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Auf dem Trettraktor kapituliert

Bürgermeister und Landwirt Dr. Hans-Peter Schick nutzte seine Abdankungsrede für eine gereimte Abrechnung mit der Berliner Ampel-Politik – Mechernicher Rathaussturm feierte eine musikalische Premiere: Verwaltungsmitarbeiter hatten mit Freunden, Verwandten und Bekannten eine Musikkapelle zusammengestellt 

Mechernich – Das Duell lautete: Dreigestirn mit Bauer gegen Bauer mit Beamten. Vor dem Mechernicher Rathaus standen sich die Vussemer Tollitäten mit Prinz Tamara I., Jungfrau Jana und Bauer Elena samt großer Entourage dem als Bauer verkleideten Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick mit seinem tapferen Gefolge gegenüber. Trotz schwerem Geschütz auf beiden Seiten sollte es eine friedliche Übernahme des Beamtenbunkers werden.

Mit weißer Fahne, Stadtschlüssel und Trettraktor samt Protestschild kapitulierte Bauer und Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick vor dem jecken Rathaussturm. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Mit weißer Fahne, Stadtschlüssel und Trettraktor samt Protestschild kapitulierte Bauer und Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick vor dem jecken Rathaussturm. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress

Pünktlich um 11.11 Uhr ging die Belagerung los. Leider fing gleichzeitig auch der Regen an. Aber die Jecken vor dem Rathaus hatten Sunnesching im Herzen, Schirme in der Hand und die Aussicht auf Currywurst und lecker Kölsch im Ratssaal. Aber der musste natürlich erst erobert werden. Dafür war auch die Kanone der Prinzengarde in Stellung gegangen und schoss den Beamtenbunker nach guter alter Tradition sturmreif.

Der Chef der Mechernicher Prinzengarde, Charly Theis, machte vom Podium aus eine klare Kampfansage an die Damen und Herren auf dem Rathaus-Balkon. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Der Chef der Mechernicher Prinzengarde, Charly Theißen, machte vom Podium aus eine klare Kampfansage an die Damen und Herren auf dem Rathaus-Balkon. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress

Die Rathaus-Crew wehrte sich allerdings mit aller Macht gegen eine schnelle Kapitulation. Böllerschüsse von Jürgen Erken ließen die Anwesenden ob ihrer Lautstärke erzittern. Der Erste Beigeordnete Thomas Hambach hatte Konfetti-Kanonen im Anschlag. „Damit kann nichts schief gehen“, sagte er mit einem Lächeln und spielte darauf an, dass er im vergangenen Jahr mit Wasserbomben die Soundanlage ins Nirwana befördert hatte.

Ass im Ärmel

Und Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick hatte noch ein Ass im Ärmel. Denn erstmals wusste er eine schlagkräftige und bunt zusammen gewürfelte Musikkapelle hinter sich, die den anstürmenden Jecken kräftig den karnevalistischen Marsch blies. „Bei einer Betriebsfeier hatten wir die Idee dazu“, erklärten die Rathaus-Mitarbeiter Andreas Kurth und Aloys Schnotale. Unter den Kollegen fanden sich mit Georg Lenzen, Tanja Schulz und Philipp Seeliger noch drei weitere Musikanten. Aufgefüllt mit musikalischen Freunden, Verwandten und Bekannten war eine richtige Musikkapelle entstanden.

Unter der Leitung von Andreas Kurth (auch ein schöner Rücken kann entzücken spielte die ganz frisch zusammen gewürfelte Rathaus-Combo Karnevalsmusik. Ihr fehlt noch ein passender Name. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Unter der Leitung von Andreas Kurth (auch ein schöner Rücken kann entzücken spielte die ganz frisch zusammen gewürfelte Rathaus-Combo Karnevalsmusik. Ihr fehlt noch ein passender Name. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress

„Die hat allerdings noch keinen Namen“, berichten Andreas Kurth und Aloys Schnotale mit einem Schmunzeln. Bei der ersten gemeinsamen Probe am Morgen stand als Bandname „Die Schickies“ im Raum, als Hommage an den Bürgermeister, aber die musikalischen Verwaltungsmitarbeiter sind für weitere Vorschläge noch offen.

