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Fisch für den Seelsorger

Domkapitular Hajo Hellwig bekam anlässlich seines wegen Corona ausgefallenen 40jährigen Weihejubiläums von Gemeindemitgliedern ein urchristliches Glaubenssymbol in den Vorgarten gelegt

Kall/Eifel – Das Fisch-Symbol und die Buchstaben-Folge „ΙΧΘΥΣ ICHTHYS“ spielten bereits im Urchristentum eine herausragende Rolle. Die griechischen Anfangsbuchstaben ergeben aneinandergereiht das Kurz-Glaubensbekenntnis „Iēsoûs (Jesus), Christós, Theoû (Gottes) Hyiós (Sohn) Sōtér (Retter/Erlöser)“. Der flüchtig in den Sand gezeichnete „Ichthys“ (Fisch) war praktisch das Erkennungszeichen der frühen Christen. 

Anlässlich seines wegen Corona einstweilen ausgefallenen 40jährigen Priesterjubiläums haben Kaller Gemeindemitglieder ihrem beliebten Seelsorger Hajo Hellwig nun ein solches Fischsymbol als Zeichen der Verbundenheit aus vielen teils bunt bemalten Steinen in den Vorgarten des Pfarrhauses gelegt.

Anlässlich seines wegen Corona einstweilen ausgefallenen 40jährigen Priesterjubiläums haben Kaller Gemeindemitglieder ihrem ausgesprochen beliebten Seelsorger Hajo Hellwig ein urchristliches Fischsymbol als Zeichen der Verbundenheit aus vielen teils bunt bemalten Steinen in den Vorgarten des Pfarrhauses gelegt. Foto: Holle Goertz/pp/Agentur ProfiPress

Holle Goertz, die Kaller Regionalkantorin, schreibt: „Ein schönes Symbol, mit vielen guten Gedanken und Wünschen, die die Menschen äußern konnten, obwohl das Fest wegen der aktuellen Situation ausfallen musste.“ Domkapitular Hajo Hellwigs 40jähriges Weihejubiläum hätte eigentlich am vergangenen Wochenende 21./22. März in Verbindung mit dem 5. Eifeler Chortag an St. Nikolaus in Kall begangen werden sollen.

1951 in Husum geboren

Geboren wurde Hans-Joachim Hellwig am 19. November 1951 in Husum. Nach seiner Ausbildung als Steuerassistent besuchte er zunächst das Abendgymnasium in Rheydt-Odenkirchen und anschließend das Spee-Kolleg in Neuss. Nach dem Abitur studierte der heute 68-Jährige in Bonn und Freiburg Theologie.

Am 23. Februar 1980 wurde er im Hohen Dom zu Aachen von Bischof Prof. Dr. Klaus Hemmerle zum Priester geweiht. Nach der Priesterweihe wurde Hellwig Kaplan an St. Maria Himmelfahrt in Mönchengladbach-Neuwerk und anschließend an St. Klemens in Viersen-Süchteln. Am 8. November 1987 wurde er als Nachfolger von Pfarrer Albert Hoss durch Dechant Werner Schnabel aus Zingsheim in die Pfarre St. Nikolaus in Kall eingeführt.

Domkapitular Hans Joachim Hellwig, hier vor der großen Christusdarstellung in der Kaller Pfarrkirche St. Nikolaus, ist seit 1980 Priester und seit 1987 Kaller Pfarrer. Archivfoto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Von August 1989 bis August 1998 war er Regionalpfarrer für die Region Eifel, anschließend Regionaldekan für die Bistumsregion Eifel. Als sogenannter „Eifeldekan“ war der gebürtige Husumer auch Mitglied des Priesterrates und des Kirchensteuerrates. Von 1992 bis 1997 war Hellwig zusätzlich Pfarrer von St. Agnes Mechernich-Bleibuir und ein Jahr in St. Martin, Mechernich-Eicks.

Seit dem 30. September 2002 ist er zusätzlich zu Kall Pfarrer an St. Antonius Dottel/Scheven und St. Dionysius in Keldenich. Am 12. Dezember 2004 wurde der Kaller Pfarrer in einem feierlichen Hochamt im Dom zu Aachen von Bischof Dr. Heinrich Mussinghoff zum nicht residierenden Domkapitular ernannt.

2006 avancierte Hellwig mit der Gründung des Kirchengemeindeverbandes Düren-Eifel zu dessen Vorsitzendem. Seit 2008 bekleidete er für drei Jahre das Amt des Vorsitzenden des regionalen Caritasverbandes. Seit der Gründung des Kirchengemeindeverbandes Kall-Steinfeld und ab dem 1. Januar 2010 des erweiterten KGV „Hl. Hermann Josef“ Steinfeld hat Hellwig den Vorsitz auch dieses Gremiums inne.

Krankheit im Studium

Seit dem 1. Januar 2002 ist der Kaller Pfarrer Vertreter der Dienstgeber im kirchlichen Schlichtungsausschuss. Hellwig rückblickend: „Notvolle Situationen waren der verheerende Kirchenbrand von St. Nikolaus und vor allem die Schließung der Regionalstelle in Schleiden. Während meiner Studienzeit bin ich sehr ernsthaft erkrankt, damals habe ich den Herrgott gebeten, lass mich wenigstens ein paar Jahre als Priester arbeiten, nun bin ich sehr dankbar, dass ich dies schon 40 Jahre durfte, und so Gott will  und mir die Gesundheit schenkt, können es gerne noch ein paar Jahre mehr sein.“

Die Eifel bezeichnete der frühere Eifeldekan einmal in einem Tageszeitungsinterview als „Gottes eigenes Land“. Im August 2015 erinnerte Domkapitular Hans Joachim Hellwig in einer Rundfunkpredigt im WDR zu Kirchenaustritten und Personalkrise in der Kirche an Anhängerschwund zu Lebzeiten Jesu.

„Nun sind sie nur noch ein kleines Grüppchen, die Zwölf – vielleicht ein paar mehr. Und genau sie konfrontiert Jesus mit der Frage: »Wollt auch ihr weggehen?« Und Petrus, wie es so seine Art ist, antwortet spontan und mit großer Entschiedenheit: »Herr, zu wem sollen wir gehen, du hast Worte ewigen Lebens!«“

Für Petrus und für Hajo Hellwig und – Gott sei Dank für viele andere Christen – ist Jesus alternativlos. Hellwig in der Rundfunkpredigt: „Auch wenn er den Herrn nicht immer versteht, spürt er doch in seinen Worten Gottes Zuwendung und Liebe zu allen Menschen. Wie oft hatte Petrus die heilende Kraft der Worte Jesu erfahren?! Bei wem sonst hatte er Hoffnung gefunden, die selbst die Grenze des Todes überwindet?“

pp/Agentur ProfiPress