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Andres Castro lernt Laufen

Andres Castro lernt Laufen
Hilfsgruppe Eifel finanziert Therapie für den fünfeinhalbjährigen schwerbehinderten Jungen – Erfolgsmeldung traf jetzt bei Willi Greuel in Lückerath (Stadt Mechernich) ein
Mechernich/Traunstein – Auf eine solche Nachricht, die die Hilfsgruppe Eifel kürzlich aus dem Chiemgau erreichte, hatten der Vorsitzende Willi Greuel (Mechernich-Lückerath) und seine Mitstreiter aus Kall, Mechernich und Umgebung lange gewartet. “Es ist geschafft, Andres Castro kann gehen” meldete der pensionierte Chirurg Ludwig Holstiege aus Bremen nach Lückerath.
Seit Mai vergangenen Jahres wird der fünfeinhalb Jahre alte Junge aus Ecuador, dessen Arme und Beine von Geburt an verkrüppelt sind, mit Unterstützung der Hilfsgruppe Eifel in Deutschland therapiert. Nach mehreren Operationen im Aachener Franziskus-Hospital und in der Kinderorthopädischen Klinik in Aschau (Chiemgau) macht der kleine tapfere Junge erfreuliche Fortschritte.
100 000 Euro für
Therapiekosten
Der Hilferuf des schwerstbehinderten Jungen aus Riobamba und seiner Familie hatte seinen Weg von Südamerika über den Bremer Mediziner Ludwig Holstiege und die in Disternich bei Zülpich lebende Christel Wenzel bis zur Hilfegruppe Eifel gefunden. Das war im Frühjahr 2010. Holstiege und Wenzel waren deutschlandweit auf Spendensuche für die rund 100 000 Euro teure Behandlung des behinderten Ecuadorianers.
Wie schon oft in solchen Fällen, erklärte sich die Hilfsgruppe Eifel unter dem gebürtigen Mechernicher und Wahl-Lückerather Willi Greuel spontan bereit, die Finanzierung zu stemmen. Sofort lief eine konzertierte Aktion an. In dem Aachener Chirurgen Dr. Michael Becker, der einer der wenigen Spezialisten für die Verpflanzung von Sehnen, Muskeln und Nervensträngen ist, wurde ein Mitstreiter gefunden.
Der Redakteur Reiner Züll, Pressesprecher der Hilfsgruppe Eifel, schreibt in einer Pressemitteilung: “Der Chirurg gab die Zusage gab, den kleinen Jungen kostenlos zu operieren, so dass nur Krankenhauskosten anfallen. Sofort setzten Christel Wenzel und Ludwig Holstiege alle Hebel in Bewegung, Andres und dessen 27-jährige Mutter Paola zur Behandlung nach Deutschland zu holen. Fünf Monate lang wurde der Fünfjährige im Franziskushospital therapiert und mehrfach operiert. Dem Kleinen wurden Muskeln aus den verkrüppelten Beinen entnommen und in die Bizeps-Muskulatur der Arme verpflanzt.”
Als Andres und Mutter Paola im November vergangenen Jahres nach fünfmonatigem Aufenthalt in Aachen zurück nach Ecuador fliegen konnten, war der Junge bereits dazu in der Lage, seine Arme zu bewegen.
Für weitere Operationen
von Aachen nach Aschau
“Im Juni kamen Mutter und Kind wieder nach Deutschland”, schreibt Züll: “Doch in der Aachener Klinik waren die Spezialisten irgendwann mit ihrem Latein am Ende. Der kleine Patient wurde deshalb in der Kinderorthopädische Klinik in Aschau weiter behandelt, wo die Ärzte seit August in mehreren Operationen versuchen, die verkrüppelten Beine und Füße des Jungen zu richten. In Aschau sollte Andres auch laufen lernen.”
Nach einer Gelenklösung im linken Knie mittels Operation hat sich nun ein erster Erfolg eingestellt. Ludwig Holstige: “Es ist zwar noch nicht so, wie wir uns das vorstellen, aber Andres Castro steht auf eigenen Beinen”. Spezialschuhe sowie Schienen am rechten Unterschenkel sowie am linken Oberschenkel geben dem Jungen Sicherheit. “Einige Meter kann er schon ohne weitere Hilfen selbst gehen”, berichtete Holstiege nach Lückerath. Mit einem Kinder-Rollator schaffe er sogar schon 20 Meter: “Jeden Tag geht es besser, auch wenn es Probleme gibt, weil er schnell hinfällt, sobald er das Gleichgewicht verliert”.
Eine tägliche Physiotherapie solle die Beweglichkeit des Jungen stabilisieren, für Arme und Hände gebe es jeden Tag eine halbe Stunde Ergotherapie. Die Therapeuten bezeichnen Andres als besonders schwierigen Fall, der dennoch jeden Tag besser werde. Holstiege: “Es geht langsam voran, aber es geht voran”.
Am 30. November fliegen Mutter und Kind zurück nach Ecuador, wo sie sehnsüchtig vom Vater und einem Geschwisterkind erwartet werden. Im nächsten Jahr kommt der Junge wieder zur Weiterbehandlung nach Deutschland. Bis dahin will die Hilfsgruppe weiter Spenden sammeln. Willi Greuel: “Wir stehen dazu, die Therapiekosten von 100 000 Euro abzusichern”.
www.kinderkrebshilfe-eifel.de

pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

11.11.2011