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Stadt MechernichVR-Bank Nordeifel

Über 50 % Dividende ausgeschüttet

Rund Hundert der 900 Anteilseigener der Rescheider „Grube Wohlfahrt“ trafen sich zur jährlichen Kuxgewerken-Versammlung – Vertreter der „Hausbank der Region“, der VR-Bank Nordeifel, spendierten Deputate

Hellenthal-Rescheid – Für umgerechnet 51,13 Euro, damals hundert D-Mark, konnte und kann man seit den 1990er Jahren Anteilseigner des Besucher-Bleibergwerks „Grube Wohlfahrt“ in Rescheid werden. 900 der insgesamt tausend so genannten „Kuxe“ (Anteilsscheine) wurden inzwischen an die Frau oder den Mann gebracht.

Die VR-Bank-Repräsentanten Nico Deatcu und Christina Dederichs (v. l.) bei der Deputat-Ausgabe, von rechts Ralf Sawatzki, Pfarrer Thomas Schlütter und Landrat Markus Ramers. Foto: Stephan Everling/pp/Agentur ProfiPress
Die VR-Bank-Repräsentanten Nico Deatcu und Christina Dederichs (v. l.) bei der Deputat-Ausgabe, von rechts Ralf Sawatzki, Pfarrer Thomas Schlütter und Landrat Markus Ramers. Foto: Stephan Everling/pp/Agentur ProfiPress

Die Mitbergwerksbesitzer sind alljährlich einmal in den Rescheider „Bergmannstreff“ zur Verteilung der Deputate eingeladen. Diese Dividende serviert der Förderverein der „Grube Wohlfahrt“ in flüssiger Form als „Eifelgeist“ und „Bitburger Pils“ und verbunden mit einem guten Essen und Unterhaltungsprogramm, gesponsert von der VR-Bank Nordeifel, Hausbank der Region, und der KSK (Kreissparkasse Euskirchen).

Einer von 900 bislang ausgegebenen Anteilsscheine an der Rescheider „Grube Wohlfahrt“ hängt vergrößert an der Wand des „Bergmannstreffs“. Foto: Stephan Everling/pp/Agentur ProfiPress
Einer von 900 bislang ausgegebenen Anteilsscheine an der Rescheider „Grube Wohlfahrt“ hängt vergrößert an der Wand des „Bergmannstreffs“. Foto: Stephan Everling/pp/Agentur ProfiPress

Traditionsgemäß forderte Landrat Markus Ramers bei Christina Dederichs und Nico Deatcu, den Vertretern der VR-Bank, und bei Karl-Heinz Daniel die Bereitstellung der flüssigen Dividende ein. Eine Forderung, denen die Kreditinstitute gerne nachkamen. Alle anwesenden Anteilseigner erhielten Schnaps und Bier als Zinsen. Die gab es auch für Sascha Dederichs, Nico Deatcu, Christina Dederichs, Karl-Heinz Daniel, Landrat Ramers, Pfarrer Thomas Schlütter und Bergrat Ralf Sawatzki.

Fast 350 000 Besucher unter Tage

Zuvor gab Sascha Dederichs vom Förderverein der „Grube Wohlfahrt“ für den erkrankten Bergdirektor Karl Reger den Rechenschaftsbericht ab. 40 Bergführer gebe es aktuell, hieß es, die täglich außer an Heiligabend und dem ersten Weihnachtsfeiertag die Besucher im Bergwerk führen. Mittlerweile summiert sich die Gesamtzahl der Gäste auf fast 350 000.

Der Musikverein Reifferscheid war für die musikalische Eröffnung der Kuxgewerken-Versammlung zuständig. Für den Abschluss der Veranstaltung sorgte wie schon seit vielen Jahren die Boischer Brass Band aus Alsdorf-Mariadorf, die eine langjährige Freundschaft mit dem Heimatverein verbindet. Foto: Stephan Everling/pp/Agentur ProfiPress
Der Musikverein Reifferscheid war für die musikalische Eröffnung der Kuxgewerken-Versammlung zuständig. Für den Abschluss der Veranstaltung sorgte wie schon seit vielen Jahren die Boischer Brass Band aus Alsdorf-Mariadorf, die eine langjährige Freundschaft mit dem Heimatverein verbindet. Foto: Stephan Everling/pp/Agentur ProfiPress

Im Stollen machen sich mittlerweile Schäden durch die Flut 2021 bemerkbar, als die Grube mehrere Stunden unter Wasser stand. Insgesamt aber sieht der Förderverein einer hoffnungsfrohen Zukunft entgegen. Heinz-Bert Weimbs unterhielt den Saal mit Eifel-Erinnerungen.