Pünktlich um 11.11 Uhr ging der Rathaussturm los, leider auch der Regen, aber davon ließen sich die gut beschirmten Jecken nicht abhalten. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Pünktlich um 11.11 Uhr ging der Rathaussturm los, leider auch der Regen, aber davon ließen sich die gut beschirmten Jecken nicht abhalten. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress

Derweil nützte ihr fantastisches Spiel auch nichts: Denn Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick musste bei diesem jecken Ansturm einfach kapitulieren. Er tat das auf einem roten Trettraktor. Vorne drauf hatte er auch ein Protestschild montiert. „Lasst euch nicht verampeln“, stand darauf und damit war klar, dass der Landwirt und Bürgermeister in seiner Abdankungsrede die Bundesregierung und ihre Kürzungen bei den Bauern ins Visier nahm.

Klimaneutral mit Tretpedal

Nach eigener Aussage war er mit dem Trettraktor sogar bis nach Berlin gefahren, um sich an den Protesten zu beteiligen. „Klimaneutral mit Tretpedal, glaubt mir es war ne richtige Qual. Zehn Tage brauchte ich bis nach Berlin und das alles ohne Diesel und Benzin“, reimte das Mechernicher Stadtoberhaupt.

Weißer Rauch nach erfolgter Salve: Die Karnevalisten hatten natürlich auch wieder ihre Kanone in Stellung gebracht. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Weißer Rauch nach erfolgter Salve: Die Karnevalisten hatten natürlich auch wieder ihre Kanone in Stellung gebracht. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress

Für ihn war klar, dass die Ampel offenbar ganz vergessen hat, dass die Bauern für das leckere Essen sorgen. „Denn so können wir nicht mehr konkurrieren. Die Folge: Man wird die Lebensmittel aus dem Ausland importieren. Ich fühl mich damit gar nicht wohl, ich mag nämlich keinen Chinakohl“, sorgte der reimende Landwirt für Lacher.

Für Konfettikanonen hatte sich diesmal der Erste Beigeordnete Thomas Hambach entschieden, nachdem er im vergangenen Jahr mit Wasserbomben die Soundanlage gehimmelt hatte. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Für Konfettikanonen hatte sich diesmal der Erste Beigeordnete Thomas Hambach entschieden, nachdem er im vergangenen Jahr mit Wasserbomben die Soundanlage gehimmelt hatte. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress

Ein klares Statement in Reimform durfte derweil auch nicht fehlen. „Wir Bauern protestieren auch für unsere Demokratie, denn das ist jetzt so wichtig wie noch nie. Rechtsextremismus und Judenhass hat hier in Deutschland keinen Platz.“ Eine Aussage, die von allen Anwesenden mit großem Applaus unterstrichen wurde.

Sieg für die jecken Wiever

Applaus gab es schließlich auch für seine Abschiedsworte. „Jetzt ist’s genug, ich geh jetzt nach Hause. Mach jetzt vom Rathaus mal ne Pause“, ließ er seine Noch-Untertanen wissen. Denn mit den Worten „Ich sag jetzt tschüss, mach nett viel Klaaf. Sag nur noch drei Worte: Dreimal Mechernich Alaaf“ sollte seine Macht bis Aschermittwoch auf die Vussemer Tollitäten übergeben.

Ohren zuhalten und Wumms: Bereits seit 25 Jahren unterstützt Jürgen Erken den Bürgermeister gegen die Karnevalisten. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Ohren zuhalten und Wumms: Bereits seit 25 Jahren unterstützt Jürgen Erken den Bürgermeister gegen die Karnevalisten. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress

Prinz Tamara I. übernahm nur allzu gern den Rathaus-Schlüssel und die Abdankungsurkunde, um anschließend mit alle Mann in den Ratssaal einzuziehen.  Als Mitarbeiterin des Kreises Euskirchen stellte sie dort der Verwaltungsspitze mit Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, Erstem Beigeordneten Thomas Hambach und Kämmerer Ralf Claßen zwar ein sehr gutes Zeugnis aus, aber auf die jecke Regentschaft bis Aschermittwoch wollte sie mit ihren Schwestern natürlich trotzdem nicht verzichten. Und somit war klar, wer das eingangs erwähnte Duell für sich entscheiden konnte: Wie es sich für Weiberfastnacht gehört, natürlich die jecken Wiever.

