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Knapp 7000 Besucher erwartet

Am letzten Septemberwochenende findet in Wachendorf erstmals der Tough-Mudder-Hindernislauf statt – Veranstalter stellten Konzept der Politik und Bevölkerung vor – Verkehrsströme sollen aus Satzvey rausgehalten werden

Mechernich/Wachendorf – Ein acht und 16 Kilometer langer Hindernislauf durch den Matsch und über Stock und Stein – so könnte man Tough Mudder beschreiben. Die Sport-Großveranstaltung, die 2010 Premiere in den USA feierte und seit 2013 gleich mehrfach jährlich in Deutschland stattfindet, wird am Wochenende 29. und 30. September auch im Mechernicher Stadtgebiet über die Bühne gehen – und zwar in Wachendorf.

Die Ausrichter von Tough Mudder, Natalie Helneder als Veranstaltungsleiterin Deutschland und David Gordon vom PR und Marketing, sowie Christian Löper von der Firma Eventbande, die für das Verkehrskonzept zuständig ist, stellten die Veranstaltung im Haupt- und Finanzausschuss der Politik und Bevölkerung vor.

Stellten das Konzept von Tough Mudder im Mechernicher Rathaus vor: Christian Löper (v.l., Eventbande) sowie Natalie Helneder und David Gordon (Tough Mudder). Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

7500 Tickets für die Veranstaltung in Wachendorf sind verkauft. Wie die Erfahrung zeigt, werden aber etwa 15 Prozent ihre Teilnahme kurzfristig absagen. Deshalb rechnet Tough Mudder über die beiden Tage verteilt mit rund 6200 Teilnehmern und 650 Besuchern, also knapp 7000 Menschen. Etwa zwei Drittel davon werden am Samstag erwartet. An diesem Tag beginnt die Veranstaltung um 7 Uhr und dauert etwa zwölf Stunden. Am Sonntag ist Einlass ab 8 Uhr, Ende ist gegen 17 Uhr. Alle 20 Minuten starten etwa 250 Teilnehmer zum Lauf.

Bereits vier Wochen vor Veranstaltungsbeginn wird mit dem Aufbau der Hindernisse südlich von Wachendorf bis in den Wald bei Eschweiler hinein begonnen. Eine Woche vor Start werden das Organisationsteam und externe Dienstleister mit dem Aufbau der Infrastruktur und der Kursmarkierung beginnen. „Bereits am Sonntagabend nach Veranstaltungsende wird die Kursmarkierung entfernt, montags ist so gut wie alles abgeräumt und die letzten Hindernisse sind in der Regel nach zwei Wochen wieder weg“, erzählte Helneder.

Festplatz und Kursstrecke südlich von Wachendorf

Der Festplatz befindet sich im Süden Wachendorfs am Ende des Forstwegs. Dort befinden sich Umkleiden, Garderoben, Abwaschstationen, ein Erste-Hilfe-Zelt und Gastronomie sowie die Registrierung.

Besonderes Interesse hatten die Politiker am Verkehrskonzept. 42 Prozent der Teilnehmer und Besucher werden über die Autobahn 1 aus Richtung Norden anreisen. Sie sollen per Beschilderung von der Autobahn über die B266, die L178 und die K24, also durch Wißkirchen, Euenheim und an Billig vorbei und schließlich durch Antweiler geleitet werden.

Am Ende des Wachendorfer Forstwegs wird der Festplatz eingerichtet. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Ziel dieser Verkehrsführung ist, dass die Tough-Mudder-Teilnehmer aus Satzvey herausgehalten werden. Das wurde von der Politik durchaus begrüßt, wenngleich Restzweifel bestehen, dass die Autofahrer eher den Tough-Mudder-Schildern als ihrem Navigationsgerät vertrauen. Christian Löper ist sich aber sicher, dass „98 Prozent so gelenkt werden, dass sie nicht falsch fahren“. Sollte es dennoch an irgendwelchen Zufahrtsstraßen zu Engpässen kommen, verspricht Löper: „Wir haben immer einen Plan B, der Entlastung für einen bestimmten Zeitraum schafft.“

Der zweitgrößte Strom, etwa 28 Prozent der Teilnehmer, wird, von Norden aus Richtung Bonn kommend, über die Bundesstraße 51 und die Kreisstraße 44 durch Iversheim geleitet. Teilnehmer aus Richtung Koblenz/Frankfurt, die über die Autobahn 61 kommen (das sich etwa acht Prozent) werden über die L11 in Kirspenich, Arloff und dann auf die K44 nach Iversheim geleitet. Teilnehmer, die von Süden kommend über die A1 anreisen (etwa 22 Prozent), werden über Weiler am Berge, Rißdorf und Lessenich nach Wachendorf geführt. Sollten Teilnehmer mit Reisebussen anreisen, stünde wohl der städtische Parkplatz an der Bruder-Klaus-Kapelle zur Verfügung.

Parkplätze im Osten des Ortes

Parkflächen stehen laut Veranstaltern ausreichend zur Verfügung. Diese befinden sich östlich von Wachendorf zwischen L11 und K44. Allein die beiden großen Parkplätze in der Nähe des Schlossgeländes bieten bei trockener Witterung Platz für knapp 7000 Fahrzeuge. Insgesamt rechnen die Veranstalter am Samstag mit etwa 2100 Fahrzeugen und am Sonntag mit 1000 Autos. Selbst bei schlechten Bedingungen wäre auf diesen beiden Parkplätzen Platz für mehr als 5300 Autos. Dennoch gibt es drei Ausweichflächen jenseits der Landesstraße 11 oder an der Petrusstraße für je 1400 Fahrzeuge. Von den Parkplätzen werden die Besucher in Höhe des Almwegs per Ampelanlage über die Iversheimer Straße geführt.

David Gordon sprach auch die wirtschaftlichen Auswirkungen an, und zwar am Beispiel Arnsberg, wo Tough Mudder in einer ähnlichen Dimension wie in Wachendorf angefangen hat und wo mittlerweile jährlich 13.000 Teilnehmer erwartet werden. „Wir sind also keine Eintagsfliege“, so Gordon. So wurden in Arnsberg durch Besucher und Veranstalter etwa 1,1 Millionen Euro direkt in der Region ausgegeben. Denn Tough Mudder akquiriert beispielsweise Personal, Material und Caterer direkt aus der Region.

Vom Parkplatz kommend werden die Besucher in Höhe des Almwegs mit einer Ampel über die Kreisstraße 44 geleitet. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Bürger aus dem Mechernicher Stadtgebiet sollen außerdem die Möglichkeit erhalten, um die Hälfte rabattierte Besuchertickets und deutlich reduzierte Teilnehmertickets zu erwerben. Örtliche Vereine dürften sich außerdem aktiv auf dem Festivalgelände präsentieren. „Wir haben auch nichts gegen Stände außerhalb, denn alles außerhalb des Geländes liegt nicht in unserer Hand“, meinte Natalie Helneder. Insgesamt soll die Belastung für die Bürger im 600-Seelen-Ort so gering wie möglich gehalten werden.

Was allerdings auch klar wurde: Obwohl Tough Mudder bereits Karten verkauft und viele Gespräche mit den zuständigen Behörden geführt hat, liegen weder eine Genehmigung der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Euskirchen sowie straßen- und baurechtliche Erlaubnisse der Stadt Mechernich für die Veranstaltung vor.

pp/Agentur ProfiPress