Nach der Deputat-Abgabe an die Anteilseigner kam „D'r anger Mann“, Heinz-Bert Weimbs, auf die Bühne. Er widmete sich der Vergangenheit des einstigen Armenhauses Eifel und berichtete Humoristisches aus seiner Kindheit. „Früher war alles besser, obwohl – wir hatten ja nichts“, sagte der in dem Hellenthaler Ortsteil Wahld aufgewachsene Humorist. Foto: Stephan Everling/pp/Agentur ProfiPress
Nach der Deputat-Abgabe an die Anteilseigner kam „D’r anger Mann“, Heinz-Bert Weimbs, auf die Bühne. Er widmete sich der Vergangenheit des einstigen Armenhauses Eifel und berichtete Humoristisches aus seiner Kindheit. „Früher war alles besser, obwohl – wir hatten ja nichts“, sagte der in dem Hellenthaler Ortsteil Wahld aufgewachsene Humorist. Foto: Stephan Everling/pp/Agentur ProfiPress

Der Journalist und Autor Stephan Everling schreibt in der „Kölnischen Rundschau“ und im „Kölner Stadt-Anzeiger“ über das gesellschaftliche Ereignis der Kuxgewerken-Versammlung in Rescheid: „Die Nachrichten aus der Finanzwelt sind, wenn es um die Leitzinsen geht, nicht für alle erfreulich. Denn nach einem kurzen Hoch tendiert die Europäische Zentralbank wieder zu niedrigeren Zinsen. Wie gut, dass die Eifeler dabei nicht mitmachen und für die Kuxanteilsscheine des Besucherbergwerks Rescheid auch in der Zukunft eine ordentliche Ausschüttung garantieren.“

1992 hatte Ralf Sawatzki, Regionalbotschafter der NRW-Stiftung, die Idee, Kuxe zur Finanzierung des Besucherbergwerks „Grube Wohlfahrt“ auszugeben. Damit griff er eine alte Tradition aus dem Bergbau auf, als diese Anteilsscheine zum Aufbau und Betrieb einer Grube verwendet wurden. Als Patin stand damals die Reichsgräfin Marie Christine Wolff Metternich zur Gracht den Rescheidern zu Seite, deren Vorfahre im Jahre 1543 den Bergmeister Sebastian von Stuckardt ernannt hatte. Foto: Stephan Everling/pp/Agentur ProfiPress
1992 hatte Ralf Sawatzki, Regionalbotschafter der NRW-Stiftung, die Idee, Kuxe zur Finanzierung des Besucherbergwerks „Grube Wohlfahrt“ auszugeben. Damit griff er eine alte Tradition aus dem Bergbau auf, als diese Anteilsscheine zum Aufbau und Betrieb einer Grube verwendet wurden. Als Patin stand damals die Reichsgräfin Marie Christine Wolff Metternich zur Gracht den Rescheidern zu Seite, deren Vorfahre im Jahre 1543 den Bergmeister Sebastian von Stuckardt ernannt hatte. Foto: Stephan Everling/pp/Agentur ProfiPress

47 Prozent könne jeder der Glücklichen, die sich einen der Scheine gesichert haben, erwarten, so Everling weiter: „Auch wenn diese sich vielleicht nicht auf dem Konto bemerkbar machen, den Magen wärmen sie auf jeden Fall. Denn wer so einen Kux im Portfolio hat, darf sich zuverlässig auf ein Bier und einen Schnaps freuen – jedes Jahr und jedes Mal in der Adventszeit.“

Über 50 Prozent Dividende schütteten Heimatverein und regionale VR-Bank Nordeifel bei der Deputatverteilung aus, hier mit (v. r.) Ralf Sawatzki, Pfarrer Thomas Schüttler, Landrat Markus Ramers, Karl-Heinz Daniel sowie die VR-Bank-Nordeifel-Repräsentanten Christina Dederichs und Nico Deatcu, links außen Sascha Dederichs in Vertretung für den erkrankten Bergwerksdirektor Karl Reger. Foto: Stephan Everling/pp/Agentur ProfiPress
Über 50 Prozent Dividende schütteten Heimatverein und regionale VR-Bank Nordeifel bei der Deputatverteilung aus, hier mit (v. r.) Ralf Sawatzki, Pfarrer Thomas Schüttler, Landrat Markus Ramers, Karl-Heinz Daniel sowie die VR-Bank-Nordeifel-Repräsentanten Christina Dederichs und Nico Deatcu, links außen Sascha Dederichs in Vertretung für den erkrankten Bergwerksdirektor Karl Reger. Foto: Stephan Everling/pp/Agentur ProfiPress

