Winterchaos im Kreis: „Bleibt zu Hause!“
Bürgermeister und Stellvertreter richten eindringlichen Appell an die Menschen, sich an Corona-Spielregeln zu halten und die Kommunen – auch Mechernich – vor unkontrolliertem Besucherandrang zu schützen – Erster Beigeordneter Thomas Hambach: „Wildes Parken auf Äckern, Notdurft-Verrichtung in Vorgärten, sich selbst in Lebensgefahr bringende Wanderer, festgefahrene Autos und Riesenstaus – unter Wintervergnügen verstehen wir etwas anderes“
Mechernich/Hellenthal – Der Besucherandrang in die hiesigen Wintersportgebiete hat in Hellenthal, aber auch in anderen Kommunen des Kreises Euskirchen wie Mechernich von den Behörden inakzeptables Chaos ausgelöst.
Verkehrsstaus, wildes Parken auf Äckern und Weiden sowie die Verrichtung menschlicher Notdürfte in Vorgärten und auf Privatgrundstücken waren am Wochenende die Folge. Von der Beschimpfung, dem Verunglimpfen und Bespucken der um Regulierung bemühten Ordnungskräfte ganz abgesehen.
Deshalb haben sich am Dreikönigstag die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie deren Vertreter mit Landrat Markus Ramers zusammengesetzt und einen eindringlichen Appell an die Menschen im und außerhalb des Kreises Euskirchen gerichtet, zu Hause zu bleiben.
Der Mechernicher Beigeordnete Thomas Hambach vertrat bei der Konferenz Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick. Er sagte dem Mechernicher „Bürgerbrief“: „Bleibt bitte zu Hause und haltet Euch an die pandemiebedingten sozialen Regeln. Sie dienen zu Eurem eigenen Schutz!“
Gastronomische Betriebe seien geschlossen, es stünden keine öffentlich zugänglichen Toiletten zur Verfügung, keine Wickelräume für Babys und Kleinkinder, keine Möglichkeit zur Einkehr, kein Ort zum Aufwärmen. Hinzu kämen lange Staus auf der Autobahn und eine insgesamt schwierige Verkehrslage. Hambach: „Unter Freizeitvergnügen und Schneespaß verstehen wir etwas anderes!“
Allerorten Überlastung
Die Wintersportgebiete in der Gemeinde Hellenthal, aber auch in zahlreichen anderen Orten in den Kommunen Bad Münstereifel, Blankenheim, Dahlem, Kall, Mechernich, Nettersheim und Schleiden mit entsprechender Schneelage seien am vergangenen Wochenende an die Grenzen ihrer Belastbarkeit gekommen, schreibt Sven Gnaedig vom Pressestab des Landrats.
Aus diesem Anlass hätten die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister am Dreikönigstag, dem 6. Januar, gemeinsam mit Landrat Markus Ramers, der Kreispolizeibehörde und der Nordeifel-Tourismus GmbH (NeT) über die Situation beraten und einen eindringlichen Appell formuliert.
Darin heißt es, touristisches Reisen sei bundesweit untersagt, der strikte Lockdown sei verlängert worden. Bundes- und Landesregierung hätten an die Menschen appelliert, Ausflüge zu vermeiden. Gnaedig: „Dennoch kamen in den letzten Tagen so viele Tagesausflügler in die Eifel wie schon lange nicht mehr.“
„Wir teilen die Sehnsucht nach Bewegung draußen in der Natur, vor allem im Schnee“, schreibt der Sprecher von Markus Ramers: „Die Realität ist jedoch, dass es in der aktuellen pandemischen Lage schlichtweg keine Angebote in der Nordeifel für die vielen Besucherinnen und Besucher gibt. Die Skigebiete sind nicht zugänglich, die Lifte laufen nicht, die Rodelhänge sind gesperrt, ebenso die meisten Parkplätze. Auf den Waldwegen besteht eine extrem erhöhte Schneebruchgefahr, die lebensgefährlich ist.“
Die Devise laute daher: „Stay @ home! in diesen Zeiten der Pandemie und des strikten Lockdowns. Die Menschen sind aufgefordert, Spaziergänge und frische Luft am eigenen Wohnort zu suchen. Wir freuen uns gemeinsam auf eine Zeit, in der unsere touristischen Angebote der Nordeifel wieder unbeschwert genutzt und erlebt werden können!“
pp/Agentur ProfiPress