„Wirkungsvolle Zusammenarbeit“
25 Ortsbürgermeisterinnen und Ortsbürgermeister trafen sich mit der Mechernicher Verwaltung im Rathaus zur ersten Konferenz in diesem Jahr – Viele Themen und Anregungen aus der Bürgerschaft besprochen
Mechernich – Konzepte für Neubauvorhaben in den Orten, die Grünflächenpflege, der Stand zum Hochwasserschutz, die Erneuerung der Feld- und Wirtschaftswege. Diese und weitere Themen standen auf der Tagesordnung der ersten Ortsbürgermeisterkonferenz der Stadt Mechernich in diesem Jahr im Ratssaal des Rathauses.
25 der insgesamt 34 Ortsbürgermeister waren vor Ort und besprachen aktuelle Themen in und um die Orte. Sie tauschten sich über Probleme und Anregungen aus, die auch aus der Bürgerschaft an sie herangetragen wurden und besprachen Lösungsvorschläge.
Von der Verwaltung waren Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, der Erste Beigeordnete Thomas Hambach, Stadtkämmerer und Dezernent Ralf Claßen, die Teamleiterin für Politik Manuela Holtmeier, Thomas Schiefer, Fachbereichsleiter für Stadtplanung, Wirtschaftsförderung, Bauaufsicht und Denkmalschutz, Silvia Jambor, Fachbereichsleiterin Ordnungsamtwesen, ,Mario Dittmann, Fachbereichsleiter für Straßen, öffentliche Grünflächen, Stadtwerke, Andreas König, Teamleiter Straßen, Öffentliche Grünflächen und der Leiter des Baubetriebshof, Reiner Metternich sowie Kati Jakob, Fachbereichsleiterin Bildung, Soziales und Tourismus, vor Ort.
Zum Thema Grünflächenpflege war man sich schnell einig, das Thema zukünftig noch mehr in Orten selbst regeln zu wollen, soweit möglich. Dies trage zu „Identität und Engagement“ der Bürger bei, die Organisation laufe dabei meist über die Ortsbürgermeister.
Nur „ein bisschen mehr“
Stadtplaner Thomas Schiefer referierte zum Thema Baugebiete – „darf´s ein bisschen mehr sein?“. Von den schon 2006 genehmigten Gebieten sei zwar vieles bereits realisiert worden, durch die aktuelle Wohnungsnot und die dadurch steigende Nachfrage trotz Krise und auch in Zukunft, müsse man sich allerdings weitere Lösung überlegen – ohne das Erscheinungsbild der Ortschaften nachhaltig zu schädigen. Er präsentierte dazu die historischen Ortsstrukturen beispielsweise von Hostel, Glehn oder Antweiler und betonte wie wichtig es sei, diesen Stil beizubehalten und nicht mit riesigen Gebäudekomplexen zu verramschen. Die Betonung liege daher auf „ein bisschen mehr“.
Bürgermeister Dr. Schick: „Wir werden in Zukunft mehr darauf achten müssen, auf die Finger von großen Investoren zu schauen.“ So wolle man einen „guten Weg finden, die Orts- und Bebauungsbilder zu erweitern.“
Hochwasserschutz trifft auf Hürden
Mario Dittmann, zuständig auch für den Bauhof, stellte die bisherigen Pläne und Ergebnisse zum Hochwasserschutz dar. Die zahlreichen Arbeiten liefen weiterhin, auch in enger Zusammenarbeit mit dem Erftverband. Durch die vielen nötigen Genehmigungen und behördliche Schritte, Gespräche mit Planungsbüros etc., zögen sie sich aber noch in die Länge.
Außerdem stellte Dittmann kurz anhand eines Übersichtsplanes die rund 30 Rückhaltekonzepte und Maßnahmen zum Hochwasserschutz in Ortschaften und Gebieten im ganzen Stadtgebiet vor, zu denen man derzeit überlege oder schon in Vorprüfung ist. Für ihn ganz klar eine „Wahnsinnsaufgabe“. Man wolle in den Orten noch über die dort anstehenden Maßnahmen informieren. Vieles sei bereits angestoßen, noch umso mehr Ideen in Planung. Aber: Solche Katastrophen dürften schließlich auch nichtmehr passieren. Schick: „Wir müssen zu Potte kommen!“ Bisher habe die Stadt rund 5,5 Millionen Euro für die Schadensbeseitigung nach der Flut ausgegeben.
Aber es gibt auch gute Nachrichten: Fast 100 Prozent der eingereichten privaten Wiederaufbauanträge seien bereits genehmigt worden. Sollten in den Ortslagen noch Eigentümer keinen Antrag gestellt haben oder sich nicht trauen, so der Aufruf des Ersten Beigeordneten, so können sie sich gerne über die Ortsbürgermeister oder direkt an die Stadt Mechernich wenden. Die Beratung steht seitens des Kreises Euskirchen nach wie vor zur Verfügung und die Anfragen werden gerne vermittelt, beziehungsweise weitergeleitet.
„Präsenz zeigen und durchgreifen“
Raser und Falschparker, meist Touristen, wolle man unter anderem mit dem Ordnungsamt, einen Strich durch die Rechnung zu machen. Ein „Sheriff“, so Jan-Christof Jansen (Wachendorf) wolle er nicht sein. Doch appellierte er an das Ordnungsamt unter Silvia Jambor, Lösungen für diese Probleme, auch auf Wirtschaftswegen im Stadtgebiet und an den Sehenswürdigkeiten, wie der weithin bekannten „Bruder-Klaus-Kapelle“, zu finden.
Jambor betonte, man könne sich darauf verlassen, dass man dem nachgehe. Man sei bereits oft am Wochenende deswegen unterwegs, wolle kräftig Strafzettel verteilen, „Präsenz zeigen und durchgreifen“. Der Kallmuther Ortsbürgermeister Robert Ohlerth regte an, vielleicht durch mehr Parkplätz in der Nähe solcher touristisch attraktiven Orte, solche Ordnungswidrigkeiten zu verhindern.
Windräder und Wirtschaftswege
Im Zuge des Wiederaufbaus sind bereits viele Wegestrecken überarbeitet und wiederhergestellt worden. Für die umfangreichere Sanierung der Hauptwirtschaftswege im Stadtgebiet gebe es leider nur sehr vereinzelt Förderungen, zumal es auch viele Kilometer Wirtschaftswege in Mechernich gebe. Die bislang einfache Lösung mit bereitgestelltem Füllmaterial in Eigenregie die gröbsten Schäden zu beseitigen wird es auch weiterhin geben. Von größeren Projekten sei aber in diesem Jahr nicht mehr auszugehen. Für den Bürgermeister „Hilfe zur Selbsthilfe“, wenn das Land nicht unterstützt.
Beim Bau von Windkraftanlagen machte der Bürgermeister noch einmal klar, dass man mit solchen Projekten nicht nur Einzelinvestoren, sondern alle Mechernicher Bürger unterstützen wolle. Wie genau das in Zukunft aussehen solle, war aber noch nicht klar. Man müsse sich damit in näherer Zukunft beschäftigen, einen Schnellschuss gelte es aber zu vermeiden.
Der Dank der Belegschaft galt schlussendlich unter Applaus dem Mechernicher Bauhofleiter Reiner Metternich und der gesamten Verwaltung, für die „gute und wirkungsvolle Zusammenarbeit“.
pp/Agentur ProfiPress