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„Helfen? Das tut innerlich gut!“

Kaller Tafel sucht helfende Hände – Interessierte können sich bei Johannes-Heinrich Wegge melden – Zu Spitzenzeiten werden 300 Familien versorgt – Täglich rund zwei Tonnen Ware bewegt

Kall – Roswitha Ambus ist überzeugt: „Helfen? Das tut innerlich gut!“ Sie engagiert sich bereits seit zwölf Jahren bei der Kaller Tafel. Anne-Maria Koch sogar schon seit den Anfängen im Jahr 2006. Geschäftig räumen die beiden mit den anderen ehrenamtlichen Helfern an diesem Morgen die Waren in die Regale oder in die Kisten. Es gibt viel zu tun, gleich kommen viele bedürftige Menschen in das Gebäude an der Aachener Straße, um sich mit dem Nötigsten zu versorgen.

Fast täglich sind die Helfer bei der Kaller Tafel aktiv, um Bedürftige mit Lebensmitteln zu versorgen. Das Team würde sich über weitere ehrenamtlich helfende Hände freuen. Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

„Wir haben sehr viel zu tun und wären wirklich froh, wenn uns noch weitere Helfer unterstützen können“, so der Leiter der Kaller Tafel Johannes-Heinrich Wegge. Aktuell zähle der gemeinnützige Verein 50 Helfer. Die „Neuen“ sollten körperlich fit sein und anpacken können. „Es müssen ja auch mal Kisten getragen werden“, sagt Wegge.

Zuverlässig und flexibel

Gesucht werden Fahrer wie auch Helfer für das Sortieren und Ausgeben vor Ort. Zuverlässig und flexibel – das wäre prima. Für Fahrer ist ein gültiger Führerschein natürlich Voraussetzung.

„Die Fahrten starten meist schon früh. Ab 7.30 Uhr fahren wir an über 20 Stationen in Kall und Umgebung die ersten Geschäfte ab“, berichtet Wegge. Für Sonderaktionen fahre man sogar bis nach Köln oder auch ins Ruhrgebiet – wie jetzt aktuell für etliche Paletten Dauerkonserven. Wegge macht deutlich: „Wenn wir nicht auch schon mal weiter wegfahren würden, könnten wir das benötigte Volumen gar nicht stemmen.“

Roswitha Ambus ist auch heute wieder an der Warenausgabe im Einsatz. „Helfen? Das tut innerlich gut“, sagt die Kallerin. Man bekomme viel zurück. Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

Hinzu kommt, dass die Kaller Tafel neuerdings über ein zweites Auto verfügt. Die Freude ist darüber besonders groß. „Das ist ein Kühlfahrzeug. Das eröffnet uns völlig neue Möglichkeiten“, so Wegge. Damit könne man nun auch tiefgekühlte Artikel in das Angebot aufnehmen. Vor Ort sind ausreichend Tiefkühltruhen und –schränke vorhanden, um dann die Ware auch lagern zu können. 

Zu Spitzenzeiten kommen pro Ausgabetag durchschnittlich rund 100 Personen, womit rein rechnerisch rund 300 Menschen in deren Familien versorgt werden.

Auch die Stellvertretende Vorsitzende Karin Osman packt mit an. Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

Da wird also viel bewegt. „Wir rechnen in Tonnen“, verrät Schatzmeisterin Dr. Gerlinde Linne von Berg und schätzt, dass bis zu zwei Tonnen Lebensmittel täglich den Raum verlassen. Immer wieder muss verräumt und Verdorbenes schon mal aussortiert werden. Die Ausgabe an der Kaller Tafel erfolgt dienstags und freitags, jeweils von 11 bis 11.30 Uhr.

Kein Geld – und doch Gewinn

„Das ist alles ehrenamtlich, hier bekommt keiner Geld“, macht Wegge deutlich. Lediglich Fahrtkosten mit dem privaten PKW werden erstattet. Trotzdem zahle es sich aus. Für das Engagement bekomme man viel zurück. „Wenn Sie sehen, wer kommt, wissen Sie, wofür Sie es machen.“

Manche Rentenempfänger kämen schon seit Jahren zur Kaller Tafel, weil das Geld hinten und vorne nicht reiche. „Für die gibt es oft keine Chance aus dem Elend raus zu kommen, weil sich die Einkommenslage ja nicht mehr ändert.“

Die 79-jährige Anne-Maria Koch hilft gerne und ist schon seit den Anfängen 2006 dabei. So säße man wenigstens nicht nur auf der Couch, sagt sie. Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

Die Verwaltung sei stolz auf die Einrichtung und unterstütze gerne, so Michael Heller, Allgemeiner Vertreter des Kaller Bürgermeisters: „Die Kaller Tafel hilft vielen bedürftigen Menschen auch über den Kaller Ortskern und das Gemeindegebiet hinaus.“. Die Tafel leiste zudem einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, denn ohne sie würden Tonnen von Lebensmitteln vernichtet werden. „Es ist ein vernünftiger Umgang mit den Ressourcen, wenn man dabei noch was Gutes tut, dann gibt es doch nichts Besseres.“ Das nachhaltige Engagement verdiene Unterstützung.  

„Wir haben mit sieben Familien angefangen“, erinnert sich Dr. Gerlinde Linne von Berg. Im Kreis Euskirchen gehört die Kaller Tafel mittlerweile zu den drei größten. Das Einzugsgebiet reiche bis Blankenheim, Simmerath und die belgische Grenze.

Wer sich einbringen und helfen möchte, kann sich melden bei Johannes-Heinrich Wegge, Telefon 0176/ 96020721.

pp/Agentur ProfiPress