Aktuelles

ProfiPress

Agentur für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, journalistische und redaktionelle Dienstleistungen.

Nachrichten

Mechernicher Realschüler unterstützen Kinderheim in Indien

Mechernicher Realschüler unterstützen Kinderheim in Indien
Pater Leo D’Souza, Leiter des “Aloysian Boys Home”, berichtete im Schulzentrum über seine Schützlinge
Mechernich – Er ist Priester mit Doktortitel, Professor für Biologie, spricht acht Sprachen und hat ein Herz für die Schwächsten der Gesellschaft: Der indische Jesuitenpater Leo D’Souza (77) besuchte jetzt die Mechernicher Realschule, weil die Schüler und Lehrer dort ein besonderes Projekt unterstützen: Das Waisenhaus “Aloysian Boys Home”, einem Waisenhaus in Kotekar vor den Toren der südindischen Stadt Mangalore. Dort werden zurzeit 120 Kinder zwischen fünf und 18 Jahren betreut und gefördert, 90 Jungen und 30 Mädchen.
“Es sind Kinder von der Straße, die Eltern sind im Gefängnis oder tot”, berichtete der Priester den Schülern der Klasse 8a, die das von Pater Leo geleitete Heim unterstützen wollen. Die Klasse 9c ist schon mit Feuereifer dabei und überreichte dem Geistlichen einen Spendenumschlag, um ein weiteres Projekt in Indien anzukurbeln: Sie ermöglichen damit den “Abgängern” des “Aloysian Boys Home” eine weitere Ausbildung am College oder an der Handwerkerschule, in der die Schützlinge verschiedenste Berufe von der Näherin über Klimatechniker oder Computerspezialist bis zum Automechaniker lernen können. Zu den Kindern und Jugendlichen, die sie unterstützen, können sie auch per Email Kontakt halten, Bilder senden und Fragen stellen.
Willy Krause, Leiter der Mechernicher Realschule, berichtete, wie es zu der Zusammenarbeit kam: “Wir wollten ein Schwerpunkt im Bereich soziales Lernen schaffen und waren uns schnell einig, dass eine Patenschaft für ein Kind aus der so genannten Dritten Welt eine gute Sache wäre.” Konkret wollte die Schule den Schulbesuch durch Spenden ermöglichen. Krause: “Für unsere Schüler ist der Schulbesuch etwas Normales, manchmal auch Lästiges. Wir wollten die Erkenntnis fördern, dass viele Kinder auf der Welt froh wären, wenn sie durch den Schulbesuch bessere Chancen im Leben hätten.”
Das Geld dafür sollte nicht bloß durch Spenden zusammenkommen, sondern auch durch schulische Aktionen wie Kuchenverkauf, Sponsorenlauf oder Aktionen am Tag der offenen Tür. Die Schüler waren angetan von der Sache, und so löcherte die Klasse 8a den indischen Pater nach dem Leben der Kinder im Heim an der Westküste des indischen Subkontinents.
“Sie leben in Kleingruppen von zehn Kindern in einzelnen Häusern zusammen, die familienähnlich von einer Hausmutter betreut werden”, so der Pater. Ende der siebziger Jahre hatte das Heim mit zehn Kindern angefangen. Den jetzigen 130 Heranwachsenden wird der Schulbesuch ermöglicht, neben Nahrung und medizinischer Versorgung bekommen sie vor allem ein neues Zuhause. Johannes Klinkhammer, Vussemer Ortsvorsteher, der den Pater bei seinem Besuch begleitete, ergänzte: “Das läuft so ähnlich wie in den SOS-Kinderdörfer ab.”
Klinkhammer hat das Heim schon selbst besucht, in Vussem werden regelmäßig Bazare (das nächste Mal am Sonntag, 22. November) und weitere Aktionen organisiert, um das “Aloysian Boys Home” zu unterstützen. Mit dem Priester verbindet den Ortsvorsteher seit langem ein persönliches Verhältnis: Pater Leo D’Souza traute Johannes Klinkhammer und seine Frau Anneliese vor 35 Jahren in Holzheim.
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

29.10.2009