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Nana Mouskouri in Steinfeld

Pressevertreter gingen im Kloster auf Tuchfühlung mit dem Weltstar aus Griechenland – Trotz ihrer 83 Lebensjahre jugendlich wirkende Bühnendiva bezog im neuen Steinfelder Gästehaus Quartier vor ihrem Auftritt beim Monschau-Festival

Kall-Steinfeld/Monschau – Glatte schwarze Haare, viereckige Brille, unverkennbar charmanter Akzent vom Peloponnes, das ist Nana Mouskouri, seit über einem halben Jahr ungebrochen auf dem ganzen Globus gefeierter Bühnenstar.

Diese Woche gab sie der Eifel die Ehre. Und das zweifach: Vor ihrem Konzert während des „Monschau-Festivals“ auf der Burg hoch über der Rur übernachtete der Weltstar im neuen Gästehaus von Kloster Steinfeld. Im Trauzimmer des Klosters gab sie der regionalen Presse ein Interview. Für die Kölner Tageszeitungen und die Agentur ProfiPress war der Journalist Stephan Everling dabei.

Nana Mouskouri im Kloster Steinfeld: Sie sei kein Star, beteuerte die weltweit noch immer präsente Bühnendiva und überzeugte Europäerin: Ein Star sei ihre Lieblingssängerin Marlene Dietrich gewesen, mit der sie in den 60er Jahren in England mit demselben Promoter zeitgleich auf Tour war. Getroffen hätten sie sich nie, da sie aber nacheinander in denselben Hallen aufgetreten seien, konnten sie sich gegenseitig Briefe in den Garderoben hinterlassen. „Ich habe ihr geschrieben, wie sehr ich sie bewunderte und meine Blumen dort gelassen. Und sie hat mir Kussmünder auf Papier stehen gelassen. Sie nannte mich immer »Meine Nachtigall«.“ Foto: Stephan Everling/KStA/KR/pp/Agentur ProfiPress

Er schreibt: „Der Weltstar auf Tuchfühlung wirkt aufgeräumt, wach und völlig unprätentiös. Ihre bescheidene und freundliche Art lässt fast vergessen, dass sie mit 300 Millionen verkauften Tonträgern und mehr als 300 Goldenen, Platin- und Diamant-Schallplatten eine der erfolgreichsten Bühnenkünstlerinnen überhaupt ist. Authentisch wird so etwas genannt. So stellt sie sich offen und in bester Plauderlaune den Fragen, die sie in einem Mischmasch aus Deutsch und Englisch beantwortet.“

Marlene Dietrichs „Nachtigall“

Nein, ein Star zu werden, habe sie nie im Kopf gehabt, wird sie zum Ende des Gesprächs sagen, und man nimmt es ihr ab. „Ich wollte immer Sängerin sein, ich bin ein normaler Mensch“, gesteht sie. Sie wolle, dass die Menschen glücklich sind, denn die würden auch sie glücklich machen.

Ein Star sei ihre Lieblingssängerin Marlene Dietrich gewesen, mit der sie in den 60er Jahren in England mit demselben Promoter zeitgleich auf Tour war. Getroffen hätten sie sich nie, da sie aber nacheinander in denselben Hallen aufgetreten wären, konnten sie sich gegenseitig Briefe in den Garderoben hinterlassen. „Ich habe ihr geschrieben, wie sehr ich sie bewunderte und meine Blumen dort gelassen. Und sie hat mir Kussmünder auf Papier stehen gelassen. Sie nannte mich immer »Meine Nachtigall«.“

40 Konzerte hat die 83-Jährige bislang 2018 gegeben, berichtet ihre Managerin, fast das gleiche Pensum wie früher. Wie ihre Stimme das mitgemacht habe? „Ich bin immer sehr vorsichtig und rede nicht viel“, antwortet Mouskouri und schiebt ein „außer bei Interviews“ hinterher.

Wenn sie auf die Bühne komme, sei da zuerst ein schwarzes Loch. „Mein Traum ist, dass am Ende des Abends da ganz viel Licht ist und ich jedes Gesicht, das dort im Haus ist, gesehen habe“, beschrieb der Weltstar den Eifeler Reportern ihre Gefühlslage. Schließlich sei sie ein sehr kommunikativer Mensch. Ihr Mann André Chappelle sage, sie rede mit jedem, mit Menschen, mit Katzen und mit Hunden . . .

Bei Quincy Jones gelernt

1961 hatte sie als junge, unbekannte Künstlerin mit „Weiße Rosen aus Athen“ ihren großen Hit. „Das hat mir gezeigt, wie ich als Sängerin leben kann.“ Ein Jahr später wurde ihr der Produzent und Jazzmusiker Quincy Jones vorgestellt, der sie mit nach Amerika nahm. „Als ich in mein Hotelzimmer kam, lag das Bett voll mit Schallplatten und einem Plattenspieler“, erzählt sie. Dazu eine Notiz: „Das ist Deine Schule.“

Sie habe damals keine Erfahrung gehabt, konnte keinen Rhythmus finden, kein Engagement. Quincy sei ihr Lehrer gewesen. Bis heute sei sie gut mit ihm befreundet. „Er ist ein Genie.“ Doch in Amerika habe sie nicht bleiben wollen. „Ich liebe die amerikanische Musik sehr, aber ich wollte da nicht wohnen.“ Sie bleibe Europäerin. Von 1994 bis 1999 saß „die“ Mouskouri sogar im Europaparlament.

Diese Woche gab der Weltstar Nana Mouskouri der Eifel gleich zweifach die Ehre: Vor ihrem Konzert während der „Monschau-Klassik“ auf der Burg hoch über der Rur übernachtete die große Sängerin im neuen Gästehaus von Kloster Steinfeld. Foto: Stephan Everling/KStA/KR/pp/Agentur ProfiPress

Und ihr Markenzeichen, die Brille? Fotografen und Kameramänner würden sie hassen und sie immer wieder bitten, sie abzunehmen. „Harry Belafonte hat mich gezwungen, ohne Brille zu singen, und ich habe drei Tage lang ganz schlecht gesungen“, lacht sie. Dann habe sie ihm angedroht, die Show zu verlassen, so dass er es ihr gestattet habe. „Nur auf dem Cover, da musste ich die Brille wieder abnehmen.“

„Forever Young“ heißt das Programm beim Monschauer Konzert, genauso wie ihre neue Platte. „Mein Publikum ist »Forever Young«, und die Lieder sind »Forever Young«“, sagt sie und lässt sich selbst bescheiden aus der Aufzählung heraus. Es seien Lieder aus den vergangenen 60 Jahren, aus der Vergangenheit. „Wir können nicht ohne Vergangenheit leben, ohne sie wären wir nicht dort, wo wir heute sind.“

Musik von Elvis Presley, Amy Winehouse und Charles Aznavour, aber auch Klassik und griechische Lieder sind dabei. Und natürlich auch die „Weißen Rosen“. Nana Mouskouri: „Ich habe es so oft gesungen, aber immer mit einem neuen Publikum…“

pp/Agentur ProfiPress