Geburtstagsparty kann steigen!
50 Jahre Stadtrechte: Beim Brunnen- und Stadtfest am 9. und 10. August wird zu Oldies gerockt– Kostenloses Open-Air-Konzert dank Sponsor Westenergie – Brings, Reetz und Arndt laden zum Mitsingen ein – Gemeinsames Kunstwerk enthüllt
Mechernich – Was für ein Knaller-Start! Wenn drei begnadete Musiker aus Mechernich – einer bekannter als der andere – zum Auftakt der offiziellen Feierlichkeiten anlässlich des 50. Geburtstags ihrer Heimatstadt gemeinsam die Bühne rocken – dann könnte das eine Sause werden, die niemand so schnell vergisst: Stephan Brings, Uwe Reetz und Erik Arndt geben am Samstag, 9. August, auf dem Kommerner Arenbergplatz den musikalischen Startschuss in ein fulminantes Feier-Wochenende. Und das Beste: Dank Hauptsponsor Westenergie ist das Open-Air-Konzert, das um 18 Uhr beginnt, für alle Bürgerinnen und Bürger kostenlos.
Bevor die zwölfköpfige Band „Decay and the Tone Kings“ von Dieter Kirchenbauer zu einer musikalischen Zeitreise ins Jahr 1975 einlädt, wollen die drei Musiker aus dem Stadtgebiet dem Publikum ordentlich einheizen. Stephan Brings fasst das bescheidene Ziel in etwa so zusammen: „Wir wollen mit den Mechernichern Geburtstag feiern! Wenn wir damit fertig sind, liegt sich das Publikum hoffentlich happy und schunkelnd in den Armen.“ Die richtigen Lieder dafür hätten sie – „natürlich!“ – schon im Kopf.

Stimmungsvolle Songs zum Mitsingen
Kölschrock, Kindersongs, Kirchenmusik: So unterschiedlich die Stilrichtungen auch sein mögen, für die die drei Mechernicher Künstler bekannt sind: In jedem einzelnen von ihnen steckt bei aller Professionalität nicht zuletzt auch ein feinfühliger Musiker, mit einem bergwerkgroßen Herzen für die Menschen in ihrer Wahlheimat am Bleiberg. Dass Stephan Brings (Gesang, Bass), Uwe Reetz (Gesang, Gitarre) und Erik Arndt (Organist, spielt „alles was Tasten hat“) ziemlich tolle, handgemachte Musik machen können, zu der Groß, Klein, Jung und Alt, gern aus voller Kehle mitsingen, haben sie oft genug bewiesen. Nicht zuletzt beim Gottesdienst für die Flutopfer im Jahr 2022. Kein Wunder, dass man sich im Rathaus keinen schöneren Geburtstagsfeier-Auftakt vorstellen könnte, als diesen gemeinsamen Auftritt. Mal ehrlich: Wo gibt es das schon, dass der hauptamtliche Kirchenmusiker des Gemeindeverbands (St. Barbara Mechernich) gemeinsam mit landauf- und abwärts bekannten Stars auf der Bühne performt? Dezernent und Kämmerer Ralf Claßen jedenfalls freut sich: „Besser könnte der Start in unser großes Fest-Wochenende gar nicht aussehen!“ Und so wird der Abend auch enden, wie er begonnen hat: Mit einem Knall – beziehungsweise mit vielen, denn: Das romantische Feuerwerk über dem Arenbergplatz könnte beim Publikum für das ein oder andere Tränchen sorgen …
Dreifache Ritterwürde als Geschenk
Nach dem Highlight ist bekanntlich vor dem Highlight. Und so geht es gleich am nächsten Morgen munter weiter: Am Sonntag, 10 August, beginnt das Programm in Mechernich um zehn Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst auf dem Brunnenplatz. Danach zieht ein großer Festumzug vom Grundschulparkplatz durch die Innenstadt bis zum Rathaus, wo Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick gegen Mittag offiziell das Bühnenprogramm eröffnet. Musik, Infostände, Familienangebote, kulinarische Vielfalt und ein verkaufsoffener Sonntag runden das Stadtfest ab.
Auch die Partnerstädte Skarszewy (Polen) und Nyons (Frankreich) haben sich angekündigt. Letztere mit einem besonderen Geschenk im Gepäck: Der Ritterwürde! Drei Mechernicher, die sich ganz besonders um die deutsch-französische Freundschaft verdient gemacht haben, sollen (wie zuletzt auch Kämmerer Ralf Claßen) nach provenzalischer Tradition zum Olivenritter („Chevalier de l’Olivier“) geschlagen werden: Der stellvertretende ehrenamtliche Bürgermeister der Stadt Mechernich, Günter Kornell, sowie Stephan Hüllenkremer, musikalischer Leiter des Musikvereins St. Martin Eicks und Gerhard H. Lenz, der viele Jahre als stellvertretender Vorsitzender des Freundeskreises Mechernich-Nyons tätig war.

