Auf Kurs mit Plus, Plus, Plus …
Vertreterversammlung der VR-Bank Nordeifel eG: 2021 eines der besten Geschäftsjahre – 2022 weiter gut auf Kurs, aber nicht ohne Herausforderungen – Genossenschaftsbank setzt auf nachhaltige Weiterentwicklung
Schleiden – „2021 war eines der besten Geschäftsjahre in der Geschichte der VR-Bank Nordeifel eG“, bilanzierte Kai Zinken vom Vorstand der Eifeler Genossenschaftsbank, nachdem er der Vertreterversammlung in der Bischöflichen Clara-Fey-Schule in Schleiden den Jahresabschluss vorgelegt hatte. Auch für das bereits laufende Geschäftsjahr bekräftigte der Vorstandsvorsitzende Mark Heiter: „Die VR-Bank Nordeifel ist trotz Corona und Flut auf Kurs mit einem Plus in der Bilanzsumme, einem Plus in den Einlagen, einem Plus in den Krediten und einem deutlichen Plus im Eigenkapital.“
Rund 60 Vertreter waren zur Vertreterversammlung nach Schleiden gekommen, um ihr Amt auszuüben, denn von den Mitgliedern gewählt, bilden sie sozusagen das „Parlament“ der Genossenschaftsbank. Tatsächlich vertreten sie mehr als 25.000 Mitglieder, denn die VR-Bank Nordeifel ist mit einer Mitgliederquote von mehr als 90 Prozent weiterhin die mitgliederstärkste Genossenschaftsbank Deutschlands.
Mitglieder werden beteiligt
„Unsere Bank ist etwas Besonderes“, betonte auch Aufsichtsratsvorsitzender Robert Pelzer, als es um den Beschluss über die Gewinnverwendung ging: „Hier werden die Mitglieder als Miteigentümer an den Erträgen beteiligt – und das in der Vergangenheit auch gegen die Empfehlung von deutschen und europäischen Bankenaufsehern während der heißen Phase der COVID-19-Pandemie.“
Die Mitglieder der Genossenschaftsbank können sich also über eine Rendite in Höhe von durchschnittlich 2,32 Prozent freuen, die sich im Vergleich zum Vorjahr sogar noch etwas erhöht hat (2020: 2,26 Prozent).
Möglich wurde das durch ein Geschäftsjahr, das trotz Flut und Pandemie alle Erwartungen übertroffen hat. „Wir haben einen Rekord bei den Kundeneinlagen verzeichnet. Mit einem Plus von 16,9 Prozent liegen wir deutlich über dem Durchschnitt von sechs Prozent im genossenschaftlichen Verband“, erklärt Kai Zinken. Auch im Kreditgeschäft liegt das Wachstum mit 7,8 Prozent über dem Verbandsdurchschnitt von sieben Prozent.
Milliarde in greifbarer Nähe
Mit einer Bilanzsumme von 909 Millionen Euro konnte der höchste Wert in der Geschichte der VR-Bank Nordeifel erreicht werden, die Milliarde schon in greifbarer Nähe. Hier ist das Wachstum mit 15,5 Prozent mehr als doppelt so hoch wie im Verbandsdurchschnitt von 6,6 Prozent im Jahr 2021. Allerdings ist Wachstum um jeden Preis nicht die Strategie der VR-Bank.
Demgegenüber ist der Verwaltungsaufwand mit 13,5 Millionen Euro fast konstant geblieben. Nach Abzug von Steuern, VR-MitgliederBonus und Zuweisung von Reserven bleibt am Ende ein Jahresüberschuss von knapp 1,4 Millionen Euro. Insgesamt konnte die VR-Bank Nordeifel im vergangenen Jahr Eigenkapital in Höhe von acht Millionen Euro bilden. „Eine solche Eigenkapitalstärkung hat es in der Geschichte unserer Bank noch nie gegeben“, so Kai Zinken.
Im Anschluss an den Geschäftsbericht informierte der Vorstandsvorsitzende Mark Heiter die Vertreterversammlung über die nachhaltige Weiterentwicklung der VR-Bank Nordeifel. „Das Jahr 2022 ist nicht ganz ohne Herausforderung“, betonte er mit Blick auf den Ukraine-Krieg, Inflation und steigende Bauzinsen.
Nachhaltige Weiterentwicklung
Gerade deshalb sei Beratung so wichtig wie nie zuvor, etwa im Hinblick auf Zinssicherung bei der Baufinanzierung. Gleichzeitig sei aber auch ein Trend hin zu sich verändernden Wohnformen erkennbar. Hier tritt die VR-Bank Nordeifel eG als Investor auf – etwa im Rosenthalquartier in Nettersheim, in den Südstadtgärten und im Gewerbegebiet in Euskirchen oder bei einem neuen Wohnprojekt in Kall.
Bei der nachhaltigen Weiterentwicklung der Bank gehe es außerdem darum, hybride Lösungen für ein verändertes Kundenverhalten zu finden. „Deshalb bieten wir unseren Kunden im Rahmen unserer neuen Omnikanal-Beratung unterschiedliche Vertriebskanäle an“, so Mark Heiter. So wolle man den Kunden die Möglichkeit geben, ihre Bankgeschäfte nicht nur persönlich oder digital, sondern auch in einer Mischform abwickeln zu können.
Per Telefon, Videokonferenz oder über geteilte Bildschirme können sich in der neuen Beratungsform persönlicher Kontakt und digitale Möglichkeiten ergänzen. Ziel ist es, das Vertrauensverhältnis zwischen Kunde und Bankmitarbeiter beizubehalten und sogar auszubauen, aber die Bequemlichkeit etwa von ortsungebundenem Service hinzuzugewinnen.
Neu gedacht
Hinzugewinnen möchte man in Schleiden auch nach der Flut, denn das dort angesiedelte Bankgebäude soll nicht nur wieder ausgebaut, sondern auch neu gedacht werden. Digitale Ausstattung für den Arbeitsplatz 4.0, barrierearme Zugänge, eine neue Schließfachanlage nicht mehr im Keller, sondern geschützt im oberen Stockwerk, sowie eine Grundauslastung über regenerative Energien – so stellte Mark Heiter einige der neuen Pläne vor. Auch in Kall soll nun die erste Planungsphase für einen Neubau im Gewerbegebiet beginnen. Die Bargeldversorgung im Zentralort werde man aber in jedem Fall sicherstellen, betonte Mark Heiter.
Per Kartenzeichen entlasteten die Vertreter einstimmig den Vorstand und den Aufsichtsrat. Abschließend standen dann auch noch Wahlen auf der Tagesordnung: Ernst Lüttgau und Dominik Poth wurden einstimmig in den Aufsichtsrat wiedergewählt, zu dem außerdem Claudia Weishaupt, Volker Mießeler, Robert Pelzer und Malte Duisberg gehören.
Nachdem die Vertreterversammlungen pandemiebedingt zwei Jahre lang in virtueller Form hatten stattfinden müssen, ging diese Präsenzveranstaltung nun in gewohnter Weise zu Ende – mit leckerem Fingerfood und gemeinsamen Gesprächen.
pp/Agentur ProfiPress