„Mit Freude zum Haus des Herrn“
Karl-Heinz Stoffels (52) feierte 25jähriges Priesterjubiläum in St. Georg – Kallmuther Theologe fand als Pater Elias OSB in der Benediktinerabtei Maria Laach eine zweite Heimat – Aber: „Ich senn unn blieve ne Kallmethe Jong!“
Mechernich-Kallmuth – Der 1966 als Karl-Heinz Stoffels in Kallmuth geborene Benediktinerpater Elias von Maria Laach feierte sein Silbernes Priesterjubiläum am Wochenende in seiner Tauf- und Erstkommunionskirche St. Georg im Schatten von Ravels- und Pflugberg. Zahlreiche Gläubige schüttelten dem Jubilar die Hände oder umarmten ihn. Die Atmosphäre war gelöst und überaus freundlich.
Die Diakone Karl-Heinz Stoffels und Hardy Hawinkels empfingen die Priesterweihe am 19. Februar 1994 aus den Händen von Weihbischof Dr. Gerd Dicke. Diözesanbischof Prof. Dr. Klaus Hemmerle, der die Weihekandidaten während ihrer gesamten Vorbereitungszeit begleitet hatte, starb wenige Wochen vor der Weihe. Karl-Heinz Stoffels erinnerte während der Messe an ihn.
Für besonderen Musikgenuss während des Gottesdienstes sorgten nicht nur der Kirchenchor St. Cäcilia unter der Leitung von Stefan Weingartz und der Musikverein Kallmuth, dem Karl-Heinz Stoffels anderthalb Jahrzehnte als aktiver Trompeter angehört hatte, sondern auch die Choralschola des Klosters Maria Laach, dem Stoffels seit fünf Jahren als Pater Elias OSB (= Ordo Sancti Benedicti, Orden des Heiligen Benedikt) angehört.
Wallfahrtslied getextet
Seinem Weihejubiläum vorangestellt hatte Karl-Heinz Stoffels den ersten Vers des Psalms 122: „Ich freute mich, als man mir sagte: Zum Haus des Herrn wollen wir pilgern.“ Der Spruch habe sein ganzes Leben geprägt, verriet der Jubilar – und Gerhard Mayr Reineke, der für Pfarreirat und Kirchenvorstand gratulierte, sagte der Gemeinde, dass Karl-Heinz Stoffels von Kindesbeinen angetan war von den Pilgerscharen, die zweimal im Jahr – am Schmerzensfreitag in der Fastenzeit und am 1. Mai zum St.-Georgs-Ritt – in sein ansonsten nicht besonders hervorstechendes Heimatdorf strömten.
„Karl-Heinz muss sehr beeindruckt gewesen sein, dass sich die Menschen aus der ganzen Umgebung aufmachten, um in Kallmuth Kraft und Kontemplation zu finden“, vermutete Gerhard Mayr-Reineke: „Inspiriert schriebst Du den Text für das Kallmuther Wallfahrtslied.“ Als Pfarrer vieler Kirchengemeinden in Blankenheim und Monschau organisierte Karl-Heinz Stoffels Wallfahrten in seinen Geburtsort.
Bis er nach und nach erkannte, dass sich sein Platz nicht als „Pfarramtsmanager“ an der Spitze einer „GdG“ (Gemeinschaft der Gemeinden) befand, sondern im Kloster Maria Laach, wo er nach Kallmuth tatsächlich eine zweite Heimat gefunden habe.
„Keine Flucht, Heimat gesucht“
„Andere mögen das können, Manager und gleichzeitig ein kontemplativer Mensch sein“, er habe seinem priesterlichen Leben nach der stressigen Zeit als Pfarrer wieder eine andere Richtung geben müssen: „Ich habe mich überall wohlgefühlt bei den Menschen in meinen Gemeinden. Es war keine Flucht, es war ein Suchen und Finden von Heimat.“
Jedenfalls freuten sich zahlreiche Gratulanten und Freunde bei der anschließenden Feier im Kallmuther Bürgerhaus, dass das berühmte Kloster am Laacher See auch in der Eifel liegt und nur 60 Autominuten von Kallmuth entfernt. So sei man schnell an dem einen wie an dem anderen Ort, wenn man sich sehen wolle.
Als nächstes ist Karl-Heinz Stoffels am Schmerzensfreitag, 29. März, als Zelebrant der Frühmesse (8.30 Uhr) wieder in Kallmuth, sein Mitbruder Pater Andreas Werner OSB, Prior-Administrator der Abtei Maria Laach, zelebriert das Festhochamt um 11 Uhr in St. Georg.
Bei der weltlichen Feier im Bürgerhaus zeigte sich der Jubilar gelöst und überwältigt von der Zuneigung seiner Dorfgenossen. „Ich senn unn blieve ne Kallmethe Jong“, bekannte Pater Elias.
Psalm 122 ständiger Begleiter
Das Pilgern sei für ihn zum Sinnbild eines christlichen Lebens geworden. Und der eingangs erwähnte erste Vers des Psalms 122 war nicht Stoffels Weihespruch, er begleitete ihn auch auf Wallfahrten nach Rom, Lourdes und Jerusalem. Als er sich in Maria Laach vorstellte, einem Montag, wurde der Psalm gesungen und als er, wieder an einem Montag, ins Kloster einzog, da hieß es wieder: „Wie freute ich mich, als man mir sagte: Zum Haus des Herrn wollen wir pilgern?“
Als Bischof Klaus Hemmerle am 24. Januar 1994 gestorben war, da sei sein Leichnam feierlich in den Dom getragen worden. Zur Eröffnung der ergreifenden Zeremonie wurde Psalm 122 gesungen.
pp/Agentur ProfiPress