Sweelinck und die Hamburger
Themen-Konzert am Sonntag, 19. September, 16 Uhr mit Ingelore Schubert an der historischen Königorgel in Steinfeld
Kall-Steinfeld – Ein Konzert mit dem Thema „Der Organistenmacher“ über den Amsterdamer Komponisten und Orgelvirtuaosen Jan Pieterszoon Sweelinck und seine Hamburger Schüler gibt die Organistin Ingelore Schubert am Sonntag, 19. September, im Rahmen des „Internationalen Orgelsommers“ ab 16 Uhr in der Steinfelder Klosterbasilika.
Der Eintritt ist frei, Spenden werden gerne angenommen. Die Corona-Regeln sind einzuhalten. Auf dem Programm stehen unter anderem Sweelincks Toccata in C, seine Variationen über „Onder een linde Groen“, „Malle Sijmen“, „Fantasia Chromatica“ und zwei Variationen über „Es ist das Heil uns kommen her“.
Außerdem Werke seiner Schüler Jacob Praetorius, Heinrich Scheidemann, Matthias Weckmann, Adam Reincken und zum Schluss Choralbearbeitungen von Johannes Sebastian Bach („Es ist das Heil uns kommen her“, „Befiehl du deine Wege“ und „Herzlich lieb habe ich dich, o Herr“).
Ingelore Schubert studierte in Hamburg bei Gisela Gumz und in Amsterdam bei Ton Koopman. 1983 schloss sie das Studium mit dem Konzertexamen ab, es folgten Meisterkurse bei Robert Kohnen, Jos van Immerseel und Gustav Leonhardt.
Als Solistin sowie als Cembalistin des Marais Consort führten sie Konzertreisen durch ganz Europa und die ehemalige UdSSR, unter anderem zum Swedish Baroque Festival, dem Musikfestival Asolo/Venedig, dem Copenhagen Summer Festival, den Niedersächsischen Musiktagen, dem Fränkischen Sommer, dem WDR Musikfest, Rheingau Musik Festival usw.
Spezialistin für historische Orgeln
Die Medien (Rundfunk, CD, Fernsehen) begleiteten ihren Weg. Seit 1988 unterrichtet Ingelore Schubert historische Tasteninstrumente und Generalbass-Spiel an der Hochschule für Künste in Bremen. Zudem hat sie sich in zahlreichen Konzerten und Einspielungen auch als Spezialistin für historische Orgeln profiliert.
Der Hamburger Abendblatt schrieb über Schubert: „Dass sie zu den Größten ihres Faches zählt, beweist die Künstlerin mühelos … ihr gelingt etwas, was andere Interpreten nur selten schaffen: Musik wird zur Sprache, ihre Stimme erklingt durch das Instrument…“
Um 1600 wurde es in Hamburg zum Begriff, ein Sweelinckschüler zu sein. Jan Pieterszoon Sweelincks außerordentlicher Ruf als Orgelvirtuose und Lehrer spiegelt sich darin wider, dass Scharen von deutschen Kirchenmusikern zu ihm nach Amsterdam pilgerten und damit seinen Ruf als „Hamburgischer Organistenmacher“ begründeten, als den ihn Johann Mattheson ihn später bezeichnete.
Zu seinen Schülern gehörten so unterschiedliche Musikerpersönlichkeiten wie Jacob Praetorius (Organist an St.Peter in Hamburg), und der mit ihm befreundete Heinrich Scheidemann (Organist an St.Katharinen).
Bei diesen beiden studierte der aus Thüringen stammende Matthias Weckmann, der dann ab 1655 Organist an St.Jakobi wurde. Über Adam Reincken, Schüler von H.Scheidemann und ab 1663 dessen Nachfolger als Katharinen-Organist, führt die Lehrer-Schüler-Verbindung in direkter Linie zu Johann Sebastian Bach.
Bach wanderte von seinem Studienort Lüneburg aus mehrfach nach Hamburg, um den improvisierenden Reincken zu hören. Später bewunderte dann der alte Reincken im Gegenzug die Improvisationskunst seines jüngeren Kollegen.
pp/Agentur ProfiPress