Vorsicht: Eichenprozessionsspinner!
Besser von Raupen, deren Nestern und Häuten fernhalten – Keine Gegenmaßnahmen auf eigene Faust durchführen – Kommunen beauftragen Spezialfirmen zur Beseitigung – Mechernicher Ordnungsamt befallene Stellen melden
Mechernich/Kreis Euskirchen – Das Umweltministerium Nordrhein-Westfalen hat einen Praxisleitfaden zum Umgang mit dem Eichenprozessionsspinner veröffentlicht, darauf macht die Stadt Mechernich gemeinsam mit der Kreisverwaltung Euskirchen aufmerksam. Vor allem: Abstand wahren, lautet das oberste Gebot.
Im Frühjahr schlüpfen die Raupen dieses Nachtfalters, deren Brennhaare zu entzündlichen Hautreizungen und Atembeschwerden führen können.
„Schwere gesundheitliche Risiken“
„Der Kontakt mit den Raupen des Eichenprozessionsspinners birgt schwere gesundheitliche Risiken. Gleichzeitig unterstützen die Klimaveränderungen ihre Ausbreitung. Der neue Leitfaden bündelt den aktuellen Stand des Wissens und gibt praxisnahe Hilfestellung beim Umgang mit dem Eichenprozessionsspinner“, erläutert Dr. Heinrich Bottermann, Staatssekretär im Umweltministerium Nordrhein-Westfalen.
Das Ministerium rät dringend dazu, sich von den Raupen, deren Nestern und Häuten fernzuhalten. Auch sollten, etwa im heimischen Garten, keine Gegenmaßnahmen auf eigene Faust durchgeführt werden. Für das Entfernen der Nester im öffentlichen Raum beauftragen die Kommunen Spezialfirmen. Sofern ein Befall im privaten Garten oder Wald zu beobachten ist, sollten auch hier vom Eigentümer Spezialfirmen beauftragt werden.
Ungeachtet dessen sollte das Ordnungsamt der zuständigen Kommune informiert werden, damit die befallenen Stellen von den Kommunen kartiert werden können.
Maßnahmen bei Kontakt
Bei Verdacht eines Gifthaarkontakts empfehlen die Gesundheitsbehörden folgende Maßnahmen:
- Sofortiger Kleiderwechsel und der Versuch, mit einem Klebeband vorhandene Brennhaare von der Haut abzunehmen
- Duschbad mit Haarwäsche
- Bei Augenbeteiligung das Spülen mit Wasser
- Bei ausgeprägten Symptomen ärztliche Hilfe aufsuchen
- Hautreaktionen können lokal symptomatisch mit mittelstark bis stark wirksamen Kortikosteroiden behandelt werden
- Bei Bindehautentzündung Augentropfen, die auch ein Antiseptikum enthalten
- Gegen den meist stark ausgeprägten Juckreiz sind orale Antihistaminika hilfreich
- Bei respiratorischen Symptomen (asthmaartige Beschwerden) ist der Einsatz von geeigneten Medikamenten in Form von Dosier-aerosolen indiziert
- Schwerere Verläufe können eine systemische Kortikosteroidtherapie notwendig machen
Besondere Vorsicht sei also angebracht, allerdings habe es bisher im Stadtgebiet noch keinen Befall von Eichenprozessionsspinnern gegeben, teilt Sabine Floß von der Stadt Mechernich mit.
Der Leitfaden „Überwachung, Bekämpfung und Beseitigung des Eichenprozessionsspinners (EPS) – Ein Praxisleitfaden für die Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen“ steht zum Herunterladen zur Verfügung unter: https://url.nrw/eps_leitfaden
pp/Agentur ProfiPress