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„Licht aus. Himmel an.“

Neuer „Sternenblick Mondnacht“ bei der Floisdorfer Hubertuskapelle eingeweiht – Thema: „Lichtverschmutzung“ und Astronomie in verschiedenen Religionen und Kulturen – Einer von zehn in der Nordeifel – Sternenhimmel fast nirgendwo mehr so gut sichtbar – Liegebank, Infotafeln und mehr laden zum Verweilen mit Blick nach oben ein

Mechernich-Floisdorf – Die malerische Hubertuskapelle in Floisdorf, gestiftet von den Gebrüdern Schilles, liegt an einem ganz besonderen Ort. Zu einer Seite kann man in Richtung Zülpicher Börde und Kölner Bucht schauen, zur anderen in Richtung Eifel. Ein Unterschied wie Tag und Nacht – zumindest in Sachen Licht. Denn je heller die Nacht, desto weniger Sterne kann man sehen – und umgekehrt.

Diesen Gegensatz in Bezug auf „Lichtverschmutzung“ hat sich der „Sternenblick Mondnacht“ zum Motto gemacht, einer von mittlerweile zehn „Sternenblicken“ in der Nordeifel. Hier wird die Astronomie auch thematisch zur Kapelle passend in verschiedenen Kulturen und Religionen erklärt. Jeder der Punkte hat ein anderes Thema, so zum Beispiel „Kosmisches Wetter“ in Hellenthal oder „Radioteleskop“ in Effelsberg.

Der neue „Sternenblick“ an der Floisdorfer Hubertuskapelle wurde kürzlich feierlich eingeweiht. Dort dreht sich alles um das Thema „Lichtverschmutzung“ sowie Astronomie in verschiedenen Kulturen und Religionen. Hier nehmen die Besucher gerade ein Modell der Milchstraße in Augenschein. Foto: Henri Grüger/pp/Agentur ProfiPress
Der neue „Sternenblick“ an der Floisdorfer Hubertuskapelle wurde kürzlich feierlich eingeweiht. Dort dreht sich alles um das Thema „Lichtverschmutzung“ sowie Astronomie in verschiedenen Kulturen und Religionen. Hier nehmen die Besucher gerade ein Modell der Milchstraße in Augenschein. Foto: Henri Grüger/pp/Agentur ProfiPress

Möglich gemacht hatte das Ganze die „SternenLandschaft Eifel“, die Teil des „Naturpark Nordeifel e.V.“ ist. Nun wurde der Punkt feierlich eingeweiht – verbunden mit einer Sternenführung des Lückerather „Sternenguides“ Rainer Kuhl.

Schnitten gemeinsam das Band zur Eröffnung durch: (v. r.) Ingenieur Rudi Mießeler, Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, die Architektin Ute Frauenkron, Christian Heitmann vom Kapellenverein und Dominik Hosters, Geschäftsführer des „Naturpark Nordeifel e.V.“ in Nordrhein-Westfalen. Foto: Henri Grüger/pp/Agentur ProfiPress
Schnitten gemeinsam das Band zur Eröffnung durch: (v. r.) Ingenieur Rudi Mießeler, Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, die Architektin Ute Frauenkron, Christian Heitmann vom Kapellenverein und Dominik Hosters, Geschäftsführer des „Naturpark Nordeifel e.V.“ in Nordrhein-Westfalen. Foto: Henri Grüger/pp/Agentur ProfiPress

Mit von der Partie waren der Mechernicher Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, sein Stellvertreter Günter Kornell, Christian Heitmann vom Floisdorfer Ortskartell, Johannes Inden vom Kapellenverein, die Organisatorin Gabriele Schumacher sowie weitere Vertreter der Mechernicher Stadtverwaltung. Hinzu kamen der Ingenieur Rudi Mießeler, der das Konzept mit entwickelt hatte, sowie die Architektin Ute Frauenkron und Dominik Hosters, Geschäftsführer des „Naturpark Nordeifel e.V.“ in Nordrhein-Westfalen.

Auch astronomiebegeisterte Familien mit Kindern waren gekommen, um mehr über unser Sonnensystem und das Universum dahinter zu lernen. Harald Bardenhage ist Gründer der Astronomie-Werkstatt „Sterne ohne Grenzen“ in „Vogelsang ip“ und hatte als Projektleiter agiert.

