Wechsel im Bereich Integration
Paul Neufeld ist neuer Integrationsbeauftragter der Gemeinde Kall – Vorgängerin Alice Gempfer jetzt zuständig für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Kall – Bei der Gemeinde Kall hat es Zuständigkeitswechsel im Bereich Integration gegeben: Paul Neufeld wird neuer Integrationsbeauftragter. Er folgt damit auf Alice Gempfer, die Teamleiterin Irene Emons künftig als Stellvertreterin unterstützt und als ausgebildete Redakteurin nun im Rathaus für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist.
„Wir passen innerhalb der Verwaltung immer wieder Abläufe und Aufgaben an und sind uns sicher, dass wir die besonderen Kompetenzen von Paul Neufeld und Alice Gempfer in dieser neuen Konstellation aktuell und zukunftsorientiert nutzen werden“, meinte Michael Heller, allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters. „Angesichts der Situation in allen Regionen Europas und den kriegerischen Auseinandersetzungen auf der ganzen Welt, sind wir davon überzeugt, dass sich an der Flüchtlingssituation so schnell nichts ändern wird und es sich um eine Daueraufgabe handelt, die wir nicht vernachlässigen werden“, so Heller weiter.
Gleichzeitig lobte Heller die gemeinsame und vorbildliche Arbeit, die Alice Gempfer seit Anfang 2016 und Paul Neufeld seit Herbst 2017 im Bereich Integration und Flüchtlingsarbeit leisten: „Ihre Erfolge wirken nachhaltig. Die Geflüchteten in Kall integrieren sich hier, lernen die Sprache, haben eigene Wohnungen und üben Berufe aus, agieren also völlig selbstständig.“ Mittlerweile fungieren Zugewanderte selbst als Integrationshelfer für Neuankömmlinge.
Die Gemeinde Kall sei besonders durch das Haus der Begegnung, für das Alice Gempfer weiterhin zuständig bleiben wird, erste Anlaufstelle und Begegnungsstätte für Geflüchtete aus dem gesamten Südkreis geworden. Dort bieten unter anderem Partner wie das Deutsche Rote Kreuz, der Jugendmigrationsdienst oder der Verein Wirkstatt Beratungen und besondere Angebote an. Zusätzlich werden – zumindest wenn die Corona-Pandemie es zulässt – Präventions- und Informationsveranstaltungen für Zugewanderte, Ehrenamtliche und Fachkräfte angeboten sowie monatliche Ehrenamtstreffen veranstaltet. „Das Engagement der ehrenamtlichen Helfer und der katholischen Pfarrgemeinden war zu jeder Zeit eine große und wertvolle Unterstützung. Es ist schön, dass auch der unermüdliche Einsatz der Ehrenamtler trotz der enormen Herausforderungen und Belastungen weiterhin Bestand hat“, betont Michael Heller.
Paul Neufeld gab dieses Lob an die Verwaltung und die Politik weiter: „Durch die positive Grundeinstellung in Kall fühlen sich die Menschen hier aufgenommen.“ Neufeld ist studierter Geograf und hat seine Abschlussarbeit zum Thema „Integrationsperspektiven von Geflüchteten in der kommunalen Flüchtlingsarbeit“ am Beispiel der Gemeinde Blankenheim verfasst, wo er vor seiner Arbeit in Kall bereits als Integrationsbeauftragter tätig gewesen war.
„Wir alle gemeinsam – Verwaltung, Politik und das Ehrenamt – haben in den vergangenen Jahren hier in Kall gute und verlässliche Strukturen für die Integrationsarbeit aufgebaut. Paul Neufeld ist seit 2017 eng in die praktische Umsetzung hier im Rathaus eingebunden. Unter anderem für die Zugewanderten, korrespondierenden Behörden und die Netzwerkwerkpartner ist er ein wichtiger Ansprechpartner. Das Thema Integration ist bei ihm in den allerbesten Händen“, so Alice Gempfer
Die Gemeinde Kall kooperiert bei der Integrationsarbeit neben der ehrenamtlichen Flüchtlingshilfe mit der Integrationsagentur des Deutschen Roten Kreuzes, die dienstags und donnerstags im Haus der Begegnung eine offene Sprechstunde anbietet. Hinzu kommen Beratungsangebote des Jugendmigrationsdienstes Euskirchen im Haus der Begegnung sowie beim Caritasverband für die Region Eifel.
„Die ehrenamtliche Flüchtlingshilfe“, so Bürgermeister Hermann-Josef Esser, „spielt dabei eine ganz besondere Rolle.“ Er bedaure es sehr, dass die jährliche Weihnachtsfeier mit den Ehrenamtlichen in der Gaststätte Gier 2020 pandemiebedingt hatte ausfallen müssen, freue sich aber schon auf ein Wiedersehen im neuen Jahr.
Momentan leben 203 Geflüchtete aus 23 Ländern im Kaller Gemeindegebiet. Ein Großteil (86) stammt aus Syrien. Es folgen Menschen aus dem Irak (26) und Afghanistan (20). Etwa zwei Drittel der Geflüchteten sind zwischen 18 und 55 Jahre alt. Durch die Auflösung der Zentralen Unterbringungseinrichtung an der Messerschmittstraße ist die Gemeinde wieder zur Aufnahme von Asylbewerbern verpflichtet.
pp/Agentur ProfiPress