„Einsatzplanung“ für die Zukunft
Mechernicher Feuerwehr-Chef Jens Schreiber gab auf der Ratssitzung Auskunft zu aktuellen Entwicklungen – System neu organisiert – Zahlreiche Modernisierungen – Aus- und Fortbildungen im Fokus – Einsatzzahlen und Herausforderungen steigen
Mechernich – Wie steht‘s eigentlich um die Freiwillige Feuerwehr am Bleiberg? Was gibt‘s Neues, läuft alles nach Plan? Rund um diese Fragen gab Jens Schreiber, Leiter der städtischen Feuerwehr und Sachbearbeiter für Feuerschutz, nun einen Sachstandsbericht während der Ratssitzung im Ratssaal des Mechernicher Verwaltungssitzes. Darin ging es nicht nur um eine neue Internetseite, die ab sofort zugänglich ist.
Grundlegendes System optimiert
Zu Beginn referierte Schreiber zu Zahlen, Daten, Fakten. So gab es im November insgesamt 796 Mitglieder, davon 461 in der Einsatzabteilung (47 weiblich/414 männlich), 167 in der Jugendfeuerwehr (30 weiblich/130 männlich), 27 in der Kinderfeuerwehr (sechs weiblich/21 männlich) sowie sieben Betreuerinnen und Betreuer in der Unterstützungsabteilung.
Sie alle sorgen dafür, dass die Bürgerinnen und Bürger im Alltag ein großes Stück sicherer sind – in einem System, das sich fortlaufend verbessert. Denn die vier Fachbereiche „Personal/Innerer Dienst“, „Technik“, „Ausbildung“ sowie „Informationstechnik/Medien- und Öffentlichkeitsarbeit“ wurden um einen fünften ergänzt: die „Einsatzplanung“.
So wolle man noch besser für kommende Herausforderungen gewappnet sein und verbessere die Feuerwehr „Stufe für Stufe in direkter Wechselwirkung“, wie Schreiber betonte. Auch viele Lehrgänge mit unterschiedlichsten Schwerpunkten seien gut besucht gewesen, manche liefen noch.
Schneller und moderner
„Resultierend aus dem Bau der neuen Hochwald-Molkerei in Obergartzem konnten wir auch neue Einsatz-Tablets auf unseren Fahrzeugen installieren, sodass sich Einheitsführer im Ernstfall bestens auf Einsatzszenarien vorbereiten können“, betonte der Feuerwehr-Chef. Fünf Tablets hatte die Firma gespendet. Grund dafür sei deren topmoderne Anlage und die Größe des Betriebs.
Aber auch zunehmende Neubauten, Tiefgaragen und die steigende Zahl an E-Fahrzeugen im Stadtgebiet machten die Modernisierungen nötiger denn je. In Eigenleistung hatte die Feuerwehr darüber hinaus noch mehr Tablets beschafft.
Apropos Technik: Auch die EDV der Gerätehäuser wurde aufgerüstet, was „gerade im Hinblick auf die Notfallmeldestellen ein wichtiger Aspekt“ sei. Bei einem Besuch der „Feuerwehrunfallkasse NRW“ gab es zur Vorstellung entsprechender Modernisierungsmaßnahmen an den Feuerwehrgerätehäusern nur „sehr positives Feedback der beiden Sachverständigen“ – nicht zuletzt, weil man die wichtige „Gefährdungsbeurteilung an den Feuerwehr-Standorten“ stets ernst nehme.
Die Renovierung der Gerätehäuser in Wachendorf und Eiserfey ständen kurz vor der Fertigstellung. Der Spatenstich zu Neubauten von topmodernen Feuerwehrgerätehäusern in Kommern und Bleibuir stehe ebenso kurz bevor. Diverse weitere Planungen liefen im Moment noch.
Neue Fahrzeuge und Konzepte
Neuigkeiten gibt‘s auch bei den Feuerwehr-Fahrzeugen. In „Umsetzung bzw. in Planung“ befänden sich neue „Einsatzleitwagen“ (ELW) für Obergartzem, Kommern und Bleibuir. Ein „Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug“ (HLF) für Obergartzem käme Mitte 2024. Ein „Mannschaftstransportfahrzeug“ (MTF) für die Kinderfeuerwehr, das auch durch Landesförderung ermöglicht wurde, Ende dieses Jahres. Erwartet werden im nächsten Jahr außerdem ein „Tanklöschfahrzeug 3000“ (TLF) für Kommern und ein „Löschgruppenfahrzeug 20“ (LF) für Mechernich. Bereits im Einsatz befindet sich ein Quad der LG Satzvey.
In weiterer Planung befinden sich je ein „Löschgruppenfahrzeug“ (LF) für „Eiserfey, Harzheim und Glehn“, ein zweiter „Kommandowagen“ (KDOW), und ein „Tanklöschfahrzeug Wald“ (TLF 4000 Wald). Dies zeige laut Jens Schreiber sehr gut, dass man sich für Herausforderungen der Zukunft wie Waldbrände oder ähnliche Klimaprobleme wappne. „Dies ist eine der Kernaufgaben der »neuen« Einsatzplanung!“, so Schreiber.
„Gott sei Dank“
Zum Abschluss bot Jens Schreiber einen „Rück- und Ausblick“ und freute sich: „Gott sei Dank hat es keine großen Lagen gegeben!“ Eine Ausnahme bildete nur ein größerer Brand im „Haus Bertram“ in Berg. Dafür hätte man viele kleinere Einsätze bestritten. Dennoch laufe alles gut, man sei „sehr zufrieden“.
Nichtsdestotrotz stiegen die Einsatzzahlen stetig. Daher bereite man sich konsequent auf neue „Objekte, Lagen und Schutzziele“ vor – um auch den zukünftigen Herausforderungen gerecht zu werden. Dazu wolle man neue Beschaffungen sowie Aus- und Fortbildungen vorantreiben, wofür unter anderem die neue „Einsatzplanungs-Abteilung“ eine große Rolle spielen werde.
Wer nach mehr Infos rund um die Freiwillige Feuerwehr Mechernich sucht, wird übrigens auf der eingangs erwähnten, neuen Internetseite unter https://www.feuerwehr-mechernich.de/ fündig.
pp/Agentur ProfiPress