„Ein Gläschen mehr für guten Zweck“
Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick lobt bürgerschaftliches Engagement der Kommerner, die Vatertag für den dreijährigen an Leukämie erkrankten Elias feierten – Kuchenspenden ohne Ende, Hunderte machten mit
Mechernich-Kommern – Es ist eine Geschichte, die unter die Haut geht, die die Agentur ProfiPress da vor zwei Wochen in Absprache mit dem Kommerner Ortsvorsteher Rolf Jaeck publizierte: Mit Verdacht auf Rheuma oder eine Auto-Immunkrankheit wurde der gerade einmal drei Jahre alte Elias von seinen Eltern zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht.
Einige Tests später offenbarte sich der jungen Familie eine Diagnose, die ihr gesamtes Leben auf den Kopf stellen sollte: Elias hat Leukämie. Ohne Vorwarnung sahen sich Eltern und Kind mit dem Schicksal konfrontiert. Chemotherapie und weitere Behandlungen zwingen den Dreijährigen zu täglichen Aufenthalten im Krankenhaus. An einen geregelten Tagesablauf für die berufstätigen Eltern ist nicht mehr zu denken.
T-Shirts vom Kindergarten
Bei der Planung für die traditionelle Vatertags-Veranstaltung in Kommern mischten sich unter Trauer und Hilflosigkeit zum ersten Mal auch einige Tränen der Rührung. Es gab eine Sammelaktion des Kindergartens, der selbst bedruckte T-Shirts verkaufte und den Erlös an die Familie spendete. Auch das Vereinskartell wurde aktiv: „Wir haben schon bei der Spendensammlung für die Flutopfer vor einiger Zeit gezeigt, dass ganz Kommern eine Gemeinschaft des Zusammenhalts sein kann”, erklärte Björn Schäfer von der KG Greesberger.
„Daher war uns allen sofort klar, dass wir auch in diesem Fall nicht tatenlos bleiben wollten“, ergänzte er jetzt beim Vatertagsfest an Christi Himmelfahrt im Gespräch mit dem Reporter Cedric Arndt. Der schreibt in seinem Bericht für die in Mechernich und Kommern erscheinenden Kölner Tageszeitungen: „Nach Absprache mit den Eltern stand mit Elias somit ein besonders tapferer junger Mann im Mittelpunkt des Kommerner Vatertages.“
Alle am Fest Beteiligten zeigten sich von dieser Geste gerührt. Die für den Tag eingeladenen Gäste, die sich für das Bühnenprogramm verantwortlich zeigten, verzichteten auf ihre Gage und die örtlichen Vereine übernahmen kostenlos die Organisation des Kuchenverkaufs und Bierausschanks. Auch für die Herrichtung des Festgeländes vor der Kommerner Bürgerhalle fanden sich im Handumdrehen mehrere Dutzend freiwillige Helfer.
50 selbstgebackene Kuchen zum Start
„Wir haben schon mit einer großen Beteiligung gerechnet, doch das übertrifft unsere Erwartungen“, freute sich Björn Schäfer. „Kölnische Rundschau“ und „Kölner Stadt-Anzeiger“ schreiben: „Tatsächlich schien sich an Christi Himmelfahrt ganz Kommern an den Bemühungen beteiligen zu wollen. Noch vor Beginn der Veranstaltung trafen über 50 Kuchenspenden ein, deren Nachschub den ganzen Tag nicht abbrechen sollte.“
Für ihren Auftritt hatte die Sängerin Marita Köllner sogar extra ihren Aufenthalt auf Mallorca um einen Tag verkürzt und zudem auf den Ratschlag ihres Arztes verzichtet: „Ich bin selbst erst kürzlich operiert worden und darf eigentlich erst wieder am Wochenende auftreten“, berichtete die Sängerin am Greesberg: „Für einen solch herzzerreißenden Zweck wollte ich jedoch um jeden Preis selbst einen kleinen Beitrag leisten!“
„Kalorien ohne Gewissensbisse“
Das sahen die übrigen Gäste, die über den Tag verteilt zu Hunderten über den Festplatz strömten, ähnlich und auch Dr. Hans-Peter Schick, der Bürgermeister der Stadt Mechernich, würdigte den Einsatz der Bürger: „Da alle Einnahmen des heutigen Tages der Familie von Elias zukommen, brauchen wir kein schlechtes Gewissen zu haben, ein paar Kalorien oder auch ein Gläschen Bier mehr zu uns zu nehmen“, kommentierte der Stadtverwaltungschef: „Wir wünschen der jungen Familie viel Glück und hoffen, zumindest ihre finanzielle Not mit dieser Spendensammlung ein klein wenig lindern zu können.“
pp/Agentur ProfiPress