Ein kräftiges „Dreimol Mechernich Alaaf“ wurde ausgerufen, nachdem Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick abgedankt hatte. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Ein kräftiges „Dreimol Mechernich Alaaf“ wurde ausgerufen, nachdem Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick abgedankt hatte. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Mit einer starken Truppe war auch das Mechernicher DRK vertreten unter der Leitung von Sascha Suikerland (2.v.l.). Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Mit einer starken Truppe war auch das Mechernicher DRK vertreten unter der Leitung von Sascha Suikerland (2.v.l.). Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Stellvertretend für die tollen Dienste die das Mechernicher DRK für den Karneval leistet überreichte Prinzengarde-Chef Charly Theis einen Orden an Sascha Suikerland.  Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Stellvertretend für die tollen Dienste die das Mechernicher DRK für den Karneval leistet überreichte Prinzengarde-Chef Charly Theißen einen Orden an Sascha Suikerland.  Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Sieht nach einer friedlichen Übernahme aus: Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick schunkelt mit dem Vussemer Dreigestirn mit Prinz Tamara I., Jungfrau Jana und Bauer Elena.  Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Sieht nach einer friedlichen Übernahme aus: Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick schunkelt mit dem Vussemer Dreigestirn mit Prinz Tamara I., Jungfrau Jana und Bauer Elena.  Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Sollen sie „Die Schickies“ heißen? Das ist noch nicht klar, aber die Musikkapelle spielte auch im Ratsaal hervorragende Karnevalsmusik.  Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Sollen sie „Die Schickies“ heißen? Das ist noch nicht klar, aber die Musikkapelle spielte auch im Ratsaal hervorragende Karnevalsmusik.  Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Chefs unter sich: Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick überreicht seinen Orden an den Vussemer Prinz Tamara I..  Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Chefs unter sich: Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick überreicht seinen Orden an den Vussemer Prinz Tamara I..  Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Den Orden an Jungfrau Jana überreichte der Erste Beigeordnete Thomas Hambach.  Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Den Orden an Jungfrau Jana überreichte der Erste Beigeordnete Thomas Hambach.  Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Dezernent Ralf Claßen und Karnevalisten im Konfettiregen: Sie alle riefen ein kräftiges „Dreimol Mechernich Alaaf“ auf die neuen Ordensträger aus.  Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Dezernent Ralf Claßen und Karnevalisten im Konfettiregen: Sie alle riefen ein kräftiges „Dreimol Mechernich Alaaf“ auf die neuen Ordensträger aus.  Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Zu den neuen Ordensträgern zählt auch Marcel Hembach. Damit bedankte sich das Vussemer Dreigestirn bei dem Taxi-Unternehmer für die zahlreichen, sicheren Fahrten während der Session.  Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Zu den neuen Ordensträgern zählt auch Marcel Hembach. Damit bedankte sich das Vussemer Dreigestirn bei dem Taxi-Unternehmer für die zahlreichen, sicheren Fahrten während der Session.  Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Auch der KC Bleifööss war standesgemäß vertreten. Hier überreicht der Vorsitzende Reinhard Kijewski einen Orden an den Beigeordneten Thomas Hambach.  Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Auch der KC Bleifööss war standesgemäß vertreten. Hier überreicht der Vorsitzende Reinhard Kijewski einen Orden an den Beigeordneten Thomas Hambach.  Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Schunkelndes Rathausteam: Rund um Manuela Holtmeier (2.v.r.), Teamleiterin Politik und Bügermeisterbüro, genießen Verwaltungsmitarbeiter die gute Stimmung im Ratssaal. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Schunkelndes Rathausteam: Rund um Manuela Holtmeier (2.v.r.), Teamleiterin Politik und Bügermeisterbüro, genießen Verwaltungsmitarbeiter die gute Stimmung im Ratssaal. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress

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