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Winterliche Bergbau-Geschichte

Die EifelSchleife „Bergbauhistorischer Wanderweg“ bietet mit Puderzucker-Landschaft, schneebedeckten Baudenkmälern und zugefrorenen Seen aktuell einen besonderen Reiz

Mechernich – Der Wind oben auf dem Bleiberg ist eisig. Die Wege sind hart gefroren. Hier und da haben sich Pfützen in tückische Eisflächen verwandelt – und doch hat sich jeder Schritt auf der rund zehn Kilometer langen Runde gelohnt. Denn die EifelSchleife „Bergbauhistorischer Wanderweg“ ist es auch im wunderbar winterlichen Kleid absolut wert, von Wanderern erkundet zu werden.

Eisiges Stillleben: Ein größerer Ast scheint sich mit zwei „Armen“ aus dem zugefrorenen Baltesbendener Weiher zu stemmen. Das Gewässer wurde als Wasserreservoire für den Bergbau angelegt.   Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Eisiges Stillleben: Ein größerer Ast scheint sich mit zwei „Armen“ aus dem zugefrorenen Baltesbendener Weiher zu stemmen. Das Gewässer wurde als Wasserreservoire für den Bergbau angelegt.   Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress

Der Start befindet sich am Mechernicher Bergbaumuseum. Ein Besuch lohnt sich als Vorbereitung auf den Rundwanderweg allemal. Dort können die theoretischen Grundlagen gelegt werden, die sich anschließend praktisch erwandern lassen. Es ist ein Weg, bei dem die Wanderer eintauchen können in die Geschichte einer der einstmals größten Bleiminen der Welt. Ende des 19. Jahrhunderts arbeiteten am Bleiberg ca. 4500 Menschen. Die Überreste dieser gigantischen Anlage sind in Teilen auch heute noch erlebbar.

Imposantes Fundament: Die Überreste des langen Emil, heute umzäunt, lassen erahnen, wie hoch der 1885 errichtete Kamin vor seiner Sprengung einmal gewesen ist. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Imposantes Fundament: Die Überreste des langen Emil, heute umzäunt, lassen erahnen, wie hoch der 1885 errichtete Kamin vor seiner Sprengung einmal gewesen ist. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress

Imposant sind etwa die Überreste des langen Emil, die erahnen lassen, wie hoch der 1885 errichtete Kamin vor seiner Sprengung einmal gewesen ist. „Mit 134,6 Metern war er zu seiner Bauzeit der höchste Kamin Europas“, ist auf der Infotafel zu lesen, die der Mechernicher Eifelverein gestiftet hat. Überall auf der Runde sind die Schilder zu finden, die den Wanderern mit informativen Texten und aussagekräftigen Bildern die Bergbaugeschichte näherbringen.

Eisiges Stillleben

So auch am Baltesbendener Weiher, der einst als Wasserreservoir für die Aufbereitung des gewonnen Haufwerkes angelegt wurde. Aktuell ist das Wasser gefroren und bildet eine tolle Kulisse für ein winterliches Stillleben. An einer Stelle liegen große schwarze Steine auf dem Eis, mit denen wohl getestet werden sollte, wie tragfähig die gefrorene Decke ist. Aber Vorsicht: Von einem Betreten wird auf jeden Fall abgeraten.

Eine massive Wand aus gefälltem Holz: Entlang des Weges waren diverse Holzpolter aufgeschichtet, die mit dem weißen Puderzuckerschnee ein schönes Bild abgaben. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Eine massive Wand aus gefälltem Holz: Entlang des Weges waren diverse Holzpolter aufgeschichtet, die mit dem weißen Puderzuckerschnee ein schönes Bild abgaben. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress

Mit den Augen aufsaugen reicht schließlich auch und dazu gibt es auch im weiteren Verlauf der Wanderung ganz viele Gelegenheiten. Sei es bei imposanten Holzpoltern, die am Wegesrand aufgeschichtet sind, bei kleinen Ästen, die mit einem kontrastreichen Zusammenspiel von grünem Moos und weißer Schneehaube eine Augenweide sind, oder bei einer Freifläche, auf der braune Halme stehen und ihre Spitzen trotzig aus der weißen Decke recken.

Oben auf dem Bleiberg pfeift ein eisiger Wind, aber dafür entschädigt ein beeindruckender Blick auf den früheren Tagebau „Kallmuther Berg“. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Oben auf dem Bleiberg pfeift ein eisiger Wind, aber dafür entschädigt ein beeindruckender Blick auf den früheren Tagebau „Kallmuther Berg“. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress

Der Weg führt anschließend vorbei am Spülfeld, einem Areal, das in Kombination mit dem Buchholzer Weiher der Erztrennung diente. Das künstlich angelegte Bassin ist nicht weit davon entfernt. Dort angekommen, ist auf der Infotafel zu lesen, dass sich der Wasserspiegel dort seit einigen Jahren konstant hält, obwohl es keinen natürlichen Zulauf gibt, und dass sich das Gewässer inzwischen zu einem Biotop für eine bemerkenswerte Fauna und Flora entwickelt hat.

