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Brücke für Brücke wird saniert

Nach der Flut 2021 läuft der Wiederaufbau zerstörter Bachüberquerungen in der Stadt Mechernich trotz Material- und Kapazitätsmangel

Mechernich – Beim verheerenden Julihochwasser 2021 wurden eine ganze Reihe von Brücken in der Stadt Mechernich in Mitleidenschaft gezogen oder sogar komplett von der Flut mitgerissen wie zwischen Bescheid und Wielspütz über den Schliebach (Quaibach) und an der Virnicher Straße in Firmenich.

Die alte Brücke in der Ackergasse ist abgerissen, jetzt müssen die Voraussetzungen für eine neue Überquerung des Bleibachs im am 14. Juli stark überschwemmten Viertel geschaffen werden. Die Sanierungsmaßnahme schlägt mit 300.000 Euro zu Buche. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Prominente „Opfer“ der reißenden Wassermassen waren auch die Brücke der Landesstraße 11 in Satzvey sowie die nebenliegende Fußgängerbrücke über den Veybach in Satzvey, die Brücke Ackergasse in Kommern und weitere Brückenbauwerke unter anderem in Kommern und Roggendorf über den Bleibach.

Erster Beigeordneter Thomas Hambach erstattete dem Mechernicher Stadtrat in seiner Februarsitzung einen umfangreichen Bericht über alle im Zusammenhang mit der Flut ergriffenen Maßnahmen, unter anderem auch im Hinblick auf insgesamt 30 städtische Immobilien, die beschädigt wurden. Die Feuerwehrgerätehäuser in Bleibuir und Kommern müssen durch Neubauten ersetzt werden.

Komplett vom Bleibach fortgespült wurde die Brücke Virnicher Straße in Firmenich beim Sommerhochwasser 2021. Der Neubau wurde bereits für rund 220.000 Euro fertiggestellt. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

„Was den Tiefbau angeht, waren wir glücklicherweise nicht so betroffen wie andere Kommunen“, sagte der Erste Beigeordnete. Die meisten Straßen seien bereits wieder hergestellt. Um Schwachpunkte und Engstellen in der Ver- und Entsorgung ausfindig zu machen, hat die Stadt zur Unterstützung ein Fachbüro eingeschaltet.

Leitungsnetze wieder wie vorher

Die Netze der Stadtwerke seien bereits wieder annährend in dem Zustand, in dem sie vor der Flut waren, so der Erste Beigeordnete. Noch immer seien aber einige Durchlässe bzw. Regeneinläufe verstopft. Das sei nach den starken Regenfällen am Wochenende 5./6. Februar festgestellt worden.

Bei allen erfreulichen Baufortschritten im Tiefbau einschließlich der voranschreitenden Brückensanierungen bleibe allerdings festzuhalten, dass weiterhin Probleme in der Verfügbarkeit von Personal, Firmen und Material auftreten, so Erster Beigeordneter Thomas Hambach.

Der Brückenneubau mit Nebenanlagen „In der Eule“ in Kommern kostete incl. Hochwasserschadensbeseitigung etwa 400.000 Euro. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Bisher hat die Stadt 5,75 Millionen Euro wegen des Juli-Hochwassers ausgegeben. 2,1 Millionen Euro davon entfielen auf Bauprojekte, 3,3 Millionen auf die Soforthilfe und 200 000 auf Entsorgungskosten. 4,2 Millionen Euro hat das Land NRW bereits überwiesen, um die Kommune zu entlasten. Dennoch belastet die Flut den städtischen Haushalt im Moment mit 1,5 Millionen Euro.

„Wir gehen aber davon aus, dass uns das Land diese Kosten in Gänze erstattet, wenn der Wiederaufbauplan eingereicht ist“, so der stellvertretende Stadtverwaltungschef Hambach. Dem Mechernicher „Bürgerbrief“ zeigten er und Fachbereichsleiter Mario Dittmann die Baustellen im Brückenbauprogramm der Stadt.

In der Ackergasse arbeiteten die Bagger Mitte Februar mit Hochdruck am Brückenabriss. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Die bislang angefallenen Brückensanierungskosten an kommunalen Straßen beziffert Mario Dittmann auf rund eine Million Euro. Das Geld kommt aus dem Wiederaufbauplan nach der Flut 2021. Am teuersten war die Brücke mit Nebenanlagen „In der Eule“ in Kommern mit etwa 400.000 Euro, deren Neubau vor der Flut bereits begonnen hatte.

„In der Eule“ kam es durch die Entsorgung belasteter Böden und eine erheblich längere Bauzeit wie geplant zu Mehrkosten und Verzögerungen. Ursprünglich hatte das Planungsbüro aus Nideggen eine Fertigstellung für den September 2021 in Aussicht gestellt – daraus wird jetzt Frühjahr 2022, wenn alles einschließlich Nebenanlagen so ist, wie es sein soll. Die ortsansässige Firma Glasmacher & Söhne sei eingesprungen, um die Hochwasserschäden zu beseitigen, so Mario Dittmann.

Verstopfte Durchlässe melden

Die alte Brücke über den Bleibach in der Ackergasse, ebenfalls Kommern, war zum Zeitpunkt des „Bürgerbrief“-Reporterbesuchs komplett abgerissen. Zwei Bagger waren im Einsatz. Das neue Brückenbauwerk soll nach vier Monaten Bauzeit bis Mitte 2022 für rund 300.000 Euro fertiggestellt werden, so der städtische Fachbereichsleiter Mario Dittmann.

Erster Beigeordneter Thomas Hambach (l.) und Mario Dittmann, der städtische Fachbereichsleiter Tiefbau, können mit dem bisherigen Sanierungsverlauf, Zeit- und Kostenplan zufrieden sein. Die Folgen der vorgeblichen „Jahrhundertflut“ im Stadtgebiet Mechernich werden nach und nach beseitigt. Dennoch gibt es immer wieder Probleme in der Verfügbarkeit von Personal, Firmen und Material. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Genau wie die Brücke „In der Eule“ – bis auf kleinere Restarbeiten fertiggestellt – ist die Brücke über den Bleibach an der Virnicher Straße in Firmenich. Die Kosten gaben Erster Beigeordneter Thomas Hambach und Mario Dittmann mit 220.000 Euro an. Sie werden zu hundert Prozent im Wiederaufbauplan des Landes beantragt.

Zurzeit laufen Verabredungen zwischen Ortsbürgermeister/innen und Planungsbüro zur Ermittlung von Engstellen und Schwachstellen in Gräben und Durchlässen. Thomas Hambach: „Straßenabläufe werden zweimal jährlich von einer Firma gereinigt. Wenn aufmerksamen Bürgerinnen und Bürgern aber zwischendurch verstopfte Stellen auffallen, können sie sich gerne bei der Stadtverwaltung melden“.

pp/Agentur ProfiPress