1992 hatte Ralf Sawatzki, Regionalbotschafter der NRW-Stiftung, die Idee, Kuxe zur Finanzierung des Besucherbergwerks „Grube Wohlfahrt“ auszugeben. Damit griff er eine alte Tradition aus dem Bergbau auf, als diese Anteilsscheine zum Aufbau und Betrieb einer Grube verwendet wurden. Als Patin stand damals die Reichsgräfin Marie Christine Wolff Metternich zur Gracht den Rescheidern zu Seite, deren Vorfahre im Jahre 1543 den Bergmeister Sebastian von Stuckardt ernannt hatte.

Nachfolger für Prof. Schumacher gefunden

Auch in diesem Jahr musste die Reichsgräfin sich wieder einschalten. Denn seit der Mechernicher Geobotaniker Prof. Dr. Wolfgang Schumacher verstorben ist, ist das Amt des Bergmeisters der Grube Wohlfahrt verwaist. Ein neuer sei zwar gefunden worden, berichtete Sawatzki, der die Moderation des Abends übernommen hatte, doch der habe kurzfristig dem Heimatverein absagen müssen.

Berghüte am Rande: Seit dem Tode von Prof. Dr. Wolfgang Schumacher ist das Amt des Bergmeisters der „Grube Wohlfahrt“ vakant. Ein neuer sei zwar gefunden worden, berichtete Ralf Sawatzki, doch der habe für Samstag kurzfristig dem Heimatverein absagen müssen. Foto: Stephan Everling/pp/Agentur ProfiPress
Berghüte am Rande: Seit dem Tode von Prof. Dr. Wolfgang Schumacher ist das Amt des Bergmeisters der „Grube Wohlfahrt“ vakant. Ein neuer sei zwar gefunden worden, berichtete Ralf Sawatzki, doch der habe für Samstag kurzfristig dem Heimatverein absagen müssen. Foto: Stephan Everling/pp/Agentur ProfiPress

„Wir wollten nicht jemanden überrumpeln, so dass wir heute zwar auf einem guten Weg sind, aber keinen Bergmeister zur Einforderung des Deputats haben“, so Sawatzki. Eine kritische Situation, denn laut den Statuten der Kuxe muss das Deputat vom Bergmeister eingefordert werden. Der Landrat übernahm diese Aufgabe.

heimatverein.rescheid@t-online.de

Traditionell wird bei der Kuxgewerken-Versammlung „Eifelgeist“ als Deputat ausgeschüttet. Foto: Stephan Everling/pp/Agentur ProfiPress
Traditionell wird bei der Kuxgewerken-Versammlung „Eifelgeist“ als Deputat ausgeschüttet. Foto: Stephan Everling/pp/Agentur ProfiPress
Für umgerechnet 51,13 Euro, damals hundert D-Mark, konnte und kann man seit den 1990er Jahren Anteilseigner des Besucher-Bleibergwerks „Grube Wohlfahrt“ in Rescheid werden. 900 der insgesamt tausend so genannten „Kuxe“ (Anteilsscheine) wurden inzwischen an die Frau oder den Mann gebracht. Die Mitbergwerksbesitzer sind alljährlich einmal im Jahr in den Rescheider „Bergmannstreff“ zur Verteilung der Deputate eingeladen. Foto: Stephan Everling/pp/Agentur ProfiPress
Für umgerechnet 51,13 Euro, damals hundert D-Mark, konnte und kann man seit den 1990er Jahren Anteilseigner des Besucher-Bleibergwerks „Grube Wohlfahrt“ in Rescheid werden. 900 der insgesamt tausend so genannten „Kuxe“ (Anteilsscheine) wurden inzwischen an die Frau oder den Mann gebracht. Die Mitbergwerksbesitzer sind alljährlich einmal im Jahr in den Rescheider „Bergmannstreff“ zur Verteilung der Deputate eingeladen. Foto: Stephan Everling/pp/Agentur ProfiPress

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