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Als „Berjer Jong“ geboren

Gemeinschaftsgefühl in Mechernich: „Berjer Jonge“ zeigen Einsatz fürs Dorfleben – Aufnahmeritus mit Poloshirt – Dorfjugend packt mit an, ob bei der Kirmes oder beim Neubau des Sportplatzes

Mechernich-Berg – „In unsere Dorfjugend wird man reingeboren, hier wird man automatisch zum »Berjer Jong«“, sagte Ortsbürgermeister Stefan Schmitz gegenüber der Mechernicher Agentur ProfiPress im Rahmen der „Goldenen Hochzeit von Mechernich und Kommern“ im vergangenen Jahr und ergänzt: „Aber auch Zugezogene werden ohne Wenn und Aber bei uns aufgenommen, wenn sie mitmachen möchten.“ Der Aufnahmeritus sei denkbar unkompliziert: „Wer bei uns mitmachen will bekommt eines unserer Vereins-T-Shirts – und dann ist er drin.“

„Das Dorfleben steht und fällt mit den »Berjer Jonge«“, betont Stefan Schmitz (Mitte, rotes Poloshirt), denn bei allen Dorfaktivitäten – wie hier der Kirmes – ist die tatkräftige Unterstützung der Dorfjugend gefragt. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress
„Das Dorfleben steht und fällt mit den »Berjer Jonge«“, betont Stefan Schmitz (Mitte, rotes Poloshirt), denn bei allen Dorfaktivitäten – wie hier der Kirmes – ist die tatkräftige Unterstützung der Dorfjugend gefragt. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress

In Berg haben deshalb eigentlich alle Männer – egal welchen Alters – ein T-Shirt von den „Berjer Jonge“ zu Hause, denn die Dorfjugend und der Junggesellenverein gehen dort fließend ineinander über. Wer etwa zwölf Jahre alt ist, darf zum ersten Mal mit dabei sein, wenn die „Jonge“ den Maibaum aus dem Wald holen, Fendeln zum Schmücken kaufen und die Mainacht im Dorf vorbereiten. Dazu gibt es dann das besagte Shirt in den Farben des Ortes: ein rotes Poloshirt mit dem Berger Wappen.

Ausrichter der Mainacht

„Die Mainacht findet hier groß statt“, erzählt Stefan Schmitz, der selbst dreizehn Jahre lang Vorsitzender der „Berjer Jonge“ war und im vergangenen Jahr von Christian Voihs abgelöst wurde. Für die Dorfjugend ist die Mainacht als dasjenige Dorffest, das sie selbst ausrichten, die Einnahmequelle für alle weiteren Unternehmungen im Jahr. Mit Grill und Getränkeverkauf finanzierten sie in der Vergangenheit beispielsweise Planwagentouren und gemeinsame Kirmesbesuche in den Nachbarorten.

Dass man sich auf die „Berjer Jonge“ verlassen kann zeigt auch der Einsatz der Helfer beim Neubau des Sportplatzes. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress
Dass man sich auf die „Berjer Jonge“ verlassen kann zeigt auch der Einsatz der Helfer beim Neubau des Sportplatzes. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress

Aber auch von den anderen Festen im Dorf – der Kirmes, dem Martinszug oder dem Weihnachtsbaumschmücken im Advent – sind die „Berjer Jonge“ nicht wegzudenken. Immer packen sie tatkräftig mit an – beim Auf- und Abbau, übernehmen Spül- und Thekendienst oder stehen am Grill. „Das Dorfleben steht und fällt mit den »Berjer Jonge«“, betont Stefan Schmitz.

„Auf die kann man sich verlassen“

Denn der Einsatz der jugendlichen Berger zeigt sich überall da, wo er gebraucht wird. „Beim Wasserschaden im Bürgerhaus haben alle mit angepackt, schon am ersten Tag beim Aufräumen, aber auch während der gesamten Bauphase“, so der Ortsbürgermeister: „Die Absprachen laufen alle übers Handy, da braucht man nur einmal Fragen und direkt stehen ein paar Jungs parat, um zu helfen. Auf die kann man sich verlassen.“

2018 hatten die „Berjer Jonge“ genug gespart, um sich eine eigene Fahne anschaffen zu können. Mit ihren beiden damaligen Vorsitzenden Marco Knips und Stefan Schmitz (v. l.) hatten sie 20 Jahre lang die Einnahmen aus den Mainächten dafür gesammelt. Archivfoto: Privat/pp/Agentur ProfiPress

Gute Laune und die Bereitschaft zum Miteinander sollte ein „Berjer Jong“ mitbringen. Dann steht der Aufnahme nichts mehr im Wege. Viele der jüngeren Einwohner in Berg fiebern praktisch dem Tag entgegen, an dem sie das erste Mal mit den Erwachsenen rausfahren dürfen, um den Maibaum zu holen. Um die Zukunft der Dorfjugend macht sich Stefan Schmitz jedenfalls keine Sorgen: „Wir haben in Berg aktuell 32 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren – das ist viel für einen Ort mit knapp 70 Haushalten. Die Zukunft kann gut werden.“

pp/Agentur ProfiPress