Ein richtungsweisendes Projekt
Haus der Begegnung wird wohl planmäßig fertig – Bauarbeiten sollen Ende November enden – Umfangreiches Gesamtkonzept der Politik vorgestellt – Bislang rund 25 Partner für die Nutzung gefunden
Kall – Es läuft alles rund beim Haus der Begegnung in Kall. Sowohl baulich als auch konzeptionell ist das Projekt im grünen Bereich. Mit großer Wahrscheinlichkeit kann Anfang Januar, wie geplant, Einweihung gefeiert werden.
Den aktuellen Stand präsentierten im jüngsten Sozialausschuss die Integrationsbeauftragte der Gemeinde Kall, Alice Gempfer, die für das Konzept im Haus der Begegnung zuständig ist, und Lothar Schatten vom Bau-Team der Gemeinde, der das Projekt von baulicher Seite aus betreut.
Die Politik war voll des Lobes und bezeichnete das erstmals in vollem Umfang vorgestellte Konzept als „richtungsweisend für den Kreis Euskirchen“. Darauf aufbauend soll jetzt ein Integrationskonzept für die Gemeinde Kall erarbeitet werden.
Besonders baulich war die Errichtung des Hauses der Begegnung im erforderlichen Förderzeitrahmen ambitioniert. Ende des Jahres soll das Gebäude bezugsfertig sein. Laut Lothar Schatten wird das klappen. Voraussichtlich Ende November werden das Haus, der Verbindungsgang zum Rathaus sowie die „Hof der Begegnung“ genannte Außenanlage fertig. „Momentan sind wir mit dem Innenausbau beschäftigt, es werden die Bodenbeläge und Fliesen verlegt“, berichtet Schatten.
„Das Haus der Begegnung wird ein Haus für alle und ein Raum, in dem sich alle Menschen begegnen, entweder zufällig, weil sie sich über den Weg laufen, oder geplant, weil sie Angebote wahrnehmen“, erklärt Alice Gempfer die Prämisse des Konzepts. Es werde außerdem ein Haus speziell für alle Neubürger in Kall, die dort durch Begegnungen mit anderen Kontakte knüpfen. Unterstützt wird die Gemeinde Kall dabei von rund 25 Partnern.
GenoEifel mit festem Büro
Fester Partner mit einem festen Büro im Haus der Begegnung wird die GenoEifel – die Generationengenossenschaft, die momentan noch im Kaller Rathaus untergebracht ist. Das benachbarte Beratungsbüro teilen sich gleich mehrere Partner und Institutionen – vom Deutschen Roten Kreuz mit ihrer Flüchtlingsberatung über die Karriereberatung der Bundeswehr und die Rentensprechtage bis hin zum Verein zur Förderung der gesellschaftlichen Teilhabe „Wirkstatt“ und dem Jugendmigrationsdienst.
Letzterer ist seit 30 Jahren Ansprechpartner für alle jungen Menschen mit Migrationshintergrund und bislang nur eine Anlaufstelle in Euskirchen. Das Beispiel zeigt, dass das Haus der Begegnung nicht nur eine Bereicherung für Kall ist. Die Partner richten ihr Augenmerk auf die Bevölkerung im gesamten Südkreis. Dabei müssen sie im Haus keine Miete zahlen, sondern beteiligen sich mit einem Unkostenbeitrag an den laufenden Kosten des Hauses, also Strom, Wasser und Reinigung.
Zentraler Punkt im Erdgeschoss, wo die beiden Büros untergebracht sind, ist der mit einer mobilen Wand abtrennbare Begegnungsraum. Dort werden unter anderem Integrationskurse und das monatlich stattfindende Begegnungscafé der Flüchtlingshilfe Kall angeboten. Der Raum steht aber natürlich auch weiteren Bildungsangeboten zur Verfügung. In Absprache mit dem Kobiz, dem Kommunalen Bildungszentrum im Kreis Euskirchen, sollen dort auch Veranstaltungen und Events, unter anderem zum Projekt „Ehrenamt stärken“, stattfinden. Interessenten für die Nutzung des Raumes auch am Wochenende können sich bei Alice Gempfer unter Rufnummer 02441/888-76 oder per Mail agempfer@kall.de zu melden.
Das gesamte Obergeschoss des Hauses der Begegnung steht der Gemeindebücherei zur Verfügung, die zur Bibliothek erster Stufe aufgewertet wird. Auch sie wird nach der Fertigstellung umziehen. Die Partner werden aller Voraussicht nach im Dezember ihre Räumlichkeiten im Haus der Begegnung beziehen. Bis dahin sollen auch ein Leitbild und die Hausordnung erstellt werden sowie die Homepage des Hauses an den Start gehen.
pp/Agentur ProfiPress