Musik für die Seele
Vier Vereine aus dem Stadtgebiet spielten weihnachtliche Konzerte vor dem Kreiskrankenhaus Mechernich
Mechernich – Aus dem Nichts ertönen vertraute Melodien. Sie sind Balsam für die angefochtenen Herzen. „In der Advents- und Weihnachtszeit im Krankenhaus zu liegen ist bitter. Da tun erhellende Klänge gut! Musik muntert auf, sie stärkt, sie gibt Mut“, betonte Krankenhausseelsorger Dr. Michael Stöhr, der über ein weihnachtliches Spektakel der besonderen Art vor dem Mechernicher Kreiskrankenhaus berichtete.
An allen vier Sonntagen im Advent spielten in der Abenddämmerung die Musikvereine aus Weyer, Antweiler, Kallmuth oder die Greesberger Musikanten aus Kommern „für die Kranken im Haus“.
Stöhr: „Es war berührend zu sehen, wenn sich in den Krankenzimmern ein Vorhang zur Seite schob und eine Hand zum Gruß gewunken wurde. Die Musikvereine wollte ein wenig Freude und Licht zu den Patienten und Patientinnen bringen. Das ist ihnen gelungen!“
Der Förderverein des Gesundheitsverbundes kkhm organisierte die Spielmannszüge. Ralf Claßen, der Vorsitzende des Fördervereins, freut sich über den wachsenden Zuspruch: „Es blieben sogar Menschen vor dem Haus stehen, um die Musik zu hören!“, freute er sich.
„Friedlich, festlich, tragend“
Die kleine Tradition, auf dem „Rossels-Platz“ vor dem Krankenhaus kräftige Blasmusik aufspielen zu lassen, ist aus der Not geboren. Denn in der Corona-Zeit waren die Aktivitäten der Vereine mehr oder weniger zum Erliegen gekommen. „Die Idee, an der frischen Luft ein Ständchen zu spielen, lag damals nahe. Danach wollten wir das bewährte Angebot fortführen“, so Claßen.
Die Küche des Krankenhauses stiftete den Musikern einen Glühwein oder Kinderpunsch. Christine Fischer aus dem Vorstand des Vereins verteilte reichlich Tassen: „Es kommt richtige Weihnachtstimmung auf, wenn Angehörige oder Patienten hautnah dabei sind!“
Am dritten Advent war Dr. Michael Stöhr selbst Patient auf einer Station. Eine Entzündung hatte ihn ans Bett im Krankenhaus gefesselt: „Ich war noch mit dem Abendbrot beschäftigt und in Gedanken über die wankende Gesundheit, als das Lied »Zu Bethlehem geboren« erklang! Es war wie ein Gruß aus einer anderen Welt, so friedlich, so festlich, so tragend. Ich bin froh, wenn dieses Angebot fortgeführt wird.“
pp/Agentur ProfiPress