Aktuelles

ProfiPress

Agentur für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, journalistische und redaktionelle Dienstleistungen.

Nachrichten

Konjunkturumfrage: Tendenz positiv

Konjunkturumfrage: Tendenz positiv
Der Zukunftsinitiative Eifel angehörende Industrie- und Handelskammern Aachen und Trier befragten 488 Eifel-Unternehmen mit 55 000 Beschäftigten – Es überwiegen die Optimisten – Seit dem Frühjahr dennoch leichte Eintrübung der Geschäftsaussichten – Investitionsbereitschaft nach wie vor hoch
Eifel – Die Zeichen für eine weitere gute Wirtschaftsentwicklung bei den Unternehmen im Eifelraum sind gut. Das ergaben die Konjunkturumfragen “Herbst 2011” der Industrie- und Handelskammer zu Aachen (IHK) sowie der IHK Trier. 488 Unternehmen mit rund 55 000 Beschäftigten im Zuständigkeitsbereich der Zukunftsinitiative Eifel, der beide Kammern angehören, antworteten auf präzise Fragen der beiden Institute entsprechend.
Auch wenn die Stimmung überwiegend positiv ist, ist ein Trend erkennbar: “Das hohe Tempo der Konjunkturentwicklung der letzten Monate wird gedrosselt werden”, erklärte Geschäftsführer Fritz Rötting (IHK Aachen). Sein Kollege Dr. Matthias Schmitt (IHK Trier) ergänzt: “Gegenüber den Spitzenwerten der Frühjahrsumfrage hat sich eine leichte Eintrübung ergeben.”
“Im Nordeifelkreis Euskirchen hat sich die Geschäftslage verschlechtert, ist aber überwiegend positiv”, bilanzierte Rötting im Gespräch mit der Agentur ProfiPress, die die Zukunftsinitiative Eifel in ihrer Presse- und Öffentlichkeitsarbeit berät und begleitet. 48 Prozent der Betriebe, die geantwortet hatten, sahen die Lage positiv, nur ein Prozent negativ. Immerhin 25 Prozent der Firmenleitungen im Kreis Euskirchen gehen momentan von einer negativen Entwicklung aus, 16 Prozent dagegen von einer positiven. Die Mehrheit von 59 Prozent dagegen mutmaßt, es werde so bleiben, wie es momentan sei, “das ist angesichts der guten Lage ja nicht das Schlechteste”, sagte Fritz Rötting.
Fritz Rötting (IHK Aachen) im
Gespräch mit Rudolph Greuel
Die Gründe für die Eintrübung sah Rötting im Gespräch mit dem Redakteur Rudolph Greuel unter anderem in der Unsicherheit bei den Energiepreisen. Gerade bei der Papierindustrie im Kreis herrsche nach der “doch sehr radikal vollzogenen Energiewende” etwas Unsicherheit. Turbulenzen auf den Finanzmärkten, Euro- und Griechenland-Krise seien weitere Unsicherheitsfaktoren.
Für den Aachener IHK-Geschäftsführer ist es wichtig, ob die europäischen Staaten es schaffen, die aktuelle Schuldenproblematik in den Griff zu bekommen und ein positives Signal für die Wirtschaft zu setzen.
Die Hälfte der Industrieunternehmen im Kammerbezirk Aachen konnte laut Umfrage ihre Auslandsumsätze in den zurück liegenden Monaten steigern, einige kalkulieren allerdings Rückgänge ein. “Ein Drittel der Betriebe rechnet jedoch mit steigenden Umsätzen im Auslandgeschäft”, hat die IHK erfahren. Ein Ende der positiven Entwicklung des Arbeitsmarktes sei in den kommenden Monaten nicht zu erwarten, daher zeichne sich auch ein Beschäftigungszugang ab.
Produktionskapazitäten zum
siebten Mal gestiegen