Mit Pinsel, Spraydose und Kamera
Lebhaft wird es auch abseits der Bühne: Mit Pinsel, Spraydose und Kamera rückt Mechernich sich selbst ins Bild. So werden gleich drei verschiedene Projekte das Brunnenfest am Sonntag bereichern. Dazu soll das bald abzureißende Gebäude des ehemaligen Getränkemarktes von jungen Kunstinteressierten ab zehn Jahren bemalt und besprayt werden. Zudem wird auch der Ratssaal für die Besucher zugänglich sein. Neben einer Sammlung von Ortsporträts in Form von kleinen Filmen sollen hier auch neun Staffeleien von Mechernicher Kunstschaffenden ausgestellt werden.
Die Idee, einen Teil der Fassade des ehemaligen China-Restaurants, schräg gegenüber dem Rathaus. vor dem Abriss neu zu gestalten, entstand dabei zwischen dem Mechernicher Künstler Franz Kruse und Daniel Ottersbach der K.O.T. (Kleine Offene Tür) Mechernich. Unterstützung erhielten die Beiden von dem Verein Mechernich Aktiv. Für den Tag des Brunnenfestes wird an der Fassade eine Ecke freigelassen, so dass auch die jungen Besucher sich hier austoben können. „Eine schöne Idee wäre es, die Wand mit Handabdrücken der Kinder zu gestalten” fügte Ottersbach hinzu.
Aktionen im Ratssaal
Am Sonntag wird es zudem in der obersten Etage des Rathauses etwas zu entdecken geben. Im Raum 203 wird sich das Bergbaumuseum mit einer kleinen Ausstellung und einem Video präsentieren. Im Ratssaal werden Franz Kruse und Donata Reinhard gemeinsam mit Akteuren des Mechernicher Kunst Vereins eine kleine Ausstellung, bestehend aus neun Staffeleien, zeigen.

Unter dem Motto „Wir sind gerne Mechernicher“ sind einige Künstlerinnen und Künstler aus der Umgebung kreativ geworden. Thema: Was mir an unserer Stadt gefällt. „Egal ob Landschaft, Verkehrsanbindung oder die medizinische Versorgung”, so Kruse. Wichtig sei nur der Bezug zum Geburtstagskind Mechernich gewesen. Gerade erst wurde das gelungene Gesamtkunstwerk mit dem Motto „50 Jahre Mechernich“ enthüllt, das am Festwochenende das Geländer des Ratsaal-Balkons zieren wird und Passanten schon jetzt Lust macht, auf ein großes, buntes, gemeinsames Fest.
Außerdem wird im Ratssaal ein Videoprojekt gezeigt, in dem die verschiedenen Ortsteile Mechernichs vorgestellt werden sollen. Die Idee wurde dabei maßgeblich von Dr. Manfred Rechs vorangetrieben. „Im Januar haben ich mich mit den Ortsbürgermeistern getroffen. Die Resonanz war sehr gut”, berichtet Rechs. „Wir haben hier ja auch ein paar Perlen von Ortschaften“, fügte Heinz Schmitz hinzu. Die bisherigen Einsendungen und das, was noch in Bearbeitung ist, kann sich bereits sehen lassen. Trotzdem freut sich Dr. Rechs über weitere Ideen und Zusendungen.
„Musik in allen Ecken der Stadt.“
Ein Projekt, in das viel Herzblut fließt. „Es ist wirklich schön, wie viel Mühe sich die Menschen geben. Von Bildern über kleine Interviews bis zu Drohnenfahrten ist alles dabei.“ Teilweise mit großer Unterstützung seinerseits. „Da steckt wirklich sehr viel Arbeit hinter“, lobte Björn Schäfer, der im städtischen Orga-Team mitarbeitet. Für Rechs Ehrensache: „Ich mache das wirklich gerne.“

So bringt das Projekt nicht nur die Vielfalt der Ortsteile zum Ausdruck, sondern auch das Engagement der Menschen, die Mechernich zu dem machen, was es ist. Draußen auf den Straßen setzt sich diese Lebendigkeit fort: Musikalisch sorgen unter anderem Uwe Reetz, die PGM Big Band und die „Männer von Flake“ für Unterhaltung. Zahlreiche Aussteller, Vereine und Kinderattraktionen beleben die Innenstadt. Neben der Bundeswehr präsentieren sich auch Blaulicht-Organisationen wie Feuerwehr, Polizei und DRK. „Mit einer umherwandernden Band wird Musik in alle Ecken der Stadt gebracht“, erklärt René Zander vom städtischen Orga-Team.
Verkaufsoffener Sonntag
„Gleichzeitig lädt der Einzelhandel zum verkaufsoffenen Sonntag ein“, betont Petra Himmrich. Ihre Mitstreiterin Margret Eich sagt: „Wir von Mechernich Aktiv sind natürlich super gerne wieder dabei. Es macht immer große Freude mit der Stadt zusammenzuarbeiten.“
Denn, was damals mit einem Festzug durch die Straßen gefeiert wurde – begleitet von einem Höhlenmenschen auf dem Wagen und einem Augenzwinkern – setzt sich heute fort: Wieder wird gefeiert, wieder zieht ein Umzug durch die Stadt. Inzwischen ist Mechernich längst angekommen als Stadt und das mit Geschichte, gewachsener Struktur, starkem Gemeinschaftsgefühl und tollen Partnerstädten – und so werden auch wieder Delegationen aus Nyons (Frankreich) und Skarszewy (Polen) zum Jubiläumswochenende erwartet.
pp/Agentur ProfiPress