Blick auf den Tagebau

Neben der erkundenswerten Natur lassen sich im weiteren Verlauf auch Industriedenkmäler bestaunen. Zum Beispiel der „Große Eindicker” mit einem Durchmesser von 60 Metern, in dem das Bleierz mit einem speziellen Verfahren aufgeschwemmt wurde, um anschließend abgeschöpft zu werden.

Im „Großen Eindicker” mit einem Durchmesser von 60 Metern wurde das Bleierz mit einem speziellen Verfahren aufgeschwemmt, um anschließend abgeschöpft zu werden. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Im „Großen Eindicker” mit einem Durchmesser von 60 Metern wurde das Bleierz mit einem speziellen Verfahren aufgeschwemmt, um anschließend abgeschöpft zu werden. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress

Anschließend folgt einer der Höhepunkte der Rundwanderung. Dafür lohnt es sich auch absolut, die 1,6 Kilometer lange Schleife auf den Bleiberg mit rund 50 Höhenmetern zu erwandern. Denn oben angekommen, pfeift nicht nur ein eisiger Wind, sondern dort offenbart sich auch ein beeindruckender Blick auf den früheren Tagebau „Kallmuther Berg“. Wer sich diese Runde gegönnt hat, wird beim folgenden Abstieg noch mit einem weiten Blick in die Landschaft belohnt, bevor es vorbei geht am ehemaligen Revier Virginia, der heutigen Mülldeponie, am Revier Resshecke und am Bachrevier.

Auf dieser Freifläche recken braune Halme ihre Spitzen trotzig aus der weißen Decke heraus. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress

Kurz vor dem Ende der Runde ist dann der Malakow-Turm nicht nur eine beeindruckende Landmarke, sondern auch das letzte noch zu bestaunende Schachtbauwerk aus der Mechernicher Bergbauzeit. Der Turm, der wegen seiner Bauart nach einem russischen Festungsbaumeister benannt ist, diente dazu, Personal und Material in den Schacht zu befördern.

EifelSchleifen und EifelSpuren

1957 war damit Schluss. Das Werk wurde überraschend geschlossen. Eine Zäsur für die Stadt am Bleiberg, der eine schwierige Umbruchzeit folgte. Die Transformation ist heute gelungen. Mechernich gehört zu den Kommunen in Nordrhein-Westfalen, deren Bevölkerung kontinuierlich wächst und Prognosen zufolge auch weiterwachsen wird.

Start und Ziel der EifelSchleife „Bergbauhistorischer Wanderweg“ ist das Bergbaumuseum. Ein Besuch lohnt sich als Vorbereitung auf den Rundwanderweg allemal. Dort können die theoretischen Grundlagen gelegt werden, die sich anschließend praktisch erwandern lassen. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Start und Ziel der EifelSchleife „Bergbauhistorischer Wanderweg“ ist das Bergbaumuseum. Ein Besuch lohnt sich als Vorbereitung auf den Rundwanderweg allemal. Dort können die theoretischen Grundlagen gelegt werden, die sich anschließend praktisch erwandern lassen. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress

Mit einer flexibel und unkompliziert arbeitenden Verwaltung, bestens erschlossenen Gewerbe- und Industriegebieten mit direkter Anbindung an die A1 und an die Bahnstrecke Köln – Trier sowie mit

Der Malakow-Turm ist nicht nur eine beeindruckende Landmarke, sondern auch das letzte noch zu bestaunende Schachtbauwerk aus der Mechernicher Bergbauzeit. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Der Malakow-Turm ist nicht nur eine beeindruckende Landmarke, sondern auch das letzte noch zu bestaunende Schachtbauwerk aus der Mechernicher Bergbauzeit. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress

gut ausgebildete Fachkräfte ist Mechernich auch ein attraktiver Wirtschaftsstandort – einer, der aktiv an seine prägende Bergbaugeschichte erinnert. Mit dem Bergbaumuseum einerseits und mit dem attraktiven „Bergbauhistorischen Wanderweg“ andererseits. Der gehört zu den zehn EifelSchleifen und zwei EifelSpuren, die sich im Stadtgebiet befinden – und die nicht nur im winterlichen Kleid eine Wanderung wert sind.

Mit weißer Haube auf dem Dach: Der Weg ist überall bestens ausgeschildert. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress

Zu finden sind die Wanderungen unter „Tourismus & Freizeit“ auf der Internetseite der Stadt Mechernich: www.mechernich.de

Auch wenn das Forsthaus an dieser Stelle nicht mehr zu sehen ist, gibt es Dank der Eifelvereins-Ortsgruppe Mechernich überall entlang des Weges Hinweisschilder mit informativen Texten und anschaulichen Bildern. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Auch wenn das Forsthaus an dieser Stelle nicht mehr zu sehen ist, gibt es Dank der Eifelvereins-Ortsgruppe Mechernich überall entlang des Weges Hinweisschilder mit informativen Texten und anschaulichen Bildern. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Auf einem Ast bilden grünes Moos und weißer Schnee einen wunderschönen winterlichen Kontrast. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Auf einem Ast bilden grünes Moos und weißer Schnee einen wunderschönen winterlichen Kontrast. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress

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