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Frühjahrsputz am Soldatendenkmal

Auch 68 Jahre nach Herve Decoomanns Tod pflegen deutsche Kameraden seine Gedenkstätte in Roggendorf

Mechernich-Roggendorf – Frühjahrsputz hielten jetzt vier Soldaten der Bundeswehr-Reservistenkameradschaft Mechernich am Denkmal für den am 20. Mai 1954 bei einem Unfall in Roggendorf getöteten belgischen Kameraden Herve Decooman. Damals waren mehrere Truppentransporter und Lkw zusammengestoßen und mehrere Menschen schwer verletzt worden.

Roland Schenk, der Schriftführer der Mechernicher Reservisten, poliert die Marmorplatte, die an den am Roggendorfer Berg tödlich verunglückten belgischen Artilleriesoldaten Herve Decoomann erinnert. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Nach dem Übergang des Truppenübungsplatzes Vogelsang in den Nationalpark hatten zunächst Zivilbeschäftigte vom belgischen Camp Elsenborn aus die Roggendorfer Denkmalanlage gepflegt, die an den getöteten Artilleristen Decoomann und mehrere verletzte belgische Soldaten erinnert.

Schatzmeister Robert K. Lang beseitigt mit dem Laubbläser die Spuren des winterlichen Vegetationswechsels. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Vor einigen Jahren nahmen sich dann deutsche Ex-Soldaten aus Mechernich um den Hauptfeldwebel d. R. Karl-Heinz Hubert des Denkmals an und renovierten es umfänglich. Dann wurde es 2019 im Beisein von Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, des früheren belgischen Adjutanten Jean Wille von der „KVRA-FRACh“ (Vereinigung der königlich-belgischen berittenen Artillerie) und deren Vorstandsmitglied Wilfried Hufkens sowie aktiver Soldaten und Reservisten der Bundeswehr in Mechernich von Diakon Manfred Lang neu eingesegnet.

Erinnerung an alle NATO-Soldaten

Wenige Tage vor Ostern rückten die Mechernicher Reservisten jetzt wieder nach Roggendorf aus, um das Denkmal wie jedes Frühjahr vom Winterlaub zu befreien und auf Hochglanz zu polieren. Auch Robert Karl Lang, der Schatzmeister der Kameradschaft, und Schriftführer Roland Schenk legten mit Hand an.

Reservistenkommandant Karl-Heinz Cuber flickt die Grableuchte am Roggendorfer Soldatendenkmal. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Das Denkmal erinnere an alle Nato-Soldaten, die erst wenige Jahre zuvor einander noch als Feinde gegenübergestanden hatten, sagte Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick bei der Einweihung 2019. Diakon Manfred Lang sagte, es sei ein Segen, dass die Feinde von einst trotz aller Gräuel, die von deutschem Boden ausgingen, heute als Freunde und verbündete Gefährten einander zur Seite stehen.

Die Reservisten Robert K. (v.l.) und Manfred Lang sowie Roland Schenk dahinter, ganz links der Vorsitzende Karl-Heinz Cuber. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Jährlich legen die Reservisten einen Kranz in Roggendorf nieder. Wiederholt wurden Grüße von Ehrenoberst Erik de Muynck, dem Vorsitzenden der belgischen Artillerievereinigung, vorgelesen. Er sagte, er sei von der Freundschaft der deutschen Soldaten von Mechernich tief beeindruckt. „Das Denkmal wird mehrfach im Jahr von uns gereinigt und mit frischen Grablichtern und Blumen versorgt“, so Hauptfeldwebel d.R. Cuber. Diesmal hatten die Kameraden einen Osterkorb mit Zwiebelblumen mitgebracht. 

pp/Agentur ProfiPress