Ehrenamt mit Aussicht
Eifelvereins-Wegewart David Rosenbaum erzählt im Podcast „Nordeifel lauschen – Der „Auszeit-Podcast“ von seinem Ehrenamt und von der EifelSpur „Soweit das Auge reicht“
Mechernich – Von der Eifel aus bis nach Köln blicken – und dabei einem Menschen begegnen, der die Wege für solche Ausblicke pflegt und frei hält: David Rosenbaum. Der ehrenamtliche Wanderführer und Wegewart des Eifelvereins Mechernich kümmert sich unter anderem um die EifelSpur „Soweit das Auge reicht“, die im vergangenen Jahr zum „Wanderweg des Jahres“ gewählt wurde. Im Podcast „Nordeifel lauschen – Der Auszeit-Podcast“ erzählte er jüngst von seinem Ehrenamt.
„Unterwegs auf den EifelSchleifen und EifelSpuren“ heißt die Folge. Und unterwegs ist David Rosenbaum eine ganze Menge. Schon seit seiner Kindheit, wie er auf seiner Website „Wanderwald Eifel“ schreibt: „Für mich gab es nichts größeres als den Sonntagsausflug naturnah zu verbringen. Ich war tatsächlich eins dieser Kinder, die das Wandern toll fanden und den Urlaub in den Bergen geliebt haben.“

Heute ist er vor allem auf einem Wanderweg unterwegs: Die EifelSpur „Soweit das Auge reicht“ begeistert nicht nur ihn. „Da sind immer Wanderer und Familien unterwegs. Es wird wirklich immer noch richtig gut angenommen und das Feedback der Leute ist jedes Mal top“, erzählt er im Podcast.
Los geht die Spur am Mechernicher Bergbaumuseum, dann durch’s Bergschadensgebiet. Den ersten großen Aussichtspunkt gibt’s am Bleiberg, mit Blick über Kallmuth, das manche aus der beliebten Fernsehserie „Mord mit Aussicht“ auch als Hängasch kennen. Weiter geht’s über den Pflugberg. Auf Wellenliegen kann sich hier eine kurze Pause gegönnt werden, bevor es in den Wald am Lichterberg geht.
Schließlich kommen die Wanderer noch durch Lorbach und Bergheim, dann geht es zurück zum Museum. Der Name der Strecke ist dabei Programm. Bei gutem Wetter kann mit Fernglas von einem der Aussichtspunkte aus sogar der Kölner Dom gesehen werden.

„Mensch David, da fehlt ein Schild“
Doch hinter der Idylle steckt viel Arbeit. David Rosenbaum ist einer der Wegewarte in der Ortsgruppe Mechernich des Eifelvereins. Gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen seiner Ortsgruppe, und der Ortsgruppe Kommern, sorgt er dafür, dass alle Wege stets begehbar bleiben und die Ausschilderung stimmt. So eben auch bei „Soweit das Auge reicht“.
Zweimal im Jahr ist offizielle Begehung: Im Frühjahr und im Herbst „Dann werden die Wegemarkierungen kontrolliert, dann werden Pfosten auf ihre Standfestigkeit kontrolliert und freigeschnitten, so dass sie eben nicht überwachsen, dann werden die Hinweistafeln kontrolliert. Wir gucken natürlich auch immer links und rechts, also wenn irgendwas ist, was infrastrukturell zwar jetzt nicht genau zu Spur gehört, aber nachgebessert werden müsste, nehmen wir auch das alles auf“, erklärt der Wegewart, der „inoffiziell“ deutlich öfter auf der Strecke unterwegs ist.
Immer mal wieder bekomme er auch ein Bild zugesendet mit der Nachricht „Mensch David, da fehlt ein Schild“ oder „hier ist ein Baum umgefallen, kannst du dich mal kümmern“. Dann geht er los, oder steigt auf sein Mountainbike – mit großem Rucksack auf dem Rücken. Denn 60 Kilometer Strecke nur zu Fuß würden inklusive der notwendigen Reparaturen einfach zu lange dauern.

„Und natürlich ist es gerade am Anfang so gewesen, dann fehlt was, dann darfst du wieder nach Hause fahren. Aber naja, so tu ich wenigstens was für meine Fitness.“
Ein „Jungspund“ mit Büro-Job
Mit 43 Jahren ist Rosenbaum im Eifelverein noch ein „Jungspund“. Der Verein wird immer älter, einige Mitglieder sind bereits im Rentenalter oder deutlich darüber. „Wir versuchen jetzt immer weiter, junge Leute dafür zu begeistern.“
David Rosenbaum ist aber noch lange nicht in Rente. Wie er zu seinem Ehrenamt kam? „Ich habe einen Büro-Job und ich bin gerne draußen unterwegs. Da habe ich gesagt, Mensch, ich will mich engagieren. Ich will aber auch in der Natur sein und ich will meine Zeit irgendwie sinnvoll verwenden.“ Manchmal nehme er auch seine Kinder mit auf die EifelSpuren.
„Das aller Schönste ist, wenn ich unterwegs bin auf den Schleifen, treffe ich fast immer auf Menschen, die sagen: Wir finden das richtig toll, was Sie machen, das ist richtig cool, das ist toll ausgeschildert, danke für den Einsatz. Und jedes Mal denke ich mir: Schön, die haben einen tollen Tag und ich habe einen klitzekleinen Beitrag dafür geleistet.“
Wer nun neugierig geworden ist, kann nicht nur der Podcast-Folge lauschen, sondern auch selbst loswandern. Die EifelSpur „Soweit das Auge reicht“ wartet, mit all ihren Ausblicken – und vielleicht begegnet man ja unterwegs dem Mann mit dem schweren Rucksack und der großen Begeisterung für sein Ehrenamt. Die Podcast-Folgen der Nordeifel-Tourismus sind über die Webseite zu finden: www.nordeifel-tourismus.de/wissenswertes/service/nordeifel-podcast
Rike Piorr/pp/Agentur ProfiPress