Über die Hälfte der Industriebetriebe bezeichneten ihre Lage als gut, die durchschnittliche Auslastung der Produktionskapazitäten ist zum siebten Mal in Folge gestiegen und hat mit 83 Prozent fast den Höchstwert von 85 Prozent im Herbst 2007 erreicht. Die Hälfte der Dienstleister bezeichnen ihre Situation als gut und berichten von gestiegenen Umsätzen in den letzten Monaten.
Im Handel gab es zwar Rückgänge, aber auch dort ist die Hälfte der Betriebe zufrieden, vier Prozent sprechen allerdings von einer “schlechten” Geschäftslage. Im Baugewerbe sind die Geschäfte gegenüber der Frühjahrsumfrage deutlich zurück gegangen, nur noch ein Drittel ist mit der momentanen Lage noch zufrieden, jedes zehnte befragte Unternehmen ist sogar “unzufrieden.”
Auch im IHK-Bezirk Trier, wo Unternehmen aus dem Landkreis Vulkaneifel sowie Bitburg-Prüm befragt wurden, ist die Stimmung überwiegend positiv. “42 Prozent der Unternehmen bezeichnen ihre Situation als gut, weitere 50 Prozent als befriedigend, nur acht Prozent berichten von schlechten Geschäften” – das ist das Fazit der Umfrage bei 157 Eifeler Unternehmen.
Industrie zufrieden,
aber der Handel klagt
Am zufriedensten mit ihren derzeitigen Betriebskonjunkturen zeigen sich in der Südeifel Industrie und Dienstleistungsgewerbe, während die Zufriedenheit im Handel (speziell Kfz und Großhandel) ziemlich rückläufig ist. Laut Umfrage der IHK Trier gestalten sich die mittelfristigen Geschäftserwartungen für die nächsten zwölf Monate branchenübergreifend als rückläufig.
20 Prozent Optimisten stehen aktuell 17 Prozent Pessimisten gegenüber (Frühjahr: 33 zu sieben). Die Unternehmen gehen offenbar von einer deutlichen Reduzierung des Wachstumstempos aus, erwarten jedoch keinen Einbruch bei der Wirtschaftsleistung. “Vieles spricht für eine sanfte Landung der regionalen Konjunktur”, heißt es in Trier.
Während im Trierer Bezirk Dienstleister und Handel überwiegend noch positiv in die Zukunft schauen, ist das bei der Industrie schon anders, denn nur jeder zehnte Betrieb rechnet mit einer besseren Geschäftslage, aber bereits jeder fünfte Betrieb geht von rückläufigen Geschäften aus. Vornehmlich die exportorientierte Industrie ist wegen der Eurokrise verunsichert.
Trier: Betriebe arbeiten
gegen drohende Krise
Dass die Betriebe einer drohenden Krise prophylaktisch entgegen arbeiten, zeigt die IHK Trier auch auf: “Die Unternehmen arbeiten an der Optimierung ihrer betrieblichen Aktivitäten. Das reicht von der Neukunden-Aquise über die Erschließung neuer Märkte, die Lancierung von Produktinnovationen bis hin zu neuen Serviceangeboten.”
Gegen einen Einbruch der wirtschaftlichen Aktivität sprechen auch die Investitionsplanungen der regionalen Unternehmen, denn 22 Prozent der Befragten wollen in den kommenden zwölf Monaten ihr Investitionsengagement ausdehnen, weitere 64 Prozent ihr derzeitiges Niveau halten und lediglich 14 Prozent planen, künftig weniger zu investieren. Sogar 37 Prozent wollen ihre Kapazitäten erweitern, während 40 Prozent auch in Rationalisierungsmaßnahmen investieren wollen.
Große Sorgen um ihren Arbeitsplatz müssen sich die Arbeitnehmer im IHK-Bezirk Trier offenbar nicht machen, denn 17 Prozent der befragten Unternehmen wollen ihren Personalbestand ausbauen, 77 Prozent wollen ihn konstant halten und lediglich bei sechs Prozent der Betriebe steht zu befürchten, dass es eventuell zu Entlassungen kommt.
rgr/pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

06.12.2011