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Klar Schiff vor den stillen Trauertagen

Mechernicher Bundeswehr-Reservisten pflegen die Gedenkstätte an die in Roggendorf getöteten und verletzten belgischen Kameraden

Mechernich-Roggendorf – Rechtzeitig vor den stillen Feiertagen im November, Allerheiligen (1.11.), Volkstrauertag (18.11.) und Totensonntag (25.11.), hat die Reservistenkameradschaft Mechernich das Denkmal für ihren bei einem Verkehrsunfall am 20. Mai 1954 in Roggendorf ums Leben gekommenen belgischen Soldatenkameraden Herve Decooman gereinigt, von Laub befreit und auf Vordermann gebracht.

Beim Aufpolieren und Saubermachen des Roggendorfer Soldatendenkmals (von links): Karl Robert Lang, Roland Schenk und Karl-Heinz Cuber von der Mechernicher Reservistenkameradschaft. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Der junge Mann starb beim Zusammenstoß mehrerer Lastwagen. Eine ganze Reihe weiterer belgischer Armeeangehöriger wurde damals zum Teil schwer verletzt.

Die Mechernicher Ex-Bundeswehrsoldaten Karl-Heinz Cuber, Karl Robert Lang, Roland Schenk und Bernd Nelles renovierten das Denkmal im Jahr 2017 komplett und machten die Inschriften wieder lesbar. Bis zur Räumung des Truppenübungsplatzes Vogelsang hatten die Zivilbediensteten der belgischen Streitkräfte die Anlage am heutigen Mühlenpark-Kreisverkehr gepflegt.

Die Gedenkplatte wurde gereinigt und die eingravierten Schriftzeichen nachgezogen, belgische Flagge und das Regimentsabzeichen von Herve Decoomans Einheit wurden neu aufgemalt. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Nach Etablierung des Nationalparks Eifel 2001 und des Internationalen Platzes „vogelsang ip“ 2006 übernahmen zunächst belgische Armeeangehörige vom Truppenübungsplatz Elsenborn aus die Pflege der Gedenkstätte an die am 20. Mai 1954 verunglückten Kameraden.

Erinnerung überwuchert

Seit einigen Jahren aber überwucherte das Denkmal. An Mauern, Treppenstufen, Kreuz und Fundamenten nagte der Zahn der Zeit. Bis die von Hauptfeldwebel d.R. Karl-Heinz Cuber geführte Bundeswehr-Reservistenkameradschaft Mechernich Anfang 2016 den Plan fasste, sich der Erinnerungsstätte des bei dem Unfall getöteten belgischen Artilleriesoldaten Herve Decooman und seiner verwundeten Kameraden anzunehmen.

Cuber setzte sich mit deutschen Behörden und belgischen Militärs in Verbindung. Major Patrick Janssen von Decoomans Einheit, dem 18. Bataillon d,Artillerie a Cheval, war nicht nur einverstanden, sondern hocherfreut, dass sich ehemals aktive deutsche Bundeswehrkameraden des Gedenkens an belgische Kameraden annehmen wollten.

Dieses Bild entstand während der umfangreichen Renovierungsarbeiten im Frühjahr 2017. Foto: M. Lang/Archiv Agentur ProfiPress

Im Frühjahr 2017 haben Karl-Heinz Cuber und seine Reservekameraden Karl Robert Lang, Roland Schenk und Bernd Nelles die Arbeiten in Angriff genommen. Loses Mauerwerk und Bodenplatten wurden neu verlegt und verfugt, Treppenstufen neu gesetzt, das vom Rost angenagte Kreuz abgeschliffen und neu lackiert.

Kranzniederlegung am Volkstrauertag

Die Gedenkplatte wurde gereinigt und die eingravierten Schriftzeichen nachgezogen, belgische Flagge und das Regimentsabzeichen von Herve Decoomans Einheit wurden neu aufgemalt. Die Freiflächen zwischen Mauern und Bodenfliesen füllten die Bundeswehrreservisten vom Bleiberg mit weißem Kies auf.

So sah das Roggendorfer Soldatendenkmal während der vegetationsarmen Zeit vor der Renovierung aus. Im Sommer war es auch schon mal überwuchert und nicht mehr von der Straße aus zu sehen. Seit 2016 halten die Mechernicher Reservisten den Bewuchs niedrig, das Denkmal wurde inzwischen restauriert. Foto: M. Lang/Archiv Agentur ProfiPress

Am Volkstrauertag stellen die Mechernicher Reservisten traditionsgemäß zusammen mit aktiven Bundeswehrsoldaten der Bleiberg-Garnison die Ehrenwache auf dem Soldatenfriedhof in Oberreifferscheid. Im Anschluss an die heilige Messe und Gräbersegnung dort am Sonntag, 18. November, wollen sie bei ihrer Rückkehr nach Mechernich gegen 13 Uhr am Roggendorfer Denkmal einen Kranz niederlegen.

pp/Agentur ProfiPress