Zwischen Triumph und Tragik
Der Fanclub „Geißböcke Nordeifel“ erinnert am Donnerstag, 30. März, in Roggendorf mit der preisgekrönten Film-Dokumentation „Heinz Flohe, der mit dem Ball tanzte“ an den Weltmeister-Fußballer aus Euskirchen
Roggendorf – Er war damals ein Ausnahmefußballer wie heute Messi oder Maradona und wurde von seinen Mitspielern in der deutschen Nationalmannschaft in den höchsten Tönen gelobt. „Ich hab‘ ihn immer als Brasilianer bezeichnet, so unglaublich gut ist er gewesen“, erinnerte sich Günter Netzer und bescheinigte seinem Euskirchener Fußball-Kollegen Heinz Flohe: „Er hat Dinge am Ball gemacht, die keiner von uns konnte.”
Noch heute spricht die Fußballwelt von dem Euskirchener Kicker, der viele Jahre für den 1. FC Köln spielte und zahlreiche Tore für die Geißböcke schoss. Heinz Flohe verstarb am 15. Juni 2013 im Alter von nur 65 Jahren an den Folgen eines drei Jahre zuvor erlittenen Schlaganfalles.
Am Donnerstag, 30. März, erinnert der FC-Fanclub „Geißböcke Nordeifel“ im Restaurant Zagreb in Roggendorf an Flohes Leben zwischen Triumph und Tragik. Um 19 Uhr wird dort der preisgekrönte Film „Heinz Flohe – der mit dem Ball tanzte“ vorgeführt. Im Film zum gleichnamigen Buch des Kölner Autors, Journalisten, Filmemachers und Verlegers Frank Steffan wird Flohes fußballerischer Weg nachgezeichnet. Der begann das Fußballspielen 1962 mit 14 Jahren beim TSC Euskirchen. Vier Jahre später als 18-Jähriger wurde „Flocke“, wie er später in Fußballkreisen genannt wurde als junges Talent Lizenzspieler beim 1. FC Köln.
Als Kapitän zum Double
Mit den Geißböcken gewann er dreimal den DFB-Pokal und er führte den 1. FC als Kapitän zum legendären Double im Jahr 1978. Er spielte 39 Mal für die deutsche Nationalmannschaft und gehörte 1974 zur deutschen Weltmeister-Elf. 1979 wechselte er zu 1860 München, wo seine Karriere bereits nach einem halben Jahr tragisch endete. Ein brutales Foul machte ihn zum Sportinvaliden. Nach seiner Profi-Karriere kickte Flohe als Stammspieler bei Benefiz-Veranstaltungen in der Landrat Linden-Elf mit. 2010 erlitt er einen Herzanfall, fiel drei Jahre lang in ein Wachkoma und verstarb im Sommer 2013.
In dem 104 Minuten langen Film kommen zahlreiche Zeitzeugen, Wegbegleiter und Freunde zu Wort, angefangen bei Franz Beckenbauer über Günter Netzer, Jupp Heynckes bis hin zu Wolfgang Overath, Harald „Toni“ Schumacher, Karl-Heinz Thielen oder Lukas Podolski. „Dies alles kombiniert mit Originalaufnahmen des Spielers Flohe in der Bundesliga, im Europapokal und in der Nationalmannschaft. Es sind bewegte und bewegende Bilder eines unvergleichlichen Ballkünstlers“, sagt Autor Frank Steffan über das preisgekrönte Werk.
Flohe gut gekannt
Frank Steffan ist Ehrenmitglied des Fanclubs „Geißböcke Nordeifel“, der 2005 im Restaurant Ritterstube in Hergarten von dem noch heute amtierenden Vorsitzenden Günter Henk gegründet wurde. Zehn Jahre versammelte Henk seine Fanclub-Mitglieder in der Hergartener Lokalität. Nach dem Tod seiner Ehefrau ruhte der Verein eine Zeit lang, ehe er im vergangenen Jahr im Restaurant Zagreb in Roggendorf seine Wiedergeburt erlebte. Einmal im Monat treffen sich die Clubmitglieder bei „Pero“ wobei stets Fußball und der 1. FC Köln die Themen bestimmen.
Günter Henk, der beim FC in Köln ehrenamtlich das Mädchen für alles ist, hat Heinz Flohe gut gekannt. Das letzte gemeinsame Foto von den beiden stammt aus dem Jahr 2008. Derzeit, so Günter Henk, hat der Fan-Club 15 Mitglieder, Interessenten seien herzlich willkommen. Nicht ohne Stolz verweist der Clubvorsitzende darauf, dass die Geißböcke Nordeifel der einzige FC-Fanclub sei, der in der relativ kurzen Zeit seines Bestehens auf den Besuch von 58 aktiven Spielern, Funktionären und Trainern des FC bei den monatlichen Fanclub-Treffen verbuchen konnte. Neben Filmemacher Frank Steffan sei auch FC-Profi Jonas Hektor Ehrenmitglied der Eifeler Geißböcke.
Günter Henk hofft, dass viele Fans des FC und der Spielerlegende Heinz Flohe am 30. März zum Film „Heinz Flohe – Der mit dem Ball tanzte“ kommen. Auch Filmemacher Frank Steffan sei an dem Abend im Roggendorf anwesend. Karten im Vorverkauf zum Preis von 5,- Euro sind im Restaurant Zagreb in Roggendorf sowie bei „Edition Steffan“ (Tel. 0221-73 916 73) oder info@edition-steffan.de zu bekommen. An der Abendkasse beträgt der Eintritt 7,- Euro. Weitere Infos unter: www.edition-steffan.de
pp/Agentur ProfiPress