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Die Swingin‘ Sixties leben wieder auf

Die Swingin‘ Sixties leben wieder auf
“ZeitBlende 1961” im LVR-Freilichtmuseum Kommern – Twist-Kurse für Erwachsene – Hochsteckfrisuren waren in den 60er absolut in
Kommern – Es war ein turbulentes Jahr – 1961: In Berlin wurde durch das SED-Regime die Mauer gebaut, der Kosmonaut Yuri Gagarin eroberte als erster Mensch den Weltraum und John F. Kennedy wurde amerikanischer Präsident. Mit dem Fest “ZeitBlende 1961” wurde im LVR-Freilichtmuseum Kommern dem betreffenden Jahr gehuldigt. Mit viel Liebe zum Detail hatten die Mitarbeiter des Museums ein tolles Spektakel auf die Beine gestellt. Kein Wunder, dass die Fragen, wie man sich damals anzog, wovon man träumte oder wie man sich amüsierte restlos beantwortet werden konnten. Fast 6000 Besucher begaben sich begeistert auf Zeitreise.
Schon die Modeshow des “ZeitBlende”-Spektakels sorgte für lange “Oooohhhs” und “Aaaaaaahs”. In zwei Durchgängen ließen zehn Models die Mode der Swinging 60s Revue passieren. Am Ende des zweiten Durchgangs bekam das entzückte Publikum sogar ein Brautpaar zu sehen: Die Models Vera (20) aus Bad Münstereifel und Michael (29) aus Erftstadt taten so “als ob”. Während die Braut im kurzen, weißen Kleid, ohne Schleier oder Schleppe auftrat, steckte Michael in einem schlichten schwarzen Anzug.
Die Kleider zur Verfügung gestellt hatte Carla Slingerland von “Carlotta’s Mode und Event” aus Zülpich. “Im Laufe der Jahre sammelt sich da so einiges an Kostümen zusammen”, sagt Carla Slingerland, die ebenfalls in einem authentischen, zartrosa Kostüm aus den 60er erschienen war. Dr. Michael H. Faber, der stellvertretende Museumsdirektor, führte durch den Modereigen und wies auf die Besonderheiten der einzelnen Kostüme hin.
Er empfahl dem Publikum auch den Besuch des authentisch gestalteten Friseursalons, in dem die Friseurmeister Simone und Martin Spork aus Euskirchen den passenden Haarschnitt oder die adäquate Frisur modellieren konnten. “Die Hochsteckfrisur war 1961 in. Es wurde viel Volumen getragen, hohe Hinterköpfe und Einschlagfrisuren waren der Renner”, stellt Simone Stork fest, die zusammen mit ihrem Mann das erste Mal beim Museumfest dabei war.
Dass 1961 des “Deutschen liebstes Kind”, das Auto, hoch im Kurs stand, machte die beeindruckende Oldtimer-Parade auf dem Museumsgelände deutlich. Vom deutschen Goggomobil, Opel, Porsche über prächtige Roadster der englischen Kultmarke MG war alles an Vehikeln vertreten. Traktoren, Feuerwehrfahrzeuge und Motorräder komplettierten die Technik-Schau. Das Mechernicher Traditions-Omnibusreiseunternehmen “Schäfer-Reisen” war wieder mit einem historischen Haubenbus vertreten, mit dem Ausflüge nach Kommern gemacht wurden.
Im historischen Festsaal flimmerten Wochenschauen und Werbefilme über die Leinwand. Erklärter Liebling der Zuschauer war das explosiv-cholerische “HB”-Männchen. Eine hochinteressante Ausstellung war im Foyer der Ausstellungspavillons zu sehen: Unter dem Motto “Zeitzeugen machen Museum” hatten Privatleute ihre Fotoalben geöffnet und diverse Bilder zur Verfügung gestellt. Während die Älteren sich anstupsten (“Mensch, weißt Du noch…”) und in Erinnerungen schwelgten, zeigten sich die Jüngeren durchaus amüsiert. Für die kleinen Besucher war ebenfalls gesorgt: Am Handwerkerhaus Henkel gab es einen Gummitwist-Wettbewerb, bei dem schwierige Figuren wie “Wassermelone”, “Habakuk” oder “Hexensprung” gemeistert werden mussten.
Auf der Bühne des Museumsplatzes ging es dann musikalisch ab: “Chris Aron & Band” legten mit Rock’n Roll los und mit den “Holly Hoppers” gab es einen Twist- und Madison-Tanzkurs für Erwachsene, der begeistert angenommen wurde. Die “Boobin‘ Baboons” sorgten mit Leadsänger Smelly Screamin‘ Pelly für den richtigen Hüftschwung und “Kati und die Schulmänner” traten eine Reise durch die Schlagerwelt an. Und auch Heinz Erhardt gehörte mit dazu: Thorsten Hamer lieferte mit seiner Revue “Noch’n Gedicht!” eine Glanzvorstellung mit den Reimen des genialen Komikers ab.
Dr. Faber hatte noch eine ganz spezielle Besonderheit des betreffenden Jahres erkannt: “1961 entwickelte sich ein Trend zur Dosenkost. Es kamen immer mehr Fertiggerichte auf. Dosenravioli bunkerte man in den Zeiten des Kalten Krieges im eigenen Keller.”
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

24.08.2011