Liegebank, Galaxie-Modell, Infotafeln und mehr

Nachdem man zu Beginn einige Worte des Dankes gegenüber den „Möglichermachern“ gesprochen, etwas zur Historie und langen Entstehungszeit des Platzes gesagt hatte und das Band offiziell durchgeschnitten war, begann auch schon der erste Teil der Tour.

Dann erkundeten die Besucher erst einmal das nagelneue Gelände an der Hubertuskapelle. Foto: Henri Grüger/pp/Agentur ProfiPress
Dann erkundeten die Besucher erst einmal das nagelneue Gelände an der Hubertuskapelle. Foto: Henri Grüger/pp/Agentur ProfiPress

Erst einmal nahm man den nagelneuen Platz ganz genau in Augenschein: Neue Bänke, Infotafeln rund um den Sternenhimmel zu jeder Jahreszeit, eine drehbare Liegebank, ein detailliertes Modell der Milchstraße, eine Suchhilfe für den Nordstern, ein Modell (eins zu einer Milliarde) der Entfernung der Planeten zur Sonne und Kamerahalterungen. Ein eigens entwickeltes Logo der Milchstraße ziert den Boden, das als Wiedererkennungszeichen für alle „Sternenblicke“ dient.

Bald tauchten auch schon die ersten Sterne auf. Foto: Henri Grüger/pp/Agentur ProfiPress
Bald tauchten auch schon die ersten Sterne auf. Foto: Henri Grüger/pp/Agentur ProfiPress

Obwohl hier noch gar kein Stern am Himmel zu sehen war, zeigte sich schon die Begeisterung der Anwesenden. Für Bürgermeister Dr. Schick eine „tolle Sache“, wie er in seiner Ansprache zu Beginn festhielt. Neben der Kapelle, einer „echten Augenweide“, trage auch dieses Projekt weiter zum „Ausbau der touristischen Infrastruktur in Mechernich“ bei. Zusätzlich dazu zitierte er aus dem thematisch passsenden „Abendlied“ von Matthias Claudius. Bis der Mond schließlich aufging, gab dann es erst einmal Glühwein, Kinderpunsch und Laugenstangen bei anregenden Gesprächen in der Kapelle.

„Lichtverschmutzung“ betrifft Alle

„Da ist schon ein Stern!“, freute sich plötzlich eines der Kinder, als die Dunkelheit anbrach. „Das ist der Jupiter, ein Planet!“, war sich Rainer Kuhl sofort sicher. Selbstverständlich hatte der Hobbyastronom, der sich schon seit Kindesbeinen an für unser Universum und seine Geheimnisse interessiert, auch ein großes Teleskop dabei. Damit konnte man unseren Mond und sogar den rund 860.000.000 Kilometer weit entfernten Jupiter samt seinen eigenen Monden beobachten, die man sonst nie mit bloßem Auge erkennen könnte. Kein Wunder also, dass sowohl kleine als auch große Gäste aus dem Staunen kaum herauskamen.

Mit Laugenstangen, Glühwein und Kinderpunsch stärkte man sich zwischendurch an der Kapelle. Foto: Henri Grüger/pp/Agentur ProfiPress
Mit Laugenstangen, Glühwein und Kinderpunsch stärkte man sich zwischendurch an der Kapelle. Foto: Henri Grüger/pp/Agentur ProfiPress

Der Sternenpunkt dient dazu, die Besucher „für die Sterne zu begeistern“, aber auch für die heutige „Lichtverschmutzung“ und damit einhergehende Probleme für Mensch, Tier und Natur zu sensibilisieren. Die Folgen von Lichtverschmutzung können das Wohlbefinden stören und sogar Schlafstörungen und Krankheiten verursachen. Außerdem stört sie den Tag-Nacht-Rhythmus der Natur, bewirkt Verhaltensänderungen bei Tieren und trägt zum Artensterben bei.

Ein langer Prozess

Schon Ende 2018 war die Abschiedserklärung für den „Sternenblick“ fertig. Trotzdem hatte die Planungs- und Bauphase bis vor kurzem angedauert. Grund dafür war unter anderem die Corona-Pandemie. Aber: Was lange währt, wird schließlich gut – wie sich in diesem Fall deutlich zeigt.

Drei sternenbegeisterte Kids weihten gleich einmal die drehbare Liegebank ein. Foto: Henri Grüger/pp/Agentur ProfiPress
Drei sternenbegeisterte Kids weihten gleich einmal die drehbare Liegebank ein. Foto: Henri Grüger/pp/Agentur ProfiPress

Der „Naturpark Nordeifel e.V.“ hatte die Fördersumme von insgesamt 18.500 Euro für den Platz inklusive Hecke zu 80 Prozent übernommen, den Rest teilten sich der Kreis Euskirchen und die Stadt Mechernich.  Alle zehn Plätze in der Nordeifel hatten zusammen rund 560.000 Euro gekostet. Besonders im Fokus standen dabei Zubringungs- sowie Parkmöglichkeiten und Barrierefreiheit.

Den Nordstern finden? Mit dieser Vorrichtung ist das einfach. Foto: Henri Grüger/pp/Agentur ProfiPress
Den Nordstern finden? Mit dieser Vorrichtung ist das einfach. Foto: Henri Grüger/pp/Agentur ProfiPress

Geplant von Rudi Mießeler und errichtet von der Firma „H&P Schilles“, kann der Platz nun endlich genutzt werden. Christof Marx von der Stadtverwaltung hatte im Anschluss die Anpflanzung von Hecken organisiert.

Dunkelheit wird selten

Der „Naturpark Nordeifel e. V.“ hatte die „Sternenguides“ ausgebildet, die nun auch dort Führungen anbieten. Deren Geschäftsführer Hosters erklärte: „In der Eifel gibt es etwas in Europa höchst Seltenes: Dunkelheit. Richtige Dunkelheit.“ So auch in Floisdorf. Denn hier kann man die Sternenpracht erleben, wie sonst fast nirgendwo – und die Milchstraße mit bloßem Auge erkennen. „Kommen Sie mit – die Eifelnacht wartet auf Sie! Licht aus. Himmel an“, heißt es in der Begleitbroschüre. Im Jahr 2019 erhielt der Nationalpark Eifel sogar die offizielle Auszeichnung „International Dark Sky Park“.

Infotafeln zeigen hier beispielsweise Sternenbilder zu verschiedenen Jahreszeiten auf. Rotes Licht ist übrigens wichtig, damit die Augen für Dunkelheit sensibilisiert bleiben. Foto: Henri Grüger/pp/Agentur ProfiPress
Infotafeln zeigen hier beispielsweise Sternenbilder zu verschiedenen Jahreszeiten auf. Rotes Licht ist übrigens wichtig, damit die Augen für Dunkelheit sensibilisiert bleiben. Foto: Henri Grüger/pp/Agentur ProfiPress

„Folge mir zu den Sternen“ lautet das Motto der „Sternenguides“. Buchen kann man verschiedene Touren, auch privat samt eigenem „Sternenguide“ oder Unterbringung bei sogenannten „Sternengastgebern“ wie den Kuhls in Lückerath. Weitere Informationen dazu gibt´s unter https://www.erlebnis-region.de/sternenlandschaft.

Sein Teleskop richtete der „Sternenguide“ Rainer Kuhl auf unseren Mond und den rund 870 Millionen Kilometer weit entfernten Planenten Jupiter. Da standen die Besucher sogar Schlange, um selbst einmal hindurchzuschauen. Foto: Henri Grüger/pp/Agentur ProfiPress
Sein Teleskop richtete der „Sternenguide“ Rainer Kuhl auf unseren Mond und den rund 870 Millionen Kilometer weit entfernten Planenten Jupiter. Da standen die Besucher sogar Schlange, um selbst einmal hindurchzuschauen. Foto: Henri Grüger/pp/Agentur ProfiPress

Dominik Hosters ermutigte schließlich dazu, alle Sternenpunkte in der Nordeifel zu besuchen. So könne man erst das „Gesamtpaket“ aus den verschiedenen Themenschwerpunkten mitnehmen – und natürlich faszinierende neue Einblicke in unsere Milchstraße sowie die darin enthaltenen Sterne und Planeten erhalten, wie es in Deutschland sonst fast nirgendwo mehr möglich ist.

pp/Agentur ProfiPress