Zapfenstreich zum Abschied
Große Ehrung für Peter Wassong – Weyerer war 43 Jahre lang Ortsvorsteher – Politische Weggefährten kamen zur Verabschiedung
Mechernich-Weyer – Es ist ein bewegender Moment: Mit einem „Großen Zapfenstreich“ auf dem Dorfplatz wurde jetzt Peter „Ivo“ Wassong nach 43 Jahren als Ortsvorsteher in den Ruhestand verabschiedet. Fast ganz Weyer und viele Ehrengäste wohnten diesem feierlichen Zeremoniell bei.
Wassong hat für das 800-Einwohner-Dorf viel geleistet. Beim „Großen Zapfenstreich“ waren die Örtlichkeiten schon Beweis genug: Dorfplatz und Bürgerhaus – beides wurde während seiner Amtszeit und unter seiner Regie hergerichtet oder gebaut.
Kurz vor 21 Uhr sind die Verdienste des heute 71-Jährigen, der auch eine Zeit lang CDU-Fraktionsvorsitzender im Mechernicher Stadtrat war, immer wieder Thema unter den angereisten Gästen. Auch der Bundestagsabgeordnete Detlef Seif, die vielen angereisten ehemaligen Mitstreiter im Mechernicher Rat, die Ortsvorsteherkollegen, Vertreter aller Vereine im Dorf oder schlicht den Weyerern selbst, zollen Wassong dafür Respekt.
Dass er Immenses geleistet habe, sei unstreitig, hört man vor Ort. Heinz Kehmeier aus Wachendorf, Rolf Jaeck aus Kommern – der eine ein ehemaliger Ortsvorsteher, der andere ein amtierender Ortsvorsteher, Kehmeier wie Peter Wassong ehrenamtlicher Verwaltungschef in Mechernich, Jaeck mal Stellvertreter – kommen da schnell ins Erzählen.
„Wenn Peter als Bürgermeister gebraucht wurde, war er da und hat gehandelt. Für unsere Vereine, beim Bau unseres Bürgerhauses in Kommern“, sagt Rolf Jaeck.
Wenige Meter weiter, am Rand des Dorfplatzes, wo gleich gegenüber die Musikvereine Harmonie Weyer und Cäcilia Flosidorf zusammen mit dem Jugend-Spielmannszug Nettersheim den „Großen Zapfenstreich“ zu Ehren Wassongs spielen werden, stehen Mitglieder des Junggesellenvereins Wildschweine 1980 Weyer und warten auf den Beginn des Ehrentributs. Im Hintergrund ist der Maibaum frisch geschmückt. Das ist so üblich zur tags drauf mit dem traditionellen Ausgraben des Kirmesknochens durch den JGV beginnenden Weyerer Kirmes.
„Doch wir haben ihn gestern auch zu Ehren von Ivo neu geschmückt“, betont Marcel Hansen. Ihm habe man schließlich auch zu verdanken, dass man auf dem Dorfplatz die Mainacht feiern kann wie den Standort für den Baum.
Ivo kommt wenige Minuten später mit seiner Familie zum Ehrenplatz. „Muss das alles sein? Ich weiß es nicht?“ fragt sich Wassong bescheiden. Doch sein jüngster Sohn Björn, Nachfolger seines Vaters im Ortsvorsteheramt, hatte das entschieden. Alternativlos für den Vater.
Als Lieblingsstück innerhalb der freien Musikwahl der „Serenadenform“ des „Großen Zapfenstreiches“ hat sich Peter Wassong etwas wünschen dürfen. Deshalb erklingt wenige Minuten später „Wo der Wildbach rauscht“, ein zünftiges alpenländisches Notenwerk.
Der Wunsch war Peter Züll, Karina Heß und Jürgen Kreutz, die die versammelten rund 60 Musikerinnen und Musiker leiten, Befehl. Björn Wassong steht neben seinem Vater auf dem Podest, dazu Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick. Es ist feierlich.
15 Minuten später ist mit dem Abspielen der Nationalhymne ist der Zapfenstreich vorbei.
Auf Nachfrage verrät Peter Wassong, was es denn mit dem zweiten Vornamen „Ivo“ auf sich hat, unter den ihn im seinem Heimatdorf alle rufen: „Das war der Vorname meine Großvaters Ivo Jost. Er war nach dem Zweiten Weltkrieg Bürgermeister in Dreiborn und auch in damaligen Kreistag in Schleiden“.
Weggefährten wissen: Das Kantige und das Strategische – beides hat Peter „Ivo“ Wassong in der Kommunalpolitik von Mechernich ausgezeichnet. Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick nickt dazu bestätigend und lobt: „Er hat einen geradlinigen Charakter!“
Zum Feiern zieht die versammelte Festgemeinde vom Dorfplatz hoch ins Bürgerhaus zum zweiten „Zapfenstreich.
pp/Agentur Profi Press