Pfarrer Kurt Hoberg verstorben
Beliebter ehemaliger Kallmuther Pfarrer starb in seiner Westerwälder Heimat – Seine Verabschiedung fällt mit dem „Schmerzensfreitag“ an seiner alten Wirkungsstätte „St. Georg“ in Kallmuth zusammen – Beisetzung am 8. April
Wissen/Kallmuth/Weyer – „Der beliebte Seelsorger Pfarrer Kurt Hoberg ist am vergangenen Freitag, 18. März, verstorben“, schreibt der Westerwälder AK-Kurier unter Berufung auf das Pastoralbüro „Obere Sieg“. Auch Isolde Frings, die langjährige Pfarrsekretärin Hobergs in Kallmuth, erhielt die Todesnachricht am Wochenende von Kurt Hobergs Schwester Christine Baldus in Wissen und informierte GdG-Leiter Pfarrer Erik Pühringer und alte Weggefährten Hobergs am südlichen Bleiberg.
Der in seinem Elternhaus im westerwäldischen Wissen lebende Seelsorger wäre am kommenden Donnerstag 82 Jahre alt geworden, so Isolde Frings. „Stattdessen findet nun eine Verabschiedungsmesse am Freitag statt“, schreibt der AK-Kurier. Die Beisetzungsfeierlichkeiten sind für Freitag, 8. April, um 10.30 Uhr vorgesehen.
Wie Isolde Frings dem Mechernicher „Bürgerbrief“ berichtet, war Pfarrer Hoberg hingefallen und hatte sich schwere Kopfverletzungen zugezogen.
39 Jahre Bistum, 21 Jahre Kallmuth
39 Jahre war der frühere Ordensgeistliche aus der Kongregation des heiligen Franz von Sales im Bistum Aachen ordiniert, 21 Jahre davon als Pfarrer in der Gemeinschaft Mechernich-Süd mit den Pfarren Kallmuth, Weyer und Eiserfey sowie der Filialkirche in Kalenberg und den Kapellen in Lorbach und Bergheim.
Zeitweise war Kurt Hoberg außerdem stellvertretender Dechant und Dechant des Dekanates Mechernich. Er wurde 2012 feierlich verabschiedet. Seine Exequien werden am Freitag, 25. März, ab 18 Uhr in der Pfarrkirche Kreuzerhöhung in Wissen gefeiert. An diesem Tag findet in Kallmuth die bekannte Wallfahrt „Schmerzensfreitag“ zur Pieta in der Pfarrkirche St. Georg statt.
Als Kallmuther Pfarrer war Kurt Hoberg auch Wallfahrtsseelsorger am Schmerzensfreitag und beim legendären Kallmuther „St.-Georgs-Ritt“ am 1. Mai. In seine Amtszeit fielen Kirchenrenovierungen und Veränderungen in der Pastoralstruktur.
Mit ihm verlor der Süden Mechernichs nach dem Fortzug von Diakon Michael Ruland ebenfalls 2012 sein gesamtes seelsorgerisches Personal auf einen Schlag. Ruland ist am Schmerzensfreitag um 11 Uhr der Festprediger beim diesjährigen Schmerzensfreitag in Kallmuth.
Primiz 1973, dann Ordensgeistlicher
Nach seiner Priesterweihe hatte Pfarrer Hoberg am 11. Juni 1973 seine Primiz mit seiner Wissener Heimatgemeinde gefeiert. Nach dem Eintritt in den Ruhestand hat er die letzten Jahre in seinem Elternhaus in Wissen-Streitholz gelebt. „Für viele Menschen ist er in dieser Zeit ein geschätzter Seelsorger und Gesprächspartner gewesen“, so das dortige Pastoralbüro.
Bei der Verabschiedung im September 2012 überreichte der damalige Eifeldekan Erik Pühringer Hoberg in St. Cyriakus in Weyer einen Führer zu Orten der Muße und Besinnung zwischen Rhein und Eifel: „Damit du Anregungen erhältst, dich zumindest ab und zu dem alten Wirkungskreis zu nähern und uns zu besuchen.“
Bei der Verabschiedung konzelebrierten neben Pfarrer Pühringer die beiden der Communio in Christo in Mechernich nahestehenden Priester Crispin Mwageni aus Tansania und Bovas Mathew aus Kerala (Indien) sowie der aus Mechernich-Kallmuth stammende Monschauer Pfarrer Karl-Heinz Stoffels, Diakon Lang assistierte.
Der Journalist und Autor Stephan Everling schrieb im „Kölner Stadt-Anzeiger“: „Wie beliebt der Pfarrer bei den Gläubigen aus Weyer, Kallmuth und Eiserfey tatsächlich ist, war zu sehen, als Kurt Hoberg zum letzten Mal in St. Cyriakus einen Gottesdienst hielt. Die Kirche platzte aus allen Nähten. Alle Ortsvereine hatten Vertreter entsandt, und insgesamt sechs Geistliche zelebrierten die Messe.“
Schmerzlich vermisst
Der Rhythmuschor Eiserfey, der Junge Chor Weyer und die Kirchenchöre aus Kallmuth und Weyer hatten sich für das Ereignis zusammengetan, ihre musikalischen Leiter Stefan Weingartz, Ulli Schneider und Thomas Müller wechselten sich auf den Plätzen an Dirigentenpult und Orgel ab. Nach der Messe gab es noch einen weltlichen Empfang im Weyerer Bürgerhaus.
Noch in der Kirche verabschiedete sich damals Toni Breuer im Namen der Kirchenvorstände und Pfarrgemeinderäte von dem überaus beliebten Seelsorger, den man auf der Südseite des Mechernicher Bleibergs schmerzlich vermissen werde.
Regionaldekan Pühringer verlas einen Brief, in dem Bischof Heinrich Mussinghoff Hoberg für dessen 39 Jahre währende Tätigkeit im Bistum Aachen dankte und ihn offiziell in den Ruhestand versetzte.
pp/Agentur ProfiPress