Kurzfristig Ferienmaßnahmen
Stadtratsausschuss kümmert sich um die Offene Jugendarbeit, öffnet im Verein mit der Stadt Mechernich Sporthallen und Lehrschwimmbecken auch während der Ferien und fordert Ersatz für den wegen Corona abgesagten „Ferienspaß 2021“
Mechernich – 470 Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre gibt es in Kommern, 710 in Mechernich. Über 60 „Pänz“ und Teenager registrierte die Stadtverwaltung Mechernich aktuell in Strempt, Obergartzem, Firmenich, Satzvey, Vussem, Weyer, Roggendorf und Antweiler. Jeweils über 40 in Wachendorf, Eicks, Breitenbenden, Weiler am Berge, Harzheim und Lückerath.
Das ging aus einem Bericht zur offenen Kinder- und Jugendarbeit hervor, den der Mechernicher Pfarrer Erik Pühringer am Dienstag im städtischen Ausschuss für Bildung, Kultur und Soziales hielt. Pühringer war als kirchlicher Mitträger der gemeinsam mit der Stadt betriebenen Kleinen Offenen Tür in Mechernich gebeten worden, seinen Bericht zur Offenen Jugendarbeit im Stadtgebiet fortzuschreiben, den er Mitte März im Ausschuss gehalten hatte.
Pühringer hatte dafür über Bistumsgrenzen hinweg „betriebsintern“ recherchiert und zusammengestellt. In seinen Bericht hatte der Geistliche auch Vorschläge aus dem politischen Raum eingearbeitet, auch solche, die die Stadtratsfraktion aus Linken und SPD gemacht hatte, wofür sich Fraktionschef Beppo Wassong ausdrücklich bedankte.
Pühringer beleuchtete in seinem Referat die Arbeit der Kleinen Offenen Türen in Mechernich und Kommern sowie der Mobilen Jugendarbeit auf den Dörfern, bei der auch der Jugendbus der Aachener Bistumsregion Eifel zum Einsatz kommt. Die Kosten teilen sich Stadt und Kirche, Ausgaben für Personal kommen in erheblichem Umfang vom Kreisjugendamt, so der Pfarrer im von Dr. Peter Schweikert-Wehner geführten Gremium.
Kochen, Basteln und Brettspiele zählte Pfarrer Pühringer als Ganzjahresangebote auf, Billard- und Kicker-Turniere, Tanzen, „Kulturrucksack“ und die Nutzung digitaler Medien als temporäre Maßnahmen, Kinder und Jugendliche aus dem Stadtgebiet zu beschäftigen.
Neue Schwerpunkte auf Dörfern
Das Jugendzentrum in der Alten Schule im Sande werde an vier Tagen die Woche von zwei und einen Tag mit einer Fachkraft beaufsichtigt und angeleitet, das in Kommern zwei Wochentage im Sommer- und drei im Winterhalbjahr von einer Kraft. Die mobile Jugendhilfe sei sommers drei Tage die Woche und im Winterhalbjahr einen bis zwei Tage je Woche auf Achse.
Als exemplarische Einsatzgebiete der Offenen Jugendarbeit außerhalb der Stadtzentren Mechernich und Kommern gab Erik Pühringer die Räume Bleibuir/Lückerath, Firmenich/Obergartzem, Floisdorf/Eicks sowie Strempt, Wachendorf und Weyer an. Die Ausschussmitglieder forderte er auf, der Stadt und ihm örtliche Bedarfe auf den Dörfern mitzuteilen.
Die Debatte im Ausschuss wurde auch genutzt, um einen Antrag von SPD und Linken zur Verhandlung der Stadt mit dem Kreisjugendamt weiterzugeben und auf Antrag der CDU-Fraktion über provisorische Ferienmaßnahmen für die in wenigen Wochen beginnenden Sommerferien nachzudenken. Die Stadtverwaltung hatte ihre seit Jahrzehnten alle Sommerferien durchgeführte jährliche „Ferienspaß“-Aktion für 2021 wegen Corona abgeblasen.
Schützen und „Mechernich aktiv“
Deren bewährter Organisator Dietmar Kluge stehe urlaubsbedingt auch nicht zur Verfügung, um die von der Politik geforderte „Blitzaktion“ umzusetzen, so Verwaltungsdezernent Ralf Claßen. Gleichwohl werde man sich im Rathaus kurzfristig bemühen, wenigstens einige Ferienmaßnahmen auf die Beine zu stellen, wie sie von Marco Kaudel angeregt und durch Redebeiträge von Dr. Manfred Rechs, Beppo Wassong, Oliver Totter und Natalie Konias unterstützt wurden.
„Unabhängig dieser Diskussion im Ausschuss haben sich auch schon Vereine bei uns gemeldet, die was anbieten wollen“, so Ralf Claßen: „Und beim Kreissportbund und beim Stadtsportverband Mechernich haben wir aufgrund des CDU-Antrags auch schon erfolgreich nachgefragt, ob Vereine zum Beispiel im Mühlenpark was veranstalten wollen“. Unter anderem hätten sich die Kommerner Schützen gemeldet, die Bogenschießen in ihrer Schützenhalle lehren und anleiten wollen. Auch der Stadtmarketingverbund „Mechernich aktiv“ habe ein Angebot unterbreitet, so Claßen.
SPD und Linke regten an, die Sporthallen der Stadt und das Lehrschwimmbecken in Satzvey ausnahmsweise während der Sommerferien für den Vereinssport offenzuhalten. Marco Kaudel (CDU) hatte zuvor festgestellt: „Wir müssen als Kommune was tun – viele Familien werden diesen Sommer nicht in Urlaub fahren können.“ Es herrschte parteiübergreifende Einigkeit. Dr. Manfred Rech (UWV): „Kinder und Jugendliche sind unser wichtigstes Thema überhaupt!“
pp/Agentur ProfiPress