Peter von Wilcken ist tot
Migrationsexperte und Flüchtlingshelfer war lange Fraktionschef der Grünen im Mechernicher Stadtrat – Bürgermeister Dr. Schick: „Seine sachliche, ruhige und überzeugende Art wird mir immer in Erinnerung bleiben“
Mechernich-Eicks – Peter von Wilcken, ehemaliger Mitarbeiter und Entscheider im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, Grünen-Fraktionsvorsitzender und Mechernicher Ratsherr, ist tot. Der am 21. Februar 1951 in Bad Wildungen geborene Diplom-Verwaltungswirt erlag den Folgen eines Tumorleidens.
Der Eickser war erstmals am 28. August 2001 für die ausgeschiedene Grünen-Stadtverordnete Maria Aschke-Kesseler in das Mechernicher Stadtparlament nachgerückt. Zuvor hatte Peter von Wilcken bereits als Sachkundiger Bürger Ausschussentscheidungen des Stadtrats mit beraten und entschieden – vor allem im Ausschuss für Jugend und Soziales und Ausländerangelegenheiten. Zeitweise war er Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses.
Gemeinsame Fraktion mit FDP
Zum 31. Oktober 2020 war Peter von Wilcken mit Ablauf der Legislaturperiode 2014 aus dem Stadtrat ausgeschieden. Er war 2004 bis 2014 Fraktionschef, seither stellvertretender Fraktionsvorsitzender von Nathalie Konias. 2002 bis 2004 führte die gemeinsame Fraktion von FDP und Grünen.
Peter von Wilcken war vielfältig ökologisch, kulturell und sozial interessiert und engagiert. Er setzte sich aktiv in der Flüchtlingshilfe sowie in seiner Heimatkommune Mechernich ein. Als Politiker galt der Eickser als ruhig und besonnen. Er genoss weithin Respekt und Ansehen auch bei politisch anders Denkenden.
„Auch wenn wir uns politisch nicht immer grün waren“, sagte Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick zum Tode Peter von Wilckens: „So halte ich ihn doch für einen verdienten Kommunalpolitiker dieser Stadt. Seine sachliche, ruhige und überzeugende Art wird mir immer in Erinnerung bleiben“.
„Peter war mein erster Kontakt zu den Grünen vor 25 Jahren“, schreibt Nathalie Konias, die Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen aus dem Urlaub. Mit Pfeife hinterm Tisch am Mechernicher Marktplatz, das war sein Markenzeichen. Peter von Wilcken wurde ihr jahrelanger politischer Begleiter, „Freund, mein Lehrer, Mentor, der Fels in der Brandung“.
„Peter war streitbar und doch mit Öl getränkt“, schreibt die Fraktionschefin: „Sein Wissen war breit gefächert und seine Lust, die Welt zu einer besseren zu machen, durch nichts zu schmälern.“ Sie schildert die letzte Begegnung am Krankenbett sehr eindringlich und schließt mit den Worten: „Ich danke Gott für den Segen, den er im Leben von Peter geschenkt hat. Und danke für den Segen, der durch diesen Mann in die Welt gekommen ist und dafür, dass er so ruhig, im Kreise von Freunden und Angehörigen friedlich gehen durfte.“
pp/Agentur ProfiPress