Dank an die „Dorfsheriffs“
Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick ehrte in der Ratssitzung langjährige Ortsvorsteher – Wichtiges Bindeglied zwischen Verwaltung und Dörfern – Leidenschaftliches Plädoyer von Robert Ohlerth für die „tausend guten Dinge“
Mechernich – „Robert, vielen, vielen Dank für alles!“, würdigte Dr. Hans-Peter Schick ganz besonders einen Ortsvorsteher, der 35 Jahre in diesem (Ehren)Amt tätig, ruhen und rasten nicht wirklich kennt.

53 Punkte standen auf der Tagesordnung der letzten Ratssitzung des Jahres – doch dieser eine lag dem Bürgermeister besonders am Herzen: Den Ortsvorstehern, die schon viele Jahre, manche sogar schon über Jahrzehnte ihren verantwortungsvollen „Job“ mit Leib und Seele ausfüllten, zu ehren und ihnen für ihren engagierten Einsatz zu danken.

Denn eins ist klar, die „Dorfsheriffs“ haben keine leichte Aufgabe. Sie sind ein wichtiges Bindeglied zwischen der Verwaltung und dem Dorf. Und fungieren daher nicht nur als Moderator, sondern geraten mitunter schon mal als Prellbock zwischen die „Fronten“, so Schick: „Umso erfreulicher ist es, wenn sie für ihren Ort bei der Stange bleiben.“
Die Geehrten
Ein Vierteljahrhundert ist Peter Hagedorn aus Rißdorf bereits Ortsvorsteher. Rudi Mießeler (Eiserfey, Vollem, Dreimühlen), Joachim Wagner (Hostel) und Theo Wolfgarten (Wachendorf) sind ihm mit 20 Jahren dicht auf den Fersen. Für 15 Jahre wurden geehrt: Karl-Heinz Hochgürtel (Weiler am Berge), Hubert Krings (Kalenberg), Christoph Pützer (Voissel) sowie Günther Schulz (Mechernich). Zehnjähriges „feiern“: Dieter Friedrichs (Lorbach) und Petra Schneider (Harzheim). Außerdem wurden geehrt: Jürgen Hamacher (Schützendorf, 20 Jahre), Hermann Josef Koch (Bergheim, 20 Jahre) und Hans-Joachim Emonds (Holzheim, 15 Jahre).

Als Dienstältesten zeichnete Bürgermeister Schick Robert Ohlerth aus. „Er ist einer der Ortsvorsteher, die in ihrem Heimatort im besonders hohen Maße rührig und aktiv sind“, würdigte Schick sein unermüdliches Engagement. Der Kallmuther Ortsvorsteher war darüber hinaus viele Jahre im Stadtrat tätig und Schicks Stellvertreter.

Von der Hingabe, mit der der 71-Jährige weiter noch unterwegs ist, bekamen alle im Saal gleich eine Kostprobe, denn Ohlerth lieferte ein leidenschaftliches Plädoyer ab. Er forderte die Ratsmitglieder auf, nicht immer nur „zu palavern am runden Tisch“, sondern lieber „ran an die Bürger zu gehen“, um zu erfahren was diese wirklich bewegt.
„Froh sollten wir sein“
Die gebetsmühlenartig vorgetragene Kritik der Politik an der Verwaltung hinsichtlich der gestiegenen Baukosten des Gesamtschulanbaus, zugunsten von mehr Raum, könne er nicht verstehen. „Froh sollten wir sein, dass wir die Schulen haben und pflegen.“ Manche redeten in Kallmuth schon nicht mehr mit ihm, weil die Kreisstraße Richtung Vollem gesperrt wurde. „Was kann ich dafür? Was kann der Bürgermeister dafür?“ Es gebe immer tausend Dinge zu meckern, das sei keine Frage. Besser sollte man sich aber mal auf „die tausend Dinge besinnen, die gut laufen“.
pp/Agentur ProfiPress