigungen Erdbestattungen – verbunden mit eigener Messe, den Exequien – sind 20 Jahre später mittlerweile fast 80 Prozent aller Beerdigungen Urnenbestattungen – meistens verbunden mit einem feierlichen Wortgottesdienst.“

Diesen Veränderungen, ebenso wie dem vermehrten Nachmittagsunterricht, der die Teilnahme von Messdienern an Beerdigungen in den meisten Fällen verhindert, sowie der zunehmenden Schwierigkeiten, sich für eine Beerdigung nicht im engsten Familienkreis von der Arbeit frei zu nehmen, möchte man in der GdG St. Barbara Mechernich nun Rechnung tragen.

Ab sofort soll deshalb jede Beerdigung mit einem feierlichen Wortgottesdienst und einer Beerdigungsansprache an der Urne oder am Sarg durchgeführt werden. Zusätzlich sind Beerdigungen um 9 Uhr, 11 Uhr oder 12 Uhr mit Diakon Manfred Lang möglich. Immer mittwochs um 10 Uhr sowie wenn möglich auch um 14 Uhr übernehmen Georg Schürmann und Gerhard Mayr-Reineke den Begräbnisdienst. Wer die Beerdigung mit einer Messe verbinden möchte, kann die entsprechende Werktagsmesse in den Pfarrgemeinden dazu als Exequien nutzen.

pp/Agentur ProfiPress