Sandsäcke von der Feuerwehr
Gemeinde Kall und Feuerwehr rufen Bürger zur Selbsthilfe bei Unwetterlagen auf – 5000 Sandsäcke im Gerätehaus – Wehrleiter Harald Heinen gibt Tipps zum Umgang
Kall – Eines ist mittlerweile gewiss: Das nächste Unwetter kommt bestimmt und wird auch nicht vor der Gemeinde Kall haltmachen. Weil auch eine bestens ausgestattete und hochmotivierte Feuerwehr nicht überall sein kann, rufen die Gemeinde und die Freiwillige Feuerwehr die Bürger auf, sich selbst zu helfen.
Die Freiwillige Feuerwehr gibt aus diesem Grund leere Sandsäcke als Hochwasserprophylaxe aus. „Seit den beiden Hochwassern Mitte Juni, wo wir jeweils dreißig Einsatzstellen hatten, haben wir etwa 100 Sandsäcke zum Selbstkostenpreis abgegeben“, berichtet Wehrleiter Harald Heinen, der bei der Gemeinde Kall momentan auch das Ordnungsamt leitet.
Der Selbstkostenpreis beläuft sich auf 30 Cent pro Sandsack, die nach Meldung beim Ordnungsamt (02441/888-37 oder -43) am Feuerwehrgerätehaus ausgegeben werden. „Dort haben wir immer 5000 ungefüllte Sandsäcke vorrätig“, erklärt Heinen. Die Sandsäcke müssen mit feinkörnigem Sand, Heinen empfiehlt Putz- oder Maurersand, zu drei Vierteln gefüllt werden. Anschließend werden sie mit einem Bändchen zugezogen und im gefährdeten Bereich überlappend ausgelegt, also vor Türen oder Grundstückseinfahrten.
„Die Sandsäcke werden zwar nass, lassen das Wasser aber nicht durch“, weiß der Wehrleiter. Für eine normale Haustür sollten im Regelfall fünf Säcke ausreichend sein. Sein besonderer Tipp: Noch sicherer ist die Barriere, wenn zwischen zwei Sandsackstapel eine Plastikfolie geklemmt wird. Nach dem Einsatz sollte der Sand ausgekippt und getrocknet werden, die leeren Sandsäcke sollten trocken und lichtgeschützt gelagert werden, damit sie möglichst lange halten und nicht verrotten.
Was viele Bürger nicht wissen: Die Feuerwehr hat schon immer Sandsäcke ausgegeben, das Angebot ist allerdings recht unbekannt, auch wenn die Anfragen steigen. „Bei aktuellen Wetterlagen teilen wir die Sandsäcke auch selbst aus“, sagt Heinen, ein entsprechendes Sandlager befindet sich ebenfalls am Gerätehaus in Kall. „Wir können 300 Sandsäcke im Soforteinsatz befüllen“, teilt Heinen mit.
Sollten größere Mengen benötigt werden, als die Feuerwehr Kall vorrätig hat, hilft das Technische Hilfswerk in Schleiden. Bei Großschadenslagen kann auch auf das Landessandsacklager in Bonn zurückgegriffen werden.
pp/Agentur